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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans
Autoren: Unbekannt
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„Nein, ich muß warten."
    Aybschot meinte diplomatisch: „Jetzt sind die Juclas unser größeres Problem."
    Der Taschkar sah der Ankunft der Juclas mit gemischten Gefühlen entgegen. Sicher wollten die Clans den Preis für ihre Hilfe noch in die Höhe treiben. Sie hatten bewiesen, daß sie die Ganjasische Flotte zerschlagen konnten. Im entscheidenden Augenblick hatten sie sich jedoch zurückgezogen. Wenn sie die Ganjasen verfolgt hätten, wäre Ovaron um eine seiner größten Flotten ärmer gewesen. Dann hatte der Taschkar Gelegenheit erhalten, nach Morschaztas einzudringen und den Rest der Verteidiger zu besiegen.
    Ginkorasch strich sich über das Gesicht.
    Er mußte die Juclas dazu bringen, das Versäumte nachzuholen. Nötigenfalls mußte er ihnen halb Gruelfin versprechen. Das, dachte er lächelnd, ließ sich später leicht wieder korrigieren.
    „Welchen Eindruck machte dieser Pentschypon-Kala auf Sie?"
    wandte er sich wieder an Aybschot.
    Der hagere Mann kräuselte verächtlich die Lippen.
    „Er ist der barbarische Anführer eines barbarischen Volkes. Die Juclas haben in den Randgebieten eine eigene Zivilisation entwickelt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie über die Angelegenheit hinaus mit ihnen zusammenarbeiten werden."
    „Das habe ich. nicht vor", erwiderte der Taschkar schroff. „Aber ich fragte Sie nach dem Clanoberhaupt."
    Sofort nahm Aybschot eine unterwürfige Haltung ein. Seine Stellung als Vertrauter des Taschkars war nicht gefestigt. Er durfte nicht vergessen, daß er bis vor ein paar Tagen noch Domänenverwalter auf Kersynion gewesen war.
    „Ich will wissen", fuhr der Taschkar fort, „ob er intelligent oder hinterhältig ist."
    „Weder das eine noch das andere", behauptete Aybschot überzeugt, „Er vertraut seiner militärischen Stärke und dem Zusammengehörigkeitsgefühl der Clans."
    Ohne aufzusehen, fragte der Taschkar: „Glauben Sie, daß er irgend etwas weiß?"
    Aybschot unterdrückte ein Lächeln. „Ich bitte Euch!"
    „Wechseln Sie nicht die Anrede!" fuhr ihn der Taschkar an. „Wir sind hier nicht auf Kersynion."
    Der hagere Mann entschuldigte sich hastig. Der Taschkar war unberechenbar. Außerdem war er nervös und gereizt. Jeder weitere Rückschlag konnte diesen Mann durchdrehen lassen.
    Aybschot überlegte, ob er sich vielleicht auf die falsche Seite geschlagen hatte. Er rechnete damit, daß der Taschkar die Macht der Takerer wieder festigen konnte. Wenn alles vorbei war, würde er, Aybschot, einen hervorragenden Platz einnehmen. Er konnte sogar Chef der Marsay werden, wenn Vascalo der Krumme nicht zurückkehren würde.
    Der Taschkar war aufgestanden und ans Fenster getreten.
    „Es gefällt mir nicht, daß der Clan-Führer mit so vielen Raumschiffen auf Arptof landen will." Er hob den Arm, um einen Einwand Aybschots zu verhindern. „Natürlich kenne ich die Mentalität der Juclas. Ich weiß auch, daß diese Massenlandung keine Schwierigkeit mit sich bringt. Trotzdem sollten wir ein paar Vorsichtsmaßnahmen ergreifen."
    „Woran denken Sie?" fragte Aybschot.
    „Lassen Sie die Wachen verstärken.
    Bringen Sie heimlich ein paar Soldaten und Kampfroboter ins Haus."
    Er lächelte schief. „Wenn der Oberbefehlshaber der Clanflotte nicht mit Geld und Gütern zu gewinnen ist, helfen vielleicht ein paar Drohungen. Es ist sogar möglich, daß ich Pentschypon-Kala in einen Marsav-Safe legen und als Geisel festhalte, um die Juclas von der Notwendigkeit ihres Eingreifens zu überzeugen."
    Aybschot senkte den Kopf. Der Taschkar sollte nicht sehen, daß er erregt war. Ginkorasch winkte.
    „Gehen Sie jetzt. Ich erwarte Ihren Bericht, noch bevor diese Barbaren eintreffen."
    Als der Hagere draußen war, verschloß Ginkorasch die Tür und betätigte ein paar Kontrollschaltungen an seinem Tisch. Eine Wand des Zimmers öffnete sich und gab einen Transmitter frei.
    Ginkorasch justierte ihn, um ihn anschließend wieder zu verschließen. Die Ergebnisse auf Takera hatten ihn vorsichtig gemacht. Er wollte auf alles vorbereitet sein. Er bedauerte, daß er die in der Nähe von Arptof stehenden takerischen Verbände nicht anfunken und zur Vorsicht ermahnen konnte. Diese Funksprüche wären von den Juclas angepeilt und wahrscheinlich mit einem Rückzug ins Randgebiet von Gruelfin beantwortet worden.
    Ginkorasch ging wieder ans Fenster. Arptof war eine schöne Welt, doch dafür hatte der Taschkar jetzt kein Auge. Auf diesem Planeten hatte es vor undenklichen Zeiten schon einmal eine Zivilisation
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