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0495 - Die Schlucht der Echsen

0495 - Die Schlucht der Echsen

Titel: 0495 - Die Schlucht der Echsen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Flimmern, grelle Lichter, tiefe Schwärze. Dann war alles wieder normal.
    »Telefon!« stieß Re hervor und sah sich auf der Straße um.
    »Bei mir oben!« teilte Gabriella ihm mit.
    Sie hetzten nach oben. Felicitas zeigte sich sauer darüber, schon wieder vernachlässigt zu werden. Re wählte 21 21 21 und hatte damit die Telefonzentrale seiner Dienststelle in der Leitung. »Was war das für eine Lichterscheinung? Was ist da über der Stadt explosionsartig auseinandergeflogen?«
    »Wissen wir nicht, Capitano Re. Noch nicht.«
    »Dann forschen Sie nach. Halten Sie mit mir Verbindung. Und ich brauche schnellstens einen Wagen mit zwei Mann, hier in…« Er nannte die Adresse. »Anschließend Informationen an diesen Wagen weitergeben. Ich übernehme.«
    »Haben Sie nicht momentan dienstfrei, Capitano?« wurde zurückgefragt.
    »Jetzt nicht mehr! Betrachten Sie mich als in Sonderschicht tätig! Den Wagen, schnell!«
    Der stand nur drei Minuten später mit Blaulicht und laufender Sirene vor der Tür. Re und Pacoso stiegen ein.
    »Zur Viale della Forte Antenne, und wenn wir unterwegs einen Mann sehen, der einen Reptilkopf besitzt, sofort stoppen… und jetzt geben Sie mir das Hauptquartier in die Funkleitung, aber presto!«
    ***
    Zamorra wirbelte herum, aber ringsum gab es nur noch die fremde Landschaft. Vom Hoteleingang war nichts mehr zu sehen. Das Weltentor hatte sich blitzschnell wieder geschlossen.
    Zamorras Hand schoß vor und bekam Charr Takkar am Brustteil seines grauen »Arbeitsanzuges« zu fassen. »Solche Späßchen mag ich gar nicht, mein Lieber! Was hältst du davon, Freundchen, wenn du uns erst einmal wieder zurückbringst und uns dann erklärst, worum es eigentlich geht? Was hat diese Invasion von Masse-Brocken und Personen auf unsere Welt zu bedeuten? Und warum hast du nicht abgewartet, bis Ted Ewigk aufkreuzte?«
    »Sie hier zu haben, genügt vermutlich schon, Zamorra! Außerdem haben wir es eilig.« Er zog ein kleines, ovales Gerät aus der Tasche, aus dem sich eine spiralige Antenne hervorschraubte. Das Gerät begann leise zu summen.
    »Du bringst uns jetzt zurück in unsere Welt, Kältepriester!« verlangte Zamorra.
    »Ich wüßte nicht, wie Sie mich dazu zwingen könnten!« Takkar ließ ein meckerndes Lachen folgen.
    Nicole und Carlotta hielten sich durch Bewegungen warm. Hier war es am hellen Tag kaum wärmer als im winterlichen Rom bei Nacht. Da stimmte doch etwas nicht. Bei seinen früheren Besuchen hatte Zamorra die Echsenwelt stets als wesentlich wärmer empfunden. »Ist hier Winter, oder warum ist es so empfindlich kalt?« wollte er wissen, während er überlegte, ob er seinen Dhyarra-Kristall 3. Ordnung einsetzen sollte, um den Echsenpriester unter seine Gewalt zu zwingen. Dhyarra-Energie war so ziemlich das einzige, was in der Echsenwelt halbwegs zufriedenstellend funktionierte. Jede andere Magie wurde von dem hohen energetischen Niveau dieser Welt bis fast zur Wirkungslosigkeit abgedämpft. Aber dann entschied Zamorra sich dafür, noch keinen offenen Konflikt zu provozieren. Erst einmal mußte er in Erfahrung bringen, was hier gespielt wurde!
    »Was glauben Sie wohl, Zamorra, weshalb wir Leute wie Sie suchen? Unsere Welt zerfällt rasend schnell! Helfen Sie uns, zu retten, was noch zu retten ist!«
    Zamorra dachte an die Lichterscheinung über Rom. Das Schatten-Raumschiff, das gegen einen Berg geprallt und explodiert war… ein weiteres Rätsel. Wie kam ein Meegh-Spider hierher? Es gab die Meeghs schon lange nicht mehr!
    Außer in einer falschen Zeitebene, die durch ein von Merlin hervorgerufenes Zeitparadoxon geschaffen worden war…
    Aber die Wahrscheinlichkeit für die Existenz dieser falschen Zeitebene tendierte momentan gegen Null!
    »Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn du noch zwei Overalls mitgebracht hättest«, sagte Nicole, die sich in ihrem Evaskostüm bei der vorherrschenden Kälte gar nicht mehr wohlfühlte. Wenn sie wenigstens noch so viel Zeit gehabt hätten, die Mäntel aus dem Wagen zu nehmen… aber alles war so unglaublich schnell gegangen, und jetzt standen sie untätig in einer fremden Landschaft herum und stritten sich.
    Plötzlich ertönte ein Summen, das immer lauter wurde. Über die Baumkronen kam ein Schweber heran und senkte sich herab. Die Türöffnung glitt auf. »Bitte einsteigen«, forderte Takkar. »Drinnen ist es geheizt!«
    »Wenigstens etwas!« seufzte Nicole, faßte Carlotta bei der Hand und stieg ein. Drinnen staunten drei Sauroiden, als sie die
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