Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0492 - Das stählerne Gefängnis

Titel: 0492 - Das stählerne Gefängnis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
kann sich um die Aufnahme eines Pedopeilers handeln, den wir inzwischen zerstört haben."
    Mit einer energischen Bewegung schloß Deighton beide Mappen.
    „Es kann sich aber auch um die Aufnahme eines Pedopeilers handeln, den wir noch nicht entdeckt haben."
    Bull fragte ironisch: „Und ausgerechnet ein Springer soll uns in dieser Hinsicht überlegen sein?"
    „Es kann eine zufällige Entdeckung sein!"
    Bull lachte auf.
    „Zufällig? Und das sagen ausgerechnet Sie, Gal? Ich brauche Ihnen wohl nicht vorzurechnen, wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, daß so ein Ding durch Zufall ausgerechnet von einem Schiff der Galaktischen Händler entdeckt wird."
    „Sie haben recht", gab Deighton zu. „Trotzdem bin ich beunruhigt. Nennen Sie es eine Vorahnung, aber ich befürchte, daß uns turbulente Tage bevorstehen."
    „Diese Befürchtung ist durch nichts begründet."
    „Ich hoffe, daß Sie recht behalten", erwiderte Deighton. Er deutete auf die beiden Mappen. „Es wird zwei oder drei Tage dauern, dann werden wir wissen, wer uns diese Sachen geschickt hat."
    Bully nickte. Bestimmt steckte eine Springersippe dahinter, die sich an diesen Aufnahmen zu bereichern versuchte. Es würde nicht sehr schwierig sein, herauszufinden, wo diese Springer sich jetzt aufhielten. Allerdings würden bis zum Abschluß aller Nachforschungen ein paar Tage vergehen.
    Innerhalb dieses Zeitraums konnte viel geschehen.
    Deighton raffte seine Unterlagen zusammen.
    „Ich werde Ihren Transmitter benutzen, Bully."
    Rhodans Stellvertreter machte eine einladende Geste in Richtung des Nebenraums. Deighton verabschiedete sich und verließ Bullys Arbeitszimmer.
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann hatte Bully den Zwischenfall vergessen. Er wandte sich seiner Arbeit zu.
    Schneller, als ihm lieb war, sollte er an Galbraith Deighton und dessen Vorahnungen erinnert werden.
     
    4.
     
    Roi Danton lag auf dem Rücken. Er konnte sich nicht bewegen.
    Seine Arme und Beine waren gespreizt. In regelmäßigen Abständen (exakt alle drei Minuten) begannen die Vibratoren des Marsav-Safes für dreißig Sekunden zu arbeiten. Sie sollten offenbar verhindern, daß bei den Gefangenen Muskelschwäche eintrat.
    Danton wußte nicht, wie man den Paladin III und ihn in den Marsav-Safe eingeschlossen hatte, denn er war während dieser Zeit bewußtlos gewesen. Wahrscheinlich hatte man ihn in die transparente Stahlplastlegierung eingeschmolzen. Das mußte in einem kalten Verfahren geschehen sein, da er die Prozedur sonst kaum überstanden hätte.
    Bisher war es Danton nicht gelungen, eine Verbindung zu den sechs Thunderbolts herzustellen. Er war sich darüber im klaren, daß eine solche Verbindung auch nur durch die Aktivität der Siganesen innerhalb des Paladin-Roboters zustande kommen konnte.
    Danton konnte seinen Kopf nicht bewegen, trotzdem sah er einen Teil des schrecklichen Gefängnisses.
    Dünne Kapillaröffnungen, teils als Risse, teils als Schlauchöffnungen mit vielen Windungen ausgebildet, sorgten für eine einwandfreie Sauerstoffzufuhr und für die Absaugung der ausgeatmeten Luft. Das Material, aus dem der Marsav-Safe bestand, war temperaturempfindlich und beeinflußbar.
    Vor dem Einguß hatte man beiden Gefangenen Hohlnadeln in Arm und Beinvenen eingeführt, um sie künstlich zu ernähren. Die Nadeln bereiteten Danton starke Schmerzen. Er wunderte sich, daß die Cappins während des Einführens der Versorgungsnadeln nicht gemerkt hatten, daß der Paladin kein lebendes Wesen war.
    Die sechs Siganesen im Körper des Roboters mußten schnell reagiert haben, wenn es ihnen gelungen war, nicht vorhandene Venen vorzutäuschen.
    Die Takerer waren ziemlich in Eile gewesen. Genaue Untersuchungen waren ausgeblieben.
    Als Danton nach erfolgtem Einguß zu sich gekommen war, hatte der Taschkar vor dem Marsav-Safe gestanden und spöttisch gelächelt.
    „Sie befinden sich im sichersten Gefängnis zweier Galaxien, Terraner", hatte er gesagt. „Noch nie ist jemand aus einem Marsav-Safe entkommen."
    Danton hatte versucht, sich zu bewegen. Es war ihm nicht gelungen. Unmittelbar darauf hatte die erste Massage der Muskeln begonnen.
    „Wir wollen nicht, daß Sie Muskelschwund bekommen", hatte der Taschkar erklärt. „Es ist möglich, daß wir Sie noch brauchen."
    Ex hatte Danton Einzelheiten über das seltsame Gefängnis berichtet. Wer im Marsav-Safe eingeschlossen war, benötigte keine Toiletteneinrichtungen, denn bei der künstlichen Ernährung gab es keine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher