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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine
Autoren: Larry Brent
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der Nasenrücken wurde etwas breiter,
gedrungener. Schwierig wurde es, die Augenwinkel, mit einem elastischen
Klebefaden so hochzuziehen, daß der Eindruck der Schrägstellung erzielt wurde.
Dies konnte nur ein Provisorium werden, bei genauerem Hinsehen allerdings würde
man sofort erkennen, daß er kein Chinese war. Doch er hoffte, daß niemand auf
diese Idee kam.
    Es gelang
ihm, in seiner kleinen Lichtinsel mit Hilfe des Spiegels den Vorgang nachzuvollziehen,
den Lorne Thorough ihm beigebracht hatte. Eine Kleinigkeit war die Einfärbung
der Iris. X-RAY-3 hatte blaugraue Augen. In einem Spezialbehälter seiner
Ausrüstung befanden sich zwei Haftschalen, die dunkelbraun eingefärbt waren.
Genau der schmale Augenring der Iris war danach bedeckt und das Blaugrau nicht mehr
wahrnehmbar. Die Haftschale schwamm auf der Augenflüssigkeit.
    Unter den
geschickten Händen des Agenten entstand sein neues Gesicht, schnell und geübt,
als hätte Larry Brent in den vergangenen Jahren nichts anderes getan, als
solche bio-synthetischen Masken zu formen.
     
    ●
     
    Die Tür zum
Krankenzimmer wurde von draußen geöffnet.
    Tschiuu Lo
hielt den Atem an. Angst überfiel sie, und der kalte Schweiß brach ihr aus, als
sie daran dachte, was jetzt wieder auf sie zukam. Sie wußte es genau. Tag für
Tag wiederholte sich die schreckliche Szene. Sie hatte schon versucht, dem
Grauen zu entfliehen, aber als sie nach dem ersten Erlebnis aus ihrem Zimmer
geflüchtet war, hatte man das falsch verstanden und ihr ein starkes
Schlafmittel gegeben. ysDamit sie nicht wieder auf den Gedanken kam zu fliehen,
band man sie seit vier Tagen in ihrem Bett fest, und sie konnte praktisch nur
noch den Kopf heben. Aber auch das unterließ sie. An den Schritten erkannte
Tschiuu, daß sie nicht irrte.
    Er war es.
Dr. Tung!
    Mit
glitzernden Augen beugte er sich über die Gefesselte. „Wie geht es uns denn
heute abend?“ fragte er kalt. „Sie machen nicht gerade einen glücklichen
Eindruck. Ich werde Sie etwas aufmuntern.“
    Ein leises
Geräusch an der Seite des Bettes erinnerte sie daran, daß er mit der
schrecklichen Bahre gekommen war. Lon Tung ging nicht das geringste Risiko ein.
Er hatte eine Spritze dabei und injizierte zwei Kubikzentimeter der glasklaren
Flüssigkeit in die Vene des jungen Mädchens.
    Tschiuu warf
unruhig den Kopf hin und her, das Gesicht verzerrt, die Augen in großer Angst
geweitet. Dann löste sich der Angstkrampf. Dem Mädchen fielen die Augen zu.
    Mit flinken
Bewegungen band Tung die Lederriemen los, die Tschiuu Los Fuß- und Armgelenke
festhielten. Der Chinese legte die Patientin auf die Bahre, an der ebenfalls
Ledergurte angebracht waren. Tung band das schlafende Mädchen fest und rollte
die Bahre dann aus dem Krankenzimmer. Er durchquerte den sauberen,
weißgekachelten Korridor. Niemand begegnete ihm. Als er hinten am Gang
angekommen war, verließ gerade eine Schwester ein Krankenzimmer.
    Sie lächelte
ihm grüßend zu. Es war nichts Besonderes, daß ein Arzt
eine Patientin, deren Fall ihn besonders interessierte, auch zu dieser
ungewöhnlichen Zeit zu einer Sonderuntersuchung oder einem Test ins Labor oder
in einen speziellen Behandlungsraum brachte.
    Niemand
konnte sich auch denken, daß Lon Tungs Ziel die Leichenhalle war, in der
Tschiuu Lo programmgemäß nach der Wirkung des Schlafmittels nach genau zehn
Minuten wieder hellwach sein würde. Und ihr mitgenommenes Gehirn würde die
Eindrücke wieder verdauen müssen, würde registrieren, ob dies alles nur
Alptraum oder Wirklichkeit war. Beides war sie schon nicht mehr imstande
voneinander zu trennen. Ihr Bewußtsein war bereits verschleiert.
    Tung
erreichte die Tür zur Leichenhalle. Dieser Bezirk lag abseits des normalen
Krankenverkehrs. Tung machte, sich nicht erst die Mühe, Licht in diesem Teil
einzuschalten. Der schwache Schein, der von der anderen Seite des Korridors um
die Gangbiegung fiel, reichte ihm für seine Zwecke vollkommen aus. Er schloß
die Tür zur Halle auf. Für den Bruchteil einer Sekunde, nach dem leisen Knacken
im Schloß war es ihm, als würde im Innern der Leichenkammer leise etwas
rascheln.
    Aber das war
sicher ein Irrtum.
    Er war heute
abend der diensthabende Arzt. Er hatte sich die ganze Woche freiwillig zum
Nachtdienst gemeldet, um die Chance zu haben, Tschiuu Lo ständig zu beobachten.
Außerdem mußte er als diensthabender Arzt unterrichtet werden ,: wenn jemand das Zeitliche segnete.
    Zur
Ausfüllung des Totenscheines war eine ausführliche
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