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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine
Autoren: Larry Brent
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silbernes
Licht über die Blumenbeete, die Wipfel der Jasmin- und Rhododendronsträucher.
    Ein
betäubender Duft lag in der Luft.
    „Am liebsten
möchte ich mit Ihnen durch den Garten gehen, ganz weit nach hinten und allein
mit Ihnen sein“, kam es über Pao Lims Lippen. Der junge Chinese geriet ins
Schwärmen.
    Tschiuu sah
zu ihm hinauf. „Mit ein bißchen Geschick ließe sich das einfädeln“, flüsterte
sie, und ihre schönen Lippen schimmerten verführerisch. Das schwarze Haar
umrahmte ihr hübsches, ebenmäßiges Gesicht und wirkte im Schein des Mondes wie
aus Marmor gemeißelt. „Aber wenn ich einen Spaziergang mit Ihnen mache, könnten
sich die anderen beschweren, daß ich mich zu wenig um sie kümmere. Man sollte
vielleicht nicht sehen, daß wir gemeinsam in den Garten gehen.“
    Sie kam ihm
sehr weit entgegen. Pao merkte das. Sein Atem ging schneller. Großzügiger
konnte sie einfach nicht sein. Etwas mußte er auch selbst noch tun.
    „Ich werde
allein in den Garten gehen. Ich kenne mich hier ja aus. Es ist schließlich
nicht das erste Mal, daß ich hier zu Besuch bin.“ Pao Lim redete schnell. Die
Worte sprudelten nur so über seine Lippen. „Ich gehe bis zu dem kleinen
Springbrunnen.“
    Tschiuu
nickte. „Ja. Ich werde noch ein paar Minuten im Haus verweilen und mich mit
allen möglichen Leuten unterhalten, damit meine Eltern mich sehen. Vater mag es
nicht, wenn ich mich bei solchen Anlässen wie dem heutigen offensichtlich nur
einem einzigen Gast widme. Ich glaube aber, ich kann es einrichten, fünf
Minuten mit Ihnen durch den Park zu gehen. Heimlich, versteht sich. Aber nur
fünf Minuten!“
    „Ich werde
Ihnen viel zu sagen haben, Fräulein Tschiuu.“ Pao Lim war froh, daß er genügend
Reiswein getrunken hatte. Den konnte er später immer noch als Entschuldigungsgrund
angeben, wenn irgend etwas schiefgehen sollte.
    Tschiuu Lo
drehte ihm den Rücken zu, flüsterte zurück: „In ein paar Minuten am
Springbrunnen also“, und ging dann zum anderen Ende der Terrasse.
    Im
Vorbeigehen lächelte sie Liu Fan Thau zu, der sich rührend um Fräulein Yang
kümmerte. Er erledigte seine Aufgabe mit Bravour, und man hatte wirklich nicht
den Eindruck, als müsse er sich zu seinem Gespräch zwingen.
    Pao Lim sah
der hübschen Tschiuu nach, wie sie im Salon verschwand und sich zu einer Gruppe
gesellte, die in eine Diskussion verwickelt war. Lim stieg die schmalen Stufen
hinab, die von der Terrasse direkt in den Garten führten.
    Er grüßte
nickend ein Paar, das auf einer Bank vor den Rhododendronsträuchern saß, neben
sich einen kleinen fahrbaren Teewagen. Auf ihm standen eine Karaffe Reiswein,
Gläser und ein als Dschunke zurechtgeschnitzter Kürbis. in dem sich kleine
Häppchen befanden, die man zwischendurch essen konnte.
    Pao Lim
verschwand in einem Weg.
    Der junge
Chinese war ausgelassen. Er trank sein Glas leer, freute sich, warf das leere
Glas übermütig in die Luft und fing es wieder auf.
    Seine
Schritte waren auf dem weichen Sandboden kaum zu hören. Der Lichtschein der
farbigen Lampions hinter ihm wurde schwächer. Auch das Stimmengemurmel und die
Musik verebbten. Dafür registrierte er das leise Plätschern in der Dunkelheit
vor sich.
    Lim hoffte
nur, daß alle Gäste sich im Haus und auf der Terrasse aufhielten und kein
anderes Liebespaar auf die Idee gekommen war, sich hier in der Nähe des Springbrunnens
niederzulassen. Unter diesen Umständen mußte er, Lim, zurückgehen und Tschiuu
entgegenlaufen.
    Doch der
Platz um den Springbrunnen war leer.
    Pao Lim nahm
auf der weißgestrichenen, eisernen Bank Platz und starrte in das dunkle Wasser,
das durch die herabrieselnde Fontäne ständig in Bewegung war.
    Eine Minute
verging.
    Da hörte Lim
ein leises Geräusch hinter sich. Eine Hand legte sich auf seinen Mund. Pao Lim
schloß für eine Sekunde beglückt die Augen.
    Das ist
Tschiuu wußte er sofort.
    Aber dann
merkte er, daß er irrte. Der Druck verstärkte sich, und dem jungen Chinesen
fiel auf, daß die Hand auf seinem Mund viel größer als eine Frauenhand war und
daß von dieser Haut ein unangenehmer Geruch ausging ..
    Das konnte
niemals die zarte, appetitliche Tschiuu sein!
    Pao Lim
wollte seinen Kopf herumwerfen, aber da griffen zwei kraftvolle Arme nach ihm
und rissen ihn in die Höhe. Die Augen des jungen Mannes weiteten sich vor
Entsetzen, als er den Koloß erblickte, der wie in einem Horror-Film aus dem
Boden hinter ihm herausgewachsen schien.
    Pao Lim
schlug um sich und wollte sich
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