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049 - Die Horror-Maschine

049 - Die Horror-Maschine

Titel: 049 - Die Horror-Maschine
Autoren: Larry Brent
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Beete und die
abgerissenen Zweige an den Sträuchern entdeckt.
    „Hier war
jemand“, sagte ein junger Mann mit einer hellen Stimme.
    Die
Verwüstung im Garten in der Nähe des Springbrunnens war beachtlich. Man konnte
die Spuren quer durch das Buschwerk, über den angrenzenden Rasen bis vor dem
Zaun verfolgen. An dieser Stelle wiesen einige Spuren daraufhin, daß ein Mensch
hier 'rübergestiegen und auf das Anwesen gelangt war.
    Während Huan
Lo seine Tochter zum Haus zurücktrug, machten sich seine Begleiter daran, im
Licht von Laternen und Taschenlampen, die sie aus dem Haus holten, den großen
Garten abzusuchen.
    Irgend etwas
hatte Tschiuu maßlos erschreckt. Das Mädchen war nicht zimperlich, sie war
zäher, als sie den Eindruck erweckte.
    Die
Festlichkeit war gestört. Es kam keine Stimmung mehr auf. Huan Lo bat seine
Gäste um Entschuldigung, aber jeder hatte Verständnis für die Situation.
    Während fast
zehn Männer den Garten durchkämmten, versuchten Madame und Huan Lo Tschiuu aus
der Ohnmacht zurückzurufen. Huan Lo verstand einiges von Erster Hilfe und
stellte sich sehr geschickt an. Tschiuu kam nach zehn Minuten auch tatsächlich
wieder zu sich. Sie lag auf dem Sofa im großen Wohnraum und blickte sich
verständnislos um.
    „Es ist alles
wieder gut, Tschiuu“, sagte Madame Lo mit weicher Stimme und strich eine
Haarsträhne aus dem Gesicht ihrer Tochter. „Du bist sehr erschrocken. Vater
nimmt an, daß ein Fremder in den Garten eingedrungen ist. Nichts Besonderes, du
brauchst dir deswegen keine Sorgen zu machen. Sicher war es nur ein
Neugieriger, der uns beobachten wollte. Vielleicht ein Landstreicher oder ein
Bettler. Hätte er sich uns gezeigt, wir hätten ihn zum Essen eingeladen.“ Sie
lächelte.
    Tschiuus
Miene verzog sich nicht.
    Huan Lo
beugte sich über seine Tochter und tupfte ihr die Stirn ab, auf der sich
zahlreiche Schweißperlen gebildet hatten. „Wo ist Pao Lim hingegangen,
Tschiuu?“ wollte er wissen. „Hat er den Mann verfolgt?“
    Tschiuu schluckte.
Sie reagierte nicht auf die Worte. Der Vorfall hatte sie scheinbar doch stärker
mitgenommen, als dies anfangs schien.
    Tschiuu stand
offensichtlich unter einem Schock. Sie mußte in ärztliche Behandlung. Huan Lo
bekam es mit der Angst zu tun. Er hatte schon gehört, wie gefährlich ein Schock
unter Umständen sein konnte. Es war sicher besser, wenn er erst gar nicht einen
Arzt holte, sondern Tschiuu gleich ins nächste Krankenhaus fuhr. Da gewann er
Zeit.
    Gemeinsam mit
seiner Frau fuhr er los.
    Es war wenige
Minuten nach zehn, als sie das Hospital erreichten. Die Nachtschwester und der
diensthabende Arzt regelten schnell und unbürokratisch die Aufnahme.
    Während
Tschiuu untersucht wurde, mußten Huan Lo und seine Frau draußen auf dem Gang
bleiben. Zwanzig Minuten vergingen. In der Zwischenzeit brachte es Huan nicht
fertig, einfach nur herumzusitzen und zu warten. Hier, während seines
Aufenthaltes in dem weißen, gekachelten Gang, wo es nach Äther und
Desinfektionsmitteln roch, wurde ihm bewußt, wie lange eine Minute dauern
konnte. Huan rief in seinem Haus an, wo sich noch immer einige Gäste aufhielten
in der Hoffnung, daß der seltsame Zwischenfall im Garten doch noch eine
Aufklärung fand.
    „Habt ihr Pao
Lim schon gefunden?“ fragte Huan Lo heiser.
    Am anderen
Ende der Strippe antwortete ihm Liu Fan Thau. „Leider nein. Keine Spur von ihm,
Herr Lo.“
    Huan Lo nagte
an seiner Unterlippe. Die Ungewißheit, was aus Lim geworden war, zerrte an
seinen Nerven. Es war ausgeschlossen, daß der junge Mann sich einfach von der
Gesellschaft entfernt hatte, ohne sich zu verabschieden. Schlecht geworden war
es Lim auch nicht, so daß er vielleicht irgendwo zwischen den Büschen lag.
Soviel hatte Lim nicht getrunken.
    Weitere
zwanzig Minuten vergingen. Dann öffnete sich endlich die Tür zum Untersuchungszimmer.
Der Arzt kam auf das Ehepaar Lo zu. Er sah sie beide ernst an.
    „Was ist mit
ihr, Doktor?“ drängte Huan Lo. „Ist der Schock sehr schlimm?“
    „Das kann ich
noch nicht sagen“, lautete die ausweichende Antwort.
    Huan Lo
tupfte sich mit einem sauberen Taschentuch den Schweiß von der Stirn. „Aber Sie
haben meine Tochter doch über eine halbe Stunde lang untersucht.“
    „Richtig.
Eine so eingehende Untersuchung war dringend angebracht. Es war gut, daß Sie
Ihre Tochter gleich mitnahmen.“
    Kein Wort
über ihr Befinden! Huan Lo preßte die Lippen zusammen. Er fand die Ärzte
manchmal widerlich. Anstatt zu sagen,
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