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0488 - Plan der Vernichtung

Titel: 0488 - Plan der Vernichtung
Autoren: Unbekannt
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und fragte: „Sie wünschen, Taschkar?"
    Ginkorasch deutete auf Guvalasch, der sich trotz seiner Erfolge alles andere als behaglich fühlte.
    „Bringen Sie unseren Gast in ein schönes Zimmer mit einem interessanten Ausblick. Er wird unser Gast bleiben, bis wir zusammen zur Terrosch-Rotwolke starten."
    Er machte eine Handbewegung, die man für einen flüchtigen Gruß halten konnte, und damit war der Sextolotse entlassen.
    Er stand auf, schlich um seinen Sessel herum und erwartete, daß ihn das Raubtier mit einem Satz umwerfen würde, dann brachte ihn der Lakai zur Tür hinaus.
    Der Taschkar blieb, allein mit seinen Gedanken, in dem kleinen Raum zurück.
     
    *
     
    Langsam und nachdenklich ging der schlanke Mann in dem kleinen Arbeitsraum hin und her. Er versuchte, die Wahrheiten in der langen und ausführlichen Erzählung jenes Sextolotsen herauszufinden und seine eigene Position in dieser veränderten Sachlage zu bestimmen.
    „Es gibt zwei Möglichkeiten...", stellte er fest.
    Es gab immer zwei Möglichkeiten.
    Entweder log dieser Mann, den die Suchflotte aus dem Raum aufgefischt hatte.
    Oder seine Erzählungen entsprachen der Wahrheit.
    In diesem Fall besaßen sie jetzt einen guten Ansatzpunkt, den Ganjo kurz vor seinem endgültigen Triumph abzufangen.
    Gehen wir davon aus, dachte Taschkar Ginkorasch und spielte gedankenlos mit seinem Raubtier, daß die Erzählungen wahr sind.
    Dann habe ich jetzt ein verändertes und ergänztes Wissen.
    Positroniken sprechen nicht von sich aus, aber man muß sie fragen, dann geben sie Antworten.
    Er wußte jetzt, was er zu tun hatte.
    Langsam ging er um seinen Schreibtisch herum und drückte eine Taste des Kommandogerätes, das ihn mit dem Sekretariat verband und mit anderen Nebenstellen.
    Der Sekretär war auf dem Bildschirm.
    „Ich bin in den nächsten Stunden nicht zu sprechen", sagte der Taschkar. „Auch nicht für Guvalasch. Für niemanden. Ich melde mich wieder."
    Ginkorasch nahm einen schmalen Gürtel mit vielen Taschen und Schaltknöpfen, hängte die Schutztasche mit der schweren Strahlwaffe in den Gürtel ein und band ihn um die Hüften. Dann näherte er sich einer Stelle in der Wand. Auf einen Knopfdruck schob sich ein Teil der Täfelung mit den Regalen für Buchspulen zur Seite. Ein zweiter ‘Knopfdruck. Ein kleiner Transmitter errichtete seine bogenförmigen Strahlen. Auf einer komplizierten Apparatur wählte der Taschkar seine Ziele, wartete eine Weile und trat dann zwischen die Strahlen. Er verschwand ...
    ... und tauchte wieder auf. Er kannte den Raum, er war während seiner relativ kurzen Amtszeit schon oft hier gewesen.
    „Ein Teil der geheimnisvollen Schaltzentralen meines Vorgängers", sagte er vor sich hin und grinste wölfisch.
    Er stand vor einem halbkreisförmig geschwungenen Schaltpult. Es waren die externen Elemente des riesigen Rechenzentrums hier im vulkanischen Berg. Mächtige Betonpfropfen und Stahlwände schützten die Anlage vor eindringenden Wasserfluten, eine Katastrophe der Größenordnung, wie sie die unterirdischen Anlagen einmal verwüstet hatte, schien ausgeschlossen.
    Der Taschkar ging an den riesigen Steuersessel, vergewisserte sich, daß die Analge ausgeschaltet war und konzentrierte sich auf die Sicherheitsschaltungen. Dann drückte er eine Handfläche auf eine Kontaktplatte.
    Es dauerte nur Sekunden, dann schalteten sich sämtliche externen Elemente ein. Die Bildschirme wurden hell, die Kontrollampen leuchteten auf, die Schnelldrucker und die Bildausgabe, die Tastaturen und die Wählscheiben - alles war jetzt in Betrieb. Das gesamte Wissen, das hier unterirdisch in mächtigen Speichern ruhte, war abrufbereit. Die Rechenwerke würden benachbarte Wissensgebiete koordinieren und den gesamten Text je nach Wunsch projizieren, ausdrucken oder als Film herstellen.
    „Ausdrucken ... einen geschriebenen Text? Zu gefährlich!"
    sagte der Taschkar leise.
    Er setzte sich, zog Mikrophone und Linsen zu sich heran und sagte: „Ich brauche Informationen."
    Gleichzeitig schaltete er auf Akustische Korrespondenz.
    Die Positronik würde jetzt in sämtlichen Speichern nachsuchen und dort das Wissen suchen und zu Auskünften kombinieren, es dann in Worte kleiden und sowohl akustisch als auch graphisch darstellen.
    „Verstanden!" sagte die Positronik.
    Generationen von Machthabern hatten mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung gestanden hatten, dieses Archiv zunächst gegründet und immer wieder ergänzt und erweitert. Die Roboter, von
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