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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit
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schrecke vor jeder Handlung zurück, die mich in Gefahr bringt, von dir getrennt zu werden«, meinte er.
    »Du wirst um mich kämpfen, nicht wahr?«
    Er nickte. »Bitte, fahre jetzt los!«
    Anita drückte auf den Starter. Sekunden später glitt der Wagen aus der Parklücke. Das Loch in der Windschutzscheibe befand sich etwa in der Mitte, dicht unterhalb des oberen Randes. »Wem von uns beiden hat die Kugel gegolten?« fragte Anita plötzlich. »Dir oder mir?«
    »Mir natürlich!« antwortete Blake zerstreut.
    »Wieso ausgerechnet dir?«
    Blake hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. »Ich weiß es nicht«, gestand er. »Weshalb sollte jemand auf dich schießen, Liebling?«
    »Weshalb auf dich?« fragte Anita dagegen.
    Blake runzelte die Augenbrauen. »Es ist rätselhaft«, meinte er. »Vielleicht war es nur grober Unfug. Möglicherweise haben sich Halbstarke einen schlechten Witz erlaubt.«
    »Kann es dieser Marvis gewesen sein?« fragte Anita und blickte Blake an.
    Er starrte geradeaus durch die Windschutzscheibe. »Marvis? Wieso - kommst du gerade auf den?«
    »Er gefiel mir nicht«, meinte das Mädchen. »Er war so merkwürdig. Was ist das für ein Mensch?«
    »Marvis hat keinen Grund, auf mich zu schießen«, erklärte Blake mit fester Stimme.
    »Aber irgend jemand muß es doch getan haben!«
    »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf, Liebling. Wir werden die wahren Zusammenhänge vermutlich nie erfahren«, meinte Blake.
    »Du machst mir Spaß! Wir müssen dahinterkommen, Tommy! Vielleicht hängt dein oder mein Leben davon ab!«
    »Wie stellst du dir das vor? Wie willst du den Fall klären?« fragte er.
    »Ich engagiere einen Privatdetektiv!«
    »Bloß das nicht!« warnte Blake. »Der würde es für seine Pflicht halten, nach Motiven zu suchen. Er würde in deinem und meinem Leben herumschnüffeln. Ein unerträglicher Gedanke!«
    »Wir haben doch nichts zu verbergen, Tommy!«
    »Keinen Privatdetektiv, bitte!« sagte Blake. »Ich halte nichts von diesen Burschen.«
    »Willst du erneut zur Zielscheibe skrupelloser Gangster werden?« fragte Anita. »Bei diesem Versuch werden sie es nicht bewenden lassen! Wenn wir nur wüßten, was sie bezwecken! Es ist einfach schrecklich, so im dunkeln zu tappen!«
    »Wenn die Kugel tatsächlich für uns bestimmt gewesen sein sollte, werden die Banditen sich melden«, vermutete Blake. »Was hätten Sie davon, wenn sie einen von uns einfach abknallten?«
    »Bitte, benutze nicht so schreckliche Worte!« sagte Antia und zog wie fröstelnd die Schultern hoch.
    »Entschuldige«, meinte er. »Ich versuche nur, realistisch zu sein.«
    »Ob man uns warnen wollte?« fragte Anita.
    »Wovor warnen?«
    »Vergiß es«, sagte Anita.
    Blake stieß einen dünnen Pfiff aus. »Jetzt verstehe ich, worauf du hinauswillst. Du denkst an deinen Vater, nicht wahr?«
    »Vergiß es«, wiederholte Anita.
    Blake ignorierte die Aufforderung. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Er ist dahintergekommen, wie es um uns steht. Er haßt laute Szene, er will uns aber auseinanderbringen. Also versucht er es mit Terror. Das war nur eine Kostprobe davon.«
    »Das ist doch Unsinn!« sagte Anita. Ihre Stimme klang nicht überzeugend.
    »Gib zu, daß du etwas Ähnliches gedacht hast!« meinte Blake.
    »Ich kenne Papa. Er scheut vor nichts zurück, wenn es um die Erreichung geschäftlicher Ziele geht. Er würde es sich aber schwerlich einfallen lassen, uns auf so plumpe und gewalttätige Weise einzuschüchtern. Nein, das sieht ihm nicht ähnlich. Wir tun ihm unrecht, wenn wir ihm das unterstellen. Die Kugel hätte mich treffen können. Oder dich. Papa müßte wahnsinnig sein, wenn er diese Gefahr in Kauf nehmen würde, und du weißt so gut wie ich, daß er ein klarer, sachlicher und nüchterner Denker ist.«
    »Schon gut«, lenkte Blake ein. »Du hast gewiß recht. Es ist nicht fair, ihn mit diesem Vorfall in Verbindung zu bringen.«
    »Ich habe Angst, Liebling«, sagte Anita nach kurzer Pause.
    »Angst vor einem weiteren Anschlag?«
    »Ja. Und du?«
    »Ich habe nur Angst um dich, Liebling. Ich habe Angst, dich zu verlieren.«
    »Bitte, bleibe hier, Tommy!«
    Er blickte sie an. »Wie meinst du das?« fragte er verständnislos.
    »Erkläre Papa, daß du plötzlich krank geworden seist! Er kann doch mit einer Linienmaschine fliegen, oder er kann sich ein Flugzeug chartern!«
    »Ich kann mich nicht zehn Minuten vor dem- Flug entschuldigen, Liebling. Das geht einfach nicht.«
    »Und was ist, wenn mir
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