Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0486 - Die Voodoo-Hexe

0486 - Die Voodoo-Hexe

Titel: 0486 - Die Voodoo-Hexe
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Ihnen klar, daß Sie Ihre Assistentin getötet haben?« Sie wies auf das längst wieder erkaltete Wachs in dem Yoghurtbecher. »Wie dumm, daß Sie nicht zuerst versucht haben, Ihre eigene Figur zu zerstören. Geben Sie sie schon her.«
    Sie streckte die Hand danach aus. Sie war schnell, unglaublich schnell. Zamorra reagierte fast zu spät. Als seine Hand die auf dem Tisch liegende Figur erreichte, hatte Colon bereits zugepackt. Zamorra griff ebenfalls zu. Der grüne Schutzschirm erfaßte Colons Hand und Arm. Die Voodoo-Hexe schrie gellend auf. Innerhalb von Sekundenbruchteilen verfärbte sich ihre Haut, warf Blasen, als verbrenne sie. Aber sie ließ die Figur nicht los! Zamorra auch nicht. Er riß daran -und glaubte, zerfetzt zu werden! Ein reißender Schmerz jagte durch seinen Körper, und er schrie noch im Agoniereflex, als er längst die Besinnung verloren hatte.
    Deshyraahs Voodoo-Zauber wurde von der Energie des Amuletts nicht abgewehrt!
    ***
    Nicole hörte Zamorras langanhaltenden Schrei und ein dumpfes Poltern. Sie stieß die Tür mit einem Ruck ganz auf und sprang in den Korridor, das Schwert mit beiden Händen gepackt. Unwillkürlich erstarrte sie. Astaroth stand vor der Tür des Zimmers, aus dem die Schreie gekommen waren! Nicole sah seine Schwingen direkt vor sich. Astaroth wirbelte herum und lachte. Geschickt wich er Nicoles kraftvoll geführten Hieb aus; die Klinge biß in die Türzarge. Mit einem heftigen, anstrengenden Ruck riß Nicole sie wieder aus dem Holz. »Ich dachte mir schon, daß er nicht allein hergekommen ist«, sagte Astaroth spöttisch. »Aber du hättest dir eine andere Waffe aussuchen sollen. In diesen engen Räumen kannst du das Schwert nicht gut genug führen.«
    »Um dich zu töten, reicht es«, stieß Nicole hervor. »Eine Wunde, mit diesem Schwert geschlagen, wird nie heilen. Du verblutest tagelang, Dämon!«
    »Zuerst mußt du mich treffen«, lachte er. »Selbst mit der Strahlwaffe konntest du mich nicht verletzen!« Er wich blitzschnell in das Zimmer zurück, als Nicole einen Angriff startete, und schlug ihr die Tür entgegen. Im letzten Moment drehte Nicole sich, um das Schwert nicht ins Holz zu rammen und festzukeilen, und prallte mit der Schulter gegen die Tür, stieß sie wieder nach innen auf. Die Schwertklinge beschrieb einen heulenden Bogen durch die Luft, verfehlte Astaroth jedoch abermals. Nicole setzte nach und sprang sofort wieder zurück. Sie sah Zamorra am Boden liegen. Fast wäre sie über ihn gestolpert! Das grüne Schutzfeld flirrte immer noch um ihn herum. Zwei Meter entfernt lag auf dem Boden sein Dhyarra-Kristall, der ihm aus der Hand gefallen sein mußte. Sekundenlang war Nicole vor Überraschung starr - wie konnte Astaroth Zamorra ausgeschaltet haben, ohne das Schutzfeld des Amuletts zu durchringen?
    Da sah sie Desiree Colon!
    Die Augen der Voodoo-Hexe wurden groß, als sie Nicole erkannte. Dann begann sie wie irr zu kichern. »Du bist doch tot!« schrie sie. »Du bist tot! Er hat dich geschmolzen! Er selbst hat dich geschmolzen!«
    Nicole schüttelte den Kopf. Hatte Colon den Verstand verloren? Was sollte diese unverständliche Behauptung?
    Da hatte Nicole das Gefühl, daß noch jemand aufgetaucht war. Sie fuhr herum. Eine dunkelhaarige, nackte Frau mit Fledermausschwingen und Hörnern war ihr ins Zimmer gefolgt.
    »Stygia«, erkannte Nicole.
    Mit zwei Dämonen zugleich hatte sie nicht gerechnet! Sie hatte ein paar Schatten gesehen, die vermutlich nichts anderes waren, als die Ausstrahlungen der Dämonen. Nachdem Zamorra ihnen in die Falle gegangen war, hatten sie keine Veranlassung mehr, sich abzuschirmen…
    Aber irgendwie war Nicole davon ausgegangen, es nur mit Astaroth zu tun zu haben. Das war ein Fehler.
    Stygia schritt an ihr vorbei. Sie nahm Colon eine Wachspuppe aus der Hand. Nicole brauchte nicht zu fragen. Sie wußte auch so, daß es sich um die Zamorra-Puppe handelte.
    »Deshyraah und ich«, sagte die Fürstin der Finsternis, die sich von dem Zauberschwert in Nicoles Hand nicht beeindrucken ließ, »sind uns in einem Punkt sehr ähnlich. Beide arbeiten wir gern mit Voodoo-Magie. Einen aus eurem Freundeskreis hatte ich schon einmal zeitweilig unter meinem Einfluß. Jetzt aber - habe ich Zamorra, und das ist noch viel besser!«
    Ted Ewigk! durchzuckte es Nicole in einem Anflug von Hellsichtigkeit. Ted muß der andere gewesen sein! Sein seltsames Verhalten damals, das dann plötzlich wieder normal wurde… »Wie hast du Ted damals kontrolliert?«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher