Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

Titel: 0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein
Autoren:
Vom Netzwerk:
Wahrheit.
    »Also gut«, sagte er seufzend. »Es stimmt. Ich war in der Einfahrt. Aber ich habe das Mädchen nicht umgebracht.«
    »Erzählen Sie es ausführlich!« verlangte Stone.
    »Ich wollte mich mit ihr verabreden, das gebe ich zu. Aber in der Bar konnte man doch nie mit ihr reden, ohne daß es andere Leute auch hörten. Da beschloß ich, auf sie zu warten. Ich wußte, wo sie wohnte. Ich ließ mich hinfahren und wartete vor der Haustür.«
    »Um wieviel Uhr war das?«
    »Kurz vor fünf. Die machen die Bude gewöhnlich gegen fünf dicht. Also wie gesagt, ich wartete. Es sind nur vier oder fünf Blocks bis zu der Bar. Als mir das Herumstehen zu dumm wurde, bummelte ich in die Richtung, aus der sie kommen mußte. Es war schon hell, jedenfalls hell genug, daß man ein paar Blocks weit sehen konnte. Und ich sah sie dann auch, als sie aus der Bar herauskam. Zuerst ging ich wieder zurück, weil ich nicht von den anderen von der Bar gesehen werden wollte, die ja auch dort herumliefen. Dann machte ich wieder kehrt und ging ihr erneut entgegen. Wir waren etwa drei Blocks auseinander. Auf einmal blieb sie stehen. Es war zu weit, als daß ich hätte sehen können, warum sie stehenblieb. Jedenfalls ging sie plötzlich zwischen die Häuser hinein. Vielleicht in einen Hauseingang, vielleicht in eine Einfahrt. Aus meiner Entfernung konnte ich das nicht sehen.«
    »Okay. Und weiter?«
    »Ich wunderte mich, was sie morgens um fünf in einem fremden Haus zu suchen hätte. Und ich wurde neugierig. Ich wollte sehen, in welches Haus sie gegangen war. Also ging ich weiter ihr entgegen. Plötzlich krachte es.«
    »Sie hotten einen Schuß?«
    »Ja.«
    »Sie wußten sofort, daß es ein Schuß war? Sie haben nicht etwa an die Fehlzündung bei einem Motorrad gedacht?«
    »Nein«, sagte Mahone ungeduldig. »Es knallte, und ich wußte sofort, daß es ein Schuß war. Ich bin doch nicht von gestern. Es war schwer zu bestimmen, woher der Schuß gekommen war, aber ich hielt es durchaus für möglich, daß er in der Nähe des Hauses gefallen war, das Fay nach meiner irrtümlichen Meinung betreten hatte. Ich drehte mich um, gab meinem Fahrer einen Wink und trabte los. Wenn die Kleine in Gefahr war, wollte ich ihr jedenfalls helfen.«
    »Gut. Und was geschah dann?«
    »Eigentlich gar nichts. Ich wäre fast an der Einfahrt vorbeigerannt, da sah ich im letzten Augenblick ihren weißen Schal. Na, und dann sah ich sie natürlich auch. Sie lag da und war tot. Ich sah es sofort.«
    »Haben Sie sie berührt? Oder ihre Handtasche angefaßt?«
    »Nein. Zuerst war ich verstört. Ich konnte es nicht fassen. Dann sah ich mich um. Ich hatte höchstens anderthalb Minuten gebraucht, bis ich bei ihr ankam, aber von dem Burschen, der geschossen hatte, war nichts zu sehen.«
    »Er kann aber nicht aus der Einfahrt herausgekommen sein?«
    »Nein. Ganz bestimmt nicht. Dann hätte ich ihn sehen müssen. Ich stand also neben der Leiche und überlegte. Natürlich hätte ich die Polizei rufen müssen. Aber dann dachte ich, es sei besser, wenn ich mich verdrücke. Ich lief zu meinem Wagen, der auf der anderen Straßenseite hielt. Mein Fahrer wollte gerade herüberkommen. Ich sagte ihm, wir müßten sofort verschwinden. Und das taten wir.«
    »Sie haben also mit dem Mord nichts zu tun, und Sie haben auch keine Ahnung, wer der Mörder sein könnte?«
    »Nicht die geringste«, knurrte Mahone. »Wenn ich eine Ahnung gehabt hätte, wäre es dem Kerl nicht gut gegangen, darauf können Sie wetten.«
    »Wie lang schätzen Sie die Zeitspanne zwischen dem Schuß und dem Augenblick, da Sie davonfuhren?« fragte Stone, »Zwei, vielleicht drei Minuten. Mehr bestimmt nicht.«
    Das konnte zu der Aussage des Hotelportiers passen, der ja erst fünf bis acht Minuten nach dem Schuß am Tatort erschienen war. Stone sah mich fragend an. Ich nickte unmerklich. Ich war bereit, Mac Mahone diese Geschichte abzukaufen.
    ***
    Nachmittags um drei wurde in Washington eine elektronische Datenverarbeitungsanlage mit dem Material gefüttert, das per Fernschreiben aus Miami, aus Newark und vom Will County in Illinois sowie von der City Police in New York eingegangen war. Die Spezialisten an dem elektronisch arbeitenden Gerät brauchten fast zwei Stunden, um Hunderte von Namen einzufüttern.
    Anschließend stellten sie dem Gerät die Aufgabe.
    Der Rest war eine Sache von wenigen Minuten.
    ***
    Thomas Jackson bestätigte Mahones Aussage. Sämtliche in Mahones Haus Vorgefundenen Schußwaffen waren noch in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher