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048 - Bestien aus Feuer und Asche

048 - Bestien aus Feuer und Asche

Titel: 048 - Bestien aus Feuer und Asche
Autoren: A.F.Morland
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Lasergeräte geben würde, und er wußte auch, wie man so ein Gerät zu einer Waffe der Hölle machen kann. Ist das nicht phänomenal? Dieser rote Stein, mit dessen Hilfe man eine hohe Energiekonzentration erzielen kann, braucht nur die Kraft der Hölle in sich aufzunehmen. Was glaubst du wohl, was ein solcher Lichtstrahl bewirkt? Malvandemus sagt, daß ein Knopfdruck genügt, um die Hölle freizusetzen. Glaubst du immer noch, daß ich verrückt bin? Denkst du immer noch, ich scherze, wenn ich behaupte, daß diese Waffe mich stark und mächtig machen wird?«
    Blocker schüttelte langsam den Kopf. »Nein, Frank, das glaube ich jetzt nicht mehr, aber die Sache macht mir Angst.«
    »Es wird dir nichts passieren.«
    Blocker wischte sich dicke Schweißperlen von der Stirn.
    »Ich habe vor, Asmodis zu beschwören«, sagte Frank Meax. »Es steht genau in dem Buch, wie es zu geschehen hat. Der Höllenfürst wird sein satanisches Feuer in diesen Rubin pflanzen, und dann werde ich in deiner Anwesenheit den Höllenlaser erproben.«
    Sean Blockers Atem ging schneller, an seiner Schläfe zuckte eine angeschwollene Ader. »Warum tust du das, Frank?« fragte er zaghaft. »Du hast doch alles, es geht dir gut, du hast keine Sorgen…«
    »Ich möchte mehr. Ich möchte Macht, will unbesiegbar sein. Der Himmel würde einem Menschen so etwas niemals bieten, die Hölle hingegen ist dazu bereit.«
    »Befürchtest du nicht, daß du dich dabei übernimmst?«
    »Ich weiß, was ich tue«, sagte Frank Meax und begann mit den Vorbereitungen für die Beschwörung.
    Er machte Platz für ein großes Kuhfell, das er auf dem Boden ausbreitete. Nach Malvandemus’ Angaben stellte er schwarze Räucherstäbchen auf und zeichnete mit schwarzer Kreide magische Symbole an die weißen Wände.
    Nachdenklich blickte er sich um, um zu kontrollieren, ob er nichts vergessen hatte. Sean Blocker beobachtete das Tun des Freundes mit wachsendem Unbehagen.
    »Gleich«, sagte Frank Meax und grinste aufgeregt. »Gleich können wir mit der Evokation beginnen. Es fehlen nur noch einige Pentakel.«
    »Pentakel?«
    »Sie dienen dem Schutz des Beschwörenden – alte Schriftzeichen, geometrische Figuren.«
    Meax brachte diese Pentakel rings um das Kuhfell an. Er zündete anschließend die Räucherstäbchen an, nahm den Rubin in seine Hand und forderte Sean Blocker auf, sich neben ihn auf das Fell zu stellen.
    Er legte den Rubin, den der Fürst der Finsternis mit höllischer Kraft versehen sollte, auf eine von Malvandemus genau beschriebene Position, schloß die Augen und konzentrierte sich.
    Er brauchte das Buch des Propheten nicht. Die Worte der Beschwörung in lateinischer Sprache hatten sich unauslöschlich in sein Gedächtnis eingeprägt.
    Doch sie kamen noch nicht über seine Lippen. Erst sollte der Rauch den Raum bis in den letzten Winkel ausfüllen.
    Meax wartete. Mit geschlossenen Augen stand er da, der Welt scheinbar entrückt, den Geist auf die Hölle ausgerichtet. Er atmete langsam und regelmäßig, während sein ängstlicher Freund sich in Schweiß aufzulösen schien.
    Oben im Haus schlug die Pendeluhr zwölfmal.
    Es war Mittag, und Malvandemus sagte, daß dies der günstigste Moment für die Beschwörung war.
    Als Frank Meax laut und vernehmlich zu sprechen begann, überliefen seinen Freund eiskalte Schauer. Blocker wußte, daß sich Meax schon früher mit Teufelsbeschwörungen befaßt hatte.
    Er war nie dabei gewesen, hörte nur von seinem Freund, daß es nie geklappt hatte. Aber damals war Frank noch nicht im Besitz dieses schwarzen Buches gewesen. Damals hatte ihm nicht jenes Wissen zur Verfügung gestanden, dessen er sich heute bedienen konnte.
    Heute würde es klappen, das befürchtete Blocker, und er wußte nicht, wie er mit seiner bohrenden Angst fertigwerden sollte.
    Die Beschwörung trat in die Endphase. Frank Meax pumpte seine Lungen mit dem süßlichen Rauch voll und rief: »Asmodis, höre mich! Erscheine, ich beschwöre dich!«
    Dann schwieg er, und es war so still im Keller, daß man eine Nadel zu Boden fallen gehört hätte. Selbst die Gibbons gaben Ruhe.
    Sean Blocker hörte das heftige Schlagen seines Herzens. Sein unsteter Blick wanderte durch den Keller.
    Würde der Teufel kommen?
    Die unheimliche Atmosphäre verdichtete sich. Der Rauch kratzte in Blockers Hals, aber er wagte nicht, sich zu räuspern.
    »Asmodis, höre mich!« rief Frank Meax noch einmal. »Erscheine, ich beschwöre dich!«
    Wenn er doch nur den Mund halten würde! dachte
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