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0470 - Baphomeths Totenwächter

0470 - Baphomeths Totenwächter

Titel: 0470 - Baphomeths Totenwächter
Autoren: Jason Dark
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die Tür zu.
    Das Schicksal hatte sich gegen sie verschworen. Kurz bevor sie die Tür erreicht hatte, wurde diese von außen so heftig aufgestoßen, daß Claire nicht mehr ausweichen konnte.
    Sie sah noch die Tür auf sich zufliegen und spürte einen Lidschlag später den harten Schlag an der Stirn. Vor ihren Augen blitzten Sterne auf. Claire merkte nicht, daß sie zurückwankte und sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Sie sackte zusammen, fiel zu Boden und blieb zwischen Tür und Fenster liegen.
    Zwei Männer drangen in den Raum. Sie waren dunkel gekleidet.
    Selbst die Gesichter hatten sie mit schwarzer Farbe geschminkt, aber auf den Stirnen leuchtete das Symbol Baphomeths, ein kleiner Teufelskopf mit zwei Hörnern.
    Sie bewegten sich geräuschlos, auch die Tür wurde lautlos geschlossen. Dann wandten sie sich dem Bett zu.
    »Da ist es«, sagte der eine und schaute auf das Kind, das Danielle ihm zeigt.
    »Ja, unser Fürst.«
    »Nehmt es.«
    Der zweite Mann griff so vorsichtig zu, als würde er wertvolles Porzellan transportieren. Danielle schwang sich herum, setzte sich auf und drehte sich dabei zur anderen Seite des Bettes hin. Dabei erklärte sie, was Baphometh verlangt hatte.
    »Er will, daß die Frau stirbt.«
    »So, will er das?«
    Danielle stand auf und nickte.
    Der Mann mit den leeren Händen drehte sich um und ging auf die Krankenschwester zu. Seine Hände blieben nicht lange leer. Er holte ein Messer hervor und richtete die Klinge nach unten.
    In diesem Moment schlug Claire die Augen auf. In ihrem Kopf tobten noch immer die Schmerzen. Sie wußte nicht so recht, wie sie damit fertig werden sollte. Sie erkannte auch so gut wie nichts, nur einen kompakten Schatten und etwas Blankes davor.
    Ein Messer!
    Es war der letzte Gedanke in ihrem Leben, denn die Hand fuhr einmal herab und traf zielgenau.
    Der Mörder richtete sich wieder auf. »Das wäre erledigt«, sagte er mit kalter Stimme und wandte sich an seinen Begleiter. »Sonst noch etwas?«
    »Ja, du weißt schon.«
    »Sicher.« Der Mörder lächelte und schaute dabei auf das Kind, bevor er sich in Bewegung setzte, das Messer nicht wegsteckte und um das Bett herumschritt.
    Sein Ziel war Danielle Lagrande.
    Er hatte noch nichts zu ihr gesagt, sie hatte auch keine Frage gestellt, nur die Tür des eingebauten Kleiderschranks geöffnet, um ihre Kleidung zu holen. Als sie sich drehte, wußte sie Bescheid. Im ersten Moment legte sich die Sperre vor ihr Gehirn. Sie schüttelte den Kopf, wollte es nicht glauben, aber der Mörder hob abermals seinen rechten Arm, so daß Danielle direkt auf die Klinge schaute.
    »Ich auch?« fragte sie.
    »Sicher. Du hast deine Pflicht getan. Hat man dir das nicht vorher gesagt?«
    »Nein, ich…«
    »Deine Uhr ist abgelaufen!« Er stach zu.
    Danielle wollte noch etwas sagen. Sie kam nicht mehr dazu. Die Frau drückte sich vor, als wollte sie sich verbeugen. Sie preßte noch ihre Hände gegen den Magen, dann konnte sie sich nicht mehr halten, fiel zur Seite und blieb tot liegen.
    Die beiden Männer nickten sich zu. »Hoch lebe Baphometh«, sagte der mit dem Kind auf den Armen.
    »Hoch lebe der Fürst!«
    Die beiden verließen das Zimmer. Es waren nur wenige Schritte bis zum Fahrstuhl. Der Gang war leer. Die abendliche relative Ruhe war in das Krankenhaus eingekehrt.
    Ohne daß sie gesehen wurden, fuhren sie mit dem Lift nach unten, und niemand hielt sie auf.
    Sie kamen auch am Nachtportier vorbei, der erst aufmerksam wurde, als sich die beiden Männer schon im Park befanden.
    Der dort stehende Wagen setzte sich langsam in Bewegung. Er fuhr ihnen entgegen, hielt, sie stiegen ein und fuhren davon…
    ***
    Ich kannte die Pariser Nächte inzwischen und mußte zugeben, daß sie mich jeweils eigenartig berührten. Das hier war anders als bei mir in London.
    Möglicherweise lag es am Ruf, den diese Stadt genoß. Er war nach wie vor einmalig. Paris ließ sich auch von anderen europäischen Hauptstädten nicht so einfach den Rang ablaufen.
    Wir hatten das Haus an der Seite verlassen und blieben in der schmalen Gasse stehen.
    Der Abbé war vorsichtig. Ehe er sich in Bewegung setzte, schaute er sich um und vergaß auch nicht, sich die gegenüberliegende Seite der Straße anzusehen, wo die Fronten der schmalbrüstigen Häuser ebenfalls dicht an dicht standen.
    Hier wohnten Menschen, die nicht viel Geld hatten. Hier war Paris noch echt, sagte man.
    Hinter einigen Fenstern brannte Licht. Der Schein fiel durch die Rechtecke oder Kreise und
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