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047 - Panik

047 - Panik

Titel: 047 - Panik
Autoren: Dämonenkiller
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Aufnahme war von einem Hubschrauber aus gemacht worden. Die neuesten Filme zeigten den Beschuss Tangaroas bei der Bohrinsel.
    »Dass er das überlebt hat!«, sagte Jeff Parker kopfschüttelnd, als er Luft-Unterwasser-Raketen ins Wasser rasen sah. »Die Dinger zertrümmern jedes U-Boot.«
    Zuletzt wurde gezeigt, wie Professor Jefferson und der Hubschrauberpilot durch einen Marine-Hubschrauber von der völlig zertrümmerten Bohrinsel gerettet wurden. Mit einer Großaufnahme von Jefferson endete der Film.
    »Das ist Professor Benjamin Jefferson, der Leiter des Projekts Observator – und sein einziger Überlebender«, erklärte der Sprecher.
    Der amerikanische Präsident wurde gezeigt. Er behauptete, die Navy habe die Situation fest in der Hand und werde Tangaroa über kurz oder lang erledigen. Alle zeigten sich besorgt, und zumindest unterschwellig klang die Furcht durch, dass noch mehr Monster von der Art Tangaroas die Erde heimsuchen könnten. Der Präsident eines multinationalen Konzerns hatte von Finanzexperten errechnen lassen, dass Tangaroa bis jetzt Material im Wert von über vierhundert Millionen Dollar vernichtet hatte und dass die Operation der Flotteneinheiten der US-Navy den Steuerzahler jeden Tag fünf Millionen kosteten.
    Der Präsident eines mitteleuropäischen Staates behauptete, Tangaroa sei ein Produkt amerikanischer und französischer Kernwaffenversuche im pazifischen Raum. Der australische Ministerpräsident gab sich gelassen. Er vertraue der US-Marine, verkündete er, an seiner Pfeife saugend. Eine Gefahr für australisches Besitztum bestehe nach seiner Meinung nicht. Die großen Kirchen ließen verlauten, Tangaroa sei den Naturphänomen und -katastrophen zuzuordnen. In dem Monster eine Kreatur des Teufels zu sehen, wurde abgelehnt.
    Die UNO hatte offizielle Beobachter entsandt. Der Sicherheitsrat hielt ein Eingreifen auf internationaler Basis aber nicht für nötig. Tangaroas Auftauchen war zwar eine Sensation, wurde außer in den betroffenen Gebieten aber allgemein nicht als Bedrohung empfunden. Lediglich einige Sektierer und Phantasten witterten hinter Tangaroas Erscheinen den Untergang der Welt. Damit befassten sich die zum Teil skurrilen Sondermeldungen: Im New Yorker Central Park hatten einige Hippies drei junge Mädchen in einem Teich ertränkt, um den Meergott gnädig zu stimmen. Ein afrikanischer Voodoo-Priester namens Seku-Konoe wollte Tangaroa durch einen Fernzauber töten, für den er kiloweise lebende Fische verzehrte. In Oslo verkündete der Begründer einer nordischen Göttersekte, Tangaroa sei die mystische Midgardschlange, und die Zeit des Weltunterganges, des Kampfes zwischen Göttern und Unterweltgeschöpfen, sei nahe.
    Der Dalai-Lama verkündete, der Heimsuchung durch Tangaroa würden weitere folgen; er habe Zeichen erhalten und wolle für die Welt beten. Die Aussage des Dalai-Lama unterschied sich wohltuend von den andern. Dorian war geneigt, diesem Mann Glauben zu schenken.
    Die Sendung über Tangaroa dauerte eine Stunde, und als sie beendet war, waren schon die nächsten Nachrichten fällig. Über Tangaroa wurde nichts Neues gemeldet. Er verfolgte weiter seinen Südkurs. Dorian brauchte keine Karte zur Hand zu nehmen, um zu wissen, dass Tangaroa in ein bis zwei Tagen das Bismarckarchipel erreicht haben musste – wenn er die Richtung nicht änderte. Wollte Olivaro das Tiefseemonster etwa gegen ihn einsetzen? War Tangaroa der große Trumpf in Olivaros dämonischem Spiel?
    Dorian schaltete den Fernseher ab, steckte sich eine Zigarette an und tigerte im Bungalow umher. Trevor Sullivan stöhnte und wand sich schweißnass auf seinem Lager, die Augen weit aufgerissen.
    »Es wird immer schlimmer«, ächzte er, als Dorian hereinschaute. »Lange kann ich diese Qualen nicht mehr aushalten.«
    »Sie sollten ins Krankenhaus gehen, Mr. Sullivan.«
    »Wozu? Dort können sie mir auch nicht helfen. Meine Schmerzen entstehen auf metaphysische Art. Medikamente können sie nur zeitweise lindern.«
    Dorian ließ ihn allein, denn helfen konnte er ihm nicht. Die Sorge um Coco und die Ungewissheit zerfraßen ihn fast. Im Aufenthaltsraum unterhielten sich Marvin Cohen und Jeff Parker über Tangaroa und die nach ihm benannte Operation der US-Navy. Jeff Parker verfocht überzeugt die Ansicht, eine Atombombe sei das Mittel gegen Tangaroa. In Anbetracht der Umstände begann auch Dorian das zu glauben. Wenn doch endlich eine Nachricht von Araui käme, dass der Kampf der Tubuane bald stattfände! dachte
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