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0467 - Der Kristall der Macht

0467 - Der Kristall der Macht

Titel: 0467 - Der Kristall der Macht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Machtkristall an sich bringen will«, sagte Ted.
    Zamorra hob die Hand. »Wie bist du ausgerechnet auf dieses Detail gekommen?« fragte er.
    Der Reporter lächelte düster. »Es mußte einen Grund geben, weshalb er hierher gekommen ist. Die Informationen über das allgemeine dämonische Geschehen hätte er sich auch anderswo holen können. Es ging ihm um etwas Bestimmtes, und ich habe überlegt, was das sein könnte. Jetzt weiß ich es. Er ist clever. Der ERHABENE mußte abtreten, aber der Machtkristall ist dabei nicht zerstört worden; das hätte jeder Dhyarra-Besitzer feststellen müssen. Nun will er wissen, was aus dem Machtkristall geworden ist. Und nun hat er die Informationen, die er wollte. Ich frage mich, was er mit dem Kristall anfangen will.«
    »Benutzen kann er ihn nicht«, überlegte Zamorra. »Zuletzt hatte er einen Dhyarra 3. Ordnung. Selbst wenn sein Para-Potential inzwischen gestiegen sein sollte, kann er höchstens einen Kristall 4. Ordnung beherrschen. Der Machtkristall ist aber bekanntlich 13. Ordnung.«
    »Vielleicht will er ihn als Druckmittel gegen irgendwen einsetzen«, sagte Nicole.
    »Oder er will ihn tatsächlich einfach nur aus dem Verkehr ziehen«, grübelte Zamorra. »Fest steht nun wohl, daß er ihn holen will. Der Kristall befindet sich aber höchstwahrscheinlich noch in der Hölle, falls Julian ihn nicht bei seinem Auszug mitgenommen hat. Das bedeutet, daß Salem in die Schwefelklüfte vorstoßen wird. Das ist für ihn ein noch schlimmeres Feindesland als für uns. Er ist ein Ewiger… wenn sie ihn erwischen, werden sie ihn sofort töten. Das können wir nicht zulassen. Wir müssen ihn entweder zurückhalten oder ihn töten.«
    »Ich bin ja schon unterwegs«, sagte Ted.
    »Nein!« entfuhr es Carlotta. »Reicht dir ein Vogelbiß nicht? Möchtest du, daß diese unheimlichen Biester dich noch einmal erwischen?«
    »Du bist zu schwach«, sagte Zamorra. »Du schaffst das rein körperlich nicht. Du wirst also hübsch hier bleiben. Ich kümmere mich um Salem.«
    » Wir kümmern uns um Salem«, korrigierte Nicole trocken. »Aber du könntest etwas anderes für uns tun, Ted.«
    »Was?«
    »Zamorra sprach eben die geringe Wahrscheinlichkeit an, daß Julian den Kristall mitgenommen haben könnte, als er sich aus den Höllen-Tiefen verabschiedete. Kannst du versuchen, über deinen Machtkristall diesen anderen anzupeilen?«
    Ted zuckte mit den schmal gewordenen Schultern.
    »Eigentlich läßt sich ein Dhyarra-Kristall nur dann anpeilen, wenn er benutzt wird«, sagte er. »Aber es käme auf einen Versuch an. Garantieren kann ich für nichts.«
    Nicole lächelte.
    »Es wäre interessant, wenn es klappte«, sagte sie. »Stellt euch vor, Julian hat ihn wirklich bei sich, und er läßt sich anpeilen. Dann wüßten wir im gleichen Atemzug, wo Julian sich befindet…«
    »Darauf hätten wir früher kommen können«, sagte Zamorra. »Dann hätten Tendyke und die Zwillinge sich ihre erfolglose Odyssee auf der Suche nach Julian sparen können.«
    »Woher hätten wir rechtzeitig wissen sollen, wohin sie weshalb aufbrechen wollten? Wir haben sie ja auch erst suchen müssen«, murmelte Nicole. »Aber Ted sollte es tatsächlich mal ausprobieren.«
    »Wenn der Kristall sich aber noch in der Hölle befindet, werden wir nicht umhin können, Salem zu helfen.«
    Nicole seufzte abgrundtief. »Also nichts mit rauschenden Partys, Weinkeller-Plünderungen, lauter Dröhnmusik, unanständigen Liedern und ihr-wißt-schon.«
    Zamorra grinste. »Vielleicht solltest du zur Abwechslung auch mal an etwas anderes denken als an das ihr-wißt-schon.«
    »Es gibt nichts wichtigeres«, sagte Nicole überzeugt.
    ***
    Stygia wußte, daß sie etwas tun mußte, um ihre Macht zu festigen. Sie saß längst nicht so fest auf dem Dämonenthron, wie es den Anschein hatte. Sie hatte sich als Nachfolgerin Julians selbst legitimiert, indem sie seiner Abschiedsbotschaft einen Satz hinzugefügt hatte. So hatte es ausgesehen, als habe Julian sie als seine Nachfolgerin bestimmt. Auf diese Weise war sie Machtkämpfen zuvorgekommen, bei denen sie höchstwahrscheinlich unterlegen wäre.
    Sie konnte auch nicht mehr auf die Unterstützung des Erzdämons Astaroth hoffen. Er hatte ihr nur solange geholfen, bis Julian Peters nicht mehr Fürst der Finsternis war. Astaroth war gegen Julian gewesen, wie schon vorher gegen den Emporkömmling Leonardo deMontagne. Wer nun auf dem Thron saß, interessierte ihn nicht länger. Stygia mußte nun selbst zusehen, wie
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