Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0462 - Der Wissende

Titel: 0462 - Der Wissende
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
so daß man sich kein rechtes Bild von ihren Absichten machen konnte.
    Und dann tauchte die MARCO POLO in das Einstein-Universum ein.
    Sofort begannen die Orter und Funkgeräte wieder zu arbeiten.
    Das Flugmanöver war geglückt. Die grüne Sonne Ayscho stand seitwärts auf dem Panoramaschirm.
    Eine kleine Kurskorrektur genügte, um den dritten Planeten direkt anzusteuern, der noch sieben Lichtminuten entfernt war. Die MARCO POLO verringerte ihre Fluggeschwindigkeit rapide.
    Ovaron studierte auf dem Bildschirm die Einzelheiten der Oberfläche von Mysyscher. Sein Gesicht blieb ohne jeden Ausdruck, als er feststellte: „Das Werk der Takerer - wie schon so oft. Sie haben auch diese Welt einst vernichtet, vor vielen Jahrhunderten. Es muß eine große Zivilisation gewesen sein, mit einer bemerkenswerten Kultur, nehme ich an. Denn sie wurde ohne Gegenwehr vernichtet, soweit ich das beurteilen kann. Wenn Schekonu dort unten ist, hat er vielleicht Überlebende gefunden, die ihm halfen."
    „Atlan", sagte Rhodan, „erkundige dich bitte in der Funkzentrale, ob man ein Lebenszeichen von Schekonu empfangen konnte. Er sollte sich melden, damit wir unnötiges Suchen sparen. Laß eine Korvette startklar machen."
    In diesem Augenblick kamen auch Gucky und Ras Tschubai in die Kommandozentrale. Hand in Hand betraten sie den Raum und setzten sich schweigend und fast unauffällig. Gucky hatte es nicht nötig, Fragen zu stellen. Er las in den Gedanken der führenden Männer, welche Sorgen sie bewegten.
    Atlan kehrte aus der Funkzentrale zurück.
    „Es wurden Funkzeichen aufgefangen, die nur von der Oberfläche des dritten Planeten stammen können.
    Man kann sie nicht entschlüsseln. Aber die Quelle wurde angepeilt. Wenn wir näher herankommen, kann der Ausgangspunkt der Signale genauer bestimmt werden."
    „Danke."
    Mysyscher drehte sich unter der MARCO POLO hinweg, und dann kam aus der Funkzentrale die Meldung: „Hier die Koordinaten der Sendequelle, Sir ..."
    „Ja?"
    „Siebzehn West, dreiundzwanzig Nord. Genau unter uns."
    Rhodan wollte gerade den Befehl zum Ausschleusen der Korvette geben, als sich die Funkzentrale abermals meldete.
    „Sir?"
    „Was ist?"
    „Die Orterzentrale meldet Echos. Dreitausend Echos, Sir. Es muß sich um eine Flotte handeln, die eben aus dem Linearraum kam."
    Rhodans Gesicht schien sich zu versteinern. Mit ruhiger Stimme erkundigte er sich: „Entfernung?"
    „Zehn Lichtminuten, Sir. Genau zehn Lichtminuten."
    Rhodan biß sich auf die Lippen. Es würde mehr als zehn Minuten dauern, bis die Korvette landen konnte.
    Und dann stand noch immer nicht fest, ob sie auch den Schiffbrüchigen gleich fand. Erneute Peilzeichen würden notwendig sein, und bis dahin war die geortete Flotte der Takerer - denn um nichts anderes konnte es sich bei den dreitausend Echos handeln - nahe genug heran, einen gezielten Angriff auf die MARCO POLO zu fliegen.
    Gucky stand auf und kam herbeigewatschelt.
    „Weiß schon, was du denkst, Perry. Wieder ich, nicht wahr?"
    Rhodan nickte.
    „Hast du Gedankenimpulse empfangen können?"
    „Mehrere sogar. Es gibt dort unten intelligente Lebewesen. Schekonu ist nicht allein. Er ist bei Freunden - wenigstens bei einem."
    „Kannst du teleportieren, zusammen mit Ras?"
    „Deshalb stehe ich ja hier, Perry." Für eine Sekunde grinste der Mausbiber, dann war sein Gesicht wieder ernst. „Was wäre die Menschheit ohne mich, he?"
    Er ging zu Ras Tschubai, der natürlich Schekonus Gedankenimpulse nicht empfing und den Wissenden daher nicht anpeilen konnte.
    „Her mit deiner Hand, schwarzer Mann! Wir gehen mal wieder auf die Reise. Nur zu schade, daß wir nicht viel Zeit haben. Genau neun Minuten, würde ich sagen."
    „Kampfanzug!" rief Rhodan ihm zu.
    „Wozu? Ich weiß vom Leiter der Analytik, daß der Planet eine atembare Atmosphäre besitzt und auch sonst sauber ist. Wir würden nur Zeit verlieren."
    „Aber der Rücksprung ...!"
    Gucky winkte ab. Er gab Ras die Hand.
    „Nichts einfacher als das! Ihr denkt alle so intensiv, wenn auch überflüssiges Zeug, daß ihr nicht zu verfehlen seid!"
    Ehe Rhodan weitere Bedenken äußern konnte, waren die beiden Teleporter verschwunden Sie verloren keine Sekunde der wertvollen Zeit.
     
    *
     
    Schekonu wartete vergeblich auf eine Bestätigung seines Notrufs. Zwar fing er Funkzeichen auf, aber sie stammten von Takerern, die aufmerksam geworden waren. Einmal nur glaubte er, einen gerafften Dakkarkom-Spruch empfangen zu haben, aber nach seiner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher