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0462 - Der Wissende

Titel: 0462 - Der Wissende
Autoren: Unbekannt
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vorgehen.
    Eigentlich hätte er die Erlaubnis seines direkten Vorgesetzten einholen müssen, aber der war im Hauptsystem und nicht erreichbar.
    Nach einstündiger Beratung kam man überein, daß eine vorsichtige Erkundung keineswegs gegen die Vorschriften sei.
    Sie sei sogar eine Ehrenpflicht, denn man konnte einen takerischen Raumschiffkommandanten nicht im Stich lassen, welcher Gefahr er auch immer begegnet war, Ra kehrte befehlsgemäß in die ALTAON zurück, um dort die weiteren Ergebnisse abzuwarten. Der Kommandant des Kreuzers hingegen machte sich mit fünf seiner Leute auf den Weg zu dem vermutlichen Wrack des Beibootes.
    Sie hatten keine Schwierigkeiten, bis zu der Lichtung zu gelangen.
    Sie fanden den schwarz schimmernden Metallblock, und sie entdeckten die Spuren von Farendas Nachtlager. Das war aber auch alles, was sie fanden.
    Der Metallwürfel bereitete den Kommandanten zwar einiges Kopfzerbrechen, aber es war nicht seine Aufgabe, sein Geheimnis zu lüften. Er wollte Farenda finden, sonst nichts.
    Einigermaßen ratlos machte er sich eine halbe Stunde später wieder auf den Rückmarsch, und als sie die Lichtung erreichten, kam ihnen Ra schon entgegen.
    „Ich wollte es vermeiden, Funkkontakt zu Ihnen aufzunehmen, Kommandant. Wir haben eine Entdeckung gemacht."
    „Ja?"
    Ra deutete in Richtung des Gebirges, von dem die Felsenlichtung durch Wald und eine Steppe getrennt wurde. Wahrscheinlich gab es in der Ebene auch einen größeren Fluß. „Rauchzeichen", sagte er kurz.
    Der Kommandant des Kreuzers sah in die angegebene Richtung und nickte.
    „Zumindest Rauch, von einem Feuer. Haben Sie eine gewisse Regelmäßigkeit beim Verwehen des Rauches bemerken können, weil Sie sagen, man hätte Zeichen gegeben?"
    „O ja, zweifellos. Jemand wollte uns ein Zeichen geben."
    „Entfernung?"
    „Ich schätze vier Kilometer.
    Was schlagen Sie vor?"
    „Wir nehmen einen Gleiter, und Sie kommen diesmal mit.
    Drei Offiziere werden uns begleiten." Erst jetzt fiel ihm seine Entdeckung wieder ein. „Wir haben im Urwald übrigens kein Beiboot gefunden nur einen schwarzen Block aus Metall. Und Farendas Spuren, die sich in Luft aufzulösen scheinen. Jedenfalls hat er den Rückweg nicht mehr angetreten. Höchst seltsam."
    „Vielleicht erhalten wir bei dem Feuer eine Antwort", vermutete Ra. „Wo Feuer ist, da sind auch Menschen. Eingeborene?"
    „Vielleicht Schekonu, der Wissende", sagte der Kommandant und gab seinen Leuten einige Anweisungen. Der Gleiter wurde aus dem Kreuzer geholt Und setzte sanft auf der Lichtung auf.
    „Steigen wir ein. Wir wollen uns nicht zu lange aufhalten."
    Sie flogen nur in geringer Höhe und beobachteten das Gelände unter sich. Sie konnten nichts Verdächtiges bemerken. Urwald wechselte mit Lichtungen und Steppe. Das Feuer kam immer näher, und dann sahen sie, daß es am Ufer eines breiten Flusses brannte, auf einer geschlagenen Lichtung, an deren Rand einige Hütten standen.
    Neben dem Feuer standen zwei Männer und winkten.
    Der Gleiter landete.
    „Halten Sie die Waffen schußbereit", empfahl der Kreuzerkommandant und zog seinen Strahler. „Die beiden sehen mir zwar nicht besonders gefährlich aus, aber man muß immer mit Überraschungen rechnen."
    Ra schloß sich dem Beispiel des ranghöheren Offiziers an. Wenig später standen sie auf der Lichtung und gingen auf die beiden Männer zu, die keinen Schritt taten, um ihnen entgegenzukommen.
    Erst jetzt bemerkte Ra, daß es zwei sehr alte Männer waren, die an dem Feuer auf sie warteten.
    Der eine stützte sich auf einen Stock und hielt sich nur mühsam auf den Beinen. Der andere machte einen frischeren Eindruck, trug aber ebenfalls einen langen Bart. Er war mindestens achtzig Jahre alt.
    Ras Blick ging hinüber zu den Hütten. Daneben sah er einen verwilderten Garten, in dem unbekannte Pflanzensorten wuchsen. Und weiter dahinter, auf einem flachen Hügel, entdeckte er ein eingefriedetes Stück Land, aber es war kein Garten.
    Es war ein Friedhof.
    Die Gräber waren deutlich zu erkennen, und es waren neun Gräber.
    Neun!
    Und zwei Männer warteten an dem Feuer!
    Ra blieb stehen, als der kräftigere der beiden Männer langsam auf ihn zukam und ihm ins Gesicht starrte. Der andere hatte sich wieder gesetzt und die Hände vors Gesicht geschlagen. Heftige Zuckungen erschütterten seinen Körper.
    Der Kreuzerkommandant war stehen - geblieben.
    „Wer sind Sie? Verstehen Sie mich?" fragte er und behielt die Waffe schußbereit in den Händen
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