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0461 - Der Druide und die Echse

0461 - Der Druide und die Echse

Titel: 0461 - Der Druide und die Echse
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verurteilt; da spielte es keine Rolle mehr, ob Unmengen an Waldbeständen durch Feuer vernichtet wurden oder nicht.
    Aber für Carra Shakk ging es um Reek Norr. Sie befürchtete, daß es Schwierigkeiten gab. Für ihn war es doch noch nie ein Problem gewesen, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Und Carra wußte ebensogut wie er, daß er den Priestern der Kälte ein Dorn im Auge war.
    Sie rief die Flugkontrolle an. »Sind Luftgleiter in Richtung Ost-Dschungel gestartet? Wann, und um wie viele Fahrzeuge handelt es sich?«
    Erst, als sie sich als Mitarbeiterin Reek Norrs auswies, erhielt sie Antwort. »Normalen« Bürgern gegenüber war die Luftraumkontrolle nicht auskunftspflichtig. Aber Reek Norr stellte so etwas wie eine Einmann-Behörde dar.
    »Shakk, in kurzem zeitlichen Abstand nacheinander sind zwei Luftgleiter vom Forschungszentrum aus gestartet«, wurde ihr mitgeteilt.
    Da war ihr klar, daß nur die Priester der Kälte hinter dem Start des zweiten Fahrzeuges und auch hinter dem Dschungelfeuer stecken konnten, und ihre Angst um Reek Norr wurde riesengroß.
    Sie besaß ein privates Luftfahrzeug.
    Sie brauchte ihren Start keiner Behörde zu melden. Zu wenig Luftfahrzeuge gab es, als daß eine aufwendige Bürokratie nötig gewesen wäre, über die Starts, Landungen und Flugstrecken genehmigungspflichtig gemacht worden wären. Die Flüge wurden einfach nur registriert, und damit war auch schon alles erledigt.
    Carra Shakk steckte ihre Nadelpistole ein, die sie besaß, seit sie mit Reek Norr zusammenarbeitete. Dadurch war sie fast ebenso gefährdet wie er selbst und mußte sich schützen können. Gern führte sie diese Waffe nicht mit sich, denn sie wußte nur zu gut, daß eine Überdosis an Kälte-Nadeln einen Sauroiden ohne weiteres töten konnte. Dann würde die Starre zu intensiv, in die die Verlangsammung der Lebensvorgänge das getroffene Opfer versetzte.
    Carra Shakk startete, um vor Ort nachzusehen, was passiert war - und um ihrem Freund notfalls helfen zu können.
    Daß er ihre Hilfe gut gebrauchen konnte, dessen war sie sicher…
    ***
    Reek Norr wäre zwar durchaus daran interessiert gewesen, Ted Ewigks Haus kennenzulernen, aber er hatte Gryfs leise Bemerkung durchaus mitbekommen und wollte nun wissen, was dahintersteckte. Er spürte die Unruhe des Druiden, und er spürte auch, daß Zamorra und Nicole sich zwar liebend gern in aller Ruhe mit ihm unterhalten hätten - schließlich sah man sich selten genug. Aber auch ihnen brannte die Zeit unter den Nägeln. Deshalb bestand Norr darauf, daß sie erst einmal das Grundsätzliche abklärten, ehe die Besichtigung und die Plauderstunde stattfanden. Norr hatte inzwischen mitbekommen, daß er sich in den Kellerräumen eines größeren Hauses befand. Und die drei Freunde befanden sich hier unten nicht nur, weil ihnen dieser Keller etwa besonders gut gefiel.
    Die Zeit war also knapp. Um so wichtiger war es, nicht noch zusätzlich überflüssigerweise weitere wertvolle Zeit zu verlieren, indem sie erst umständlich nach oben gingen und vielleicht später denselben langen Weg wieder zurück gingen. Außerdem würden sie Teds Freundin erst einmal erklären müssen, wer dieser Echsenmann war, der so plötzlich hier aufgetaucht war, und daß er trotz seines für sensible menschliche Gemüter furchterregende Aussehens ganz harmlos und friedfertig war - solange man ihn nicht reizte…
    Es war besser, diese ebenfalls sicher zeitraubende Begegnung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und sich erst einmal um das Wichtigste zu kümmern. Das war erstens das Projekt, das Zamorra und seine Freunde vorhatten, und das war zweitens die für die Echsenwelt wichtige Sache mit Tecko und Shiarrek - und mit der Messing-Kobra des Ssacah-Kultes.
    Auf Norrs und Gryfs Drängen hin schafften sie es schnell, ihr Wissen gegenseitig auszutauschen. Zamorra runzelte die Stirn. »Der Ssacah-Kult jetzt auch bei euch in der Echsenwelt? Das ist unfaßbar. Was verspricht sich die Kobra davon? Es ist eine sterbende Welt! Auf lange Sicht kann Ssacah dort doch keinen Blumentopf gewinnen. Ich verstehe das nicht.«
    »Der Ssacah-Kult ist extrem expansionswütig«, erinnerte Nicole. »Für die Kobras spielt es keine Rolle, ob eine Welt am Ende ihrer Existenz angekommen ist oder nicht. Vielleicht weiß der Kult auch nicht einmal etwas davon. Sie sehen nur, daß es Lebewesen gibt, die sie unterjochen können. Das allein zählt. Jeder neue Ssacah-Diener vergrößert Ssacahs Substanz. Je mehr Untote es
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