Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0459 - Geheimwaffe Ghoul

0459 - Geheimwaffe Ghoul

Titel: 0459 - Geheimwaffe Ghoul
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hat das Vergnügen, sich unsichtbar machen zu können.«
    Baxter stäubte Asche ab und verzog die Lippen. »Ob es ein Vergnügen ist, möchte ich dahingestellt sein lassen. Manchmal kann es sich auch zu einem Fluch entwickeln.«
    »Mark, weshalb haben wir beide uns hier oben getroffen? Suko ist übrigens in der Stadt geblieben, wie es vereinbart war.«
    Baxter trat seine Kippe aus. »Der Fall liegt ein wenig kompliziert und schwierig. Du weißt ja, was in Reykjavik los ist?«
    »Ja, die Hölle. Man trifft die Vorbereitungen für das große Meeting zwischen den beiden Wunderknaben.«
    »Genau. Agenten aller Couleur haben sich in der Hauptstadt versammelt. Man sieht sich, man wird gesehen…«
    »Aber du doch nicht«, sagte ich grinsend.
    Baxter lachte. »Ich kann nicht immer unsichtbar sein.«
    »Klar, weiter.«
    »Nun ja. Konkretes weiß ich auch nicht, aber es sind uns da gewisse Verdachtsmomente zu Ohren gekommen. Im Augenblick trauen die Amerikaner niemandem, nicht einmal ihren Freunden. In dieser Situation erinnerten sie sich mal wieder an mich und meine alten Fälle.«
    »Hat man einen Anschlag auf einen der beiden Großen vor?«
    »Reagan und Gorbatschow sind zu gut abgeschirmt. Nein, John, der Horror wird sich einige Ebenen tiefer abspielen. Gewissermaßen auf Geheimdienst-Ebene. Die Russen wissen ebenso wie wir, daß die Gegenseite sich konzentriert in der Hauptstadt tummelt. Die Chance, der anderen Seite einen vernichtenden Schlag zu versetzen, war eigentlich nie so groß wie heute.«
    Auch ich schnippte meine Zigarette weg. »Wenn ich dich richtig verstanden habe, läuft das auf einen Geheimdienst-Krieg hinaus.«
    »So ähnlich.«
    »Mark«, sagte ich. »Jetzt tu mir kein Leid an. Das bist du doch gewohnt. Ich kenne euch Geheimdienstburschen zu Genüge und muß sagen, daß ihr mir nicht gerade sympathisch seid. Dich schließe ich natürlich aus. Viele andere halten sich für den Nabel der Welt. Da sind die Amerikaner nicht anders als meine Landsleute.«
    »Ich weiß, John.« Baxter hob den Kopf und schaute gegen den Wind. »Trotzdem könnte sich alles sehr schnell ändern. Da ist nämlich eine Sache passiert, die nicht nur uns Amerikaner, sondern die ganze freie Welt in Gefahr bringen könnte.«
    »Mach es nicht so spannend.«
    »Wir haben dich nicht umsonst geholt, John. Die Gefahr geht von der anderen Seite aus. Es sind nur Gerüchte, aber an jedem Gerücht ist ein Körnchen Wahrheit. Die Russen haben eine Geheimwaffe erfunden, und sie sind dabei, sie gegen den CIA einzusetzen, um unseren Verein zu dezimieren. Etwas Besseres könnte ihnen nicht passieren.«
    »Das klingt nach Bond.«
    »Ist es aber nicht. Die Geheimwaffe soll angeblich existieren.«
    »Und die wäre?« Bisher sah ich die ganze Sache noch ziemlich locker, das änderte sich jedoch abrupt nach der Antwort meines CIA-Freundes.
    »Ghouls«, sagte er. »Geheimwaffe Ghoul!«
    Ich hustete, weil ich diese Schwefeldämpfe in den Hals bekommen hatte. »Ghouls?«
    »Ja, du hast richtig gehört.«
    »Wieso?«
    »Von unseren Verbindungsmännern erfuhren wir etwas über diese Wesen. Ghouls sind ja schon schlimm, aber den Russen muß es gelungen sein, Ghoul-Gespenster zu züchten.«
    »Langsam, Mark, langsam.« Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Was hast du da gesagt? Ghoul-Gespenster?«
    »Ja.«
    »Das kann ich nicht glauben.«
    Diesmal lachte er auf. »Es hört sich unwahrscheinlich an, John, ich weiß. Aber ich kann nur immer betonen, daß es sich tatsächlich um Ghoul-Gespenster handelt.«
    »Gespenster sind unsichtbar. Oder fast immer«, schränkte ich ein.
    »Ich weiß. Das ist es eben. Das ist das Grauen. Wenn es sie tatsächlich geben sollte, stell dir mal vor, was geschieht oder was geschehen kann. Wir stehen hier auf dem Präsentierteller, John. Die Ghouls können angreifen, ohne daß wir sie zu Gesicht bekommen. Es ist nicht zu fassen, daß es jemandem gelungen sein soll, diese Wesen herzustellen, wie ich immer sage. Aber sie sind wohl da.«
    »Hast du sie bemerkt?«
    »Nicht direkt.«
    »Was heißt das?«
    »Ich lebe immer mit dem Gefühl, von diesen Ghoul-Gespenstern beobachtet zu werden. Kannst du dir vorstellen, wie sie unter uns Agenten aufräumen können?«
    »Ja, das kann ich«, erwiderte ich leise.
    »Dann weißt du jetzt auch, weshalb dein Chef den Fall als so brandeilig ansah.«
    »Sicher.«
    Wir schwiegen beide. Ich ließ mir die Worte meines Freundes noch einmal durch den Kopf gehen. Sollte er recht behalten, war das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher