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0459 - Der Archivplanet

Titel: 0459 - Der Archivplanet
Autoren: Unbekannt
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hatten, war ein wildes Durcheinander widersprüchlicher und falscher Details geworden. Es war an der Zeit, das Wissen über die Fakten zu ergänzen, und zwar durch logische, klare und vor allem ganz neue Informationen. Aber bisher war der Mann mit der samtbraunen Haut und den hellblauen Augen nur auf Rassen oder Gruppen gestoßen, die nicht viel mehr als er selbst wußten und außerdem mit diesem Wissen sehr sparsam umgingen.
    Eines aber war Ovaron ziemlich klar: Es gab auch hier zwei Strömungen.
    Eine davon war gemäßigt und tolerant und ließ dem einzelnen Individuum größtmögliche Freiheiten. Er wußte, ohne daß er hätte für sein Wissen Beweise anbringen können, daß diese vielen abgesplitterten Gruppen, die ihre Grundlage irgendwo in kaum sichtbaren Anfängen in „seiner" Zeit gehabt hatten, auf ein Symbol warteten. Auf den Ganjo, auf einen Mann, der in der Lage war, alles zusammenzufassen. Es war eine deutliche Ahnung, die Ovaron hoffen ließ.
    Die zweite Strömung war einwandfrei militanter Art.
    Eine Rasse oder viele Gruppen, mit Takerern nur unzutreffend bezeichnet, waren militärisch ausgerüstet und schienen hier einen Staat im Staate zu bilden. Ihre Schiffe durchstreiften unablässig diese Galaxis und waren mit der MARCO POLO mehrmals zusammengetroffen. Und diese Takerer waren es, die den Begriff Ganjo ebenfalls kannten und zu ahnen schienen, daß sich der Ganjo in diesem mächtigen Schiff befand. Sie würden es, vorausgesetzt, sie verfügten über die entsprechenden Mittel und Möglichkeiten, immer wieder versuchen, diesen Cappin, der den Anspruch auf den Titel Ganjo erhob, umzubringen oder auszuschalten ...
    Ovaron hatte wenige Möglichkeiten, abgesehen von der Kraft dieser Menschen hier und dem Schutz des Schiffes, sich gegen den takerischen Einfluß zu wehren.
    Eine dieser Möglichkeiten aber waren Informationen.
    Neue und präzise Informationen.
    Es schien grotesk zu sein, aber gerade die Moritatoren waren in der Lage, ihm diese Informationen zu vermitteln.
    Kalabasch war ein Moritator.
    Konnte er helfen? überlegte Ovaron gequält.
    Und würde er helfen? Oder war auch Kalabasch wieder ein versteckter Takerer, der nichts anderes als Sabotage plante wie Vavischon?
    Ovaron riß sich von diesem Gedanken los und betrat die Hauptzentrale.
    „Wir stoßen in drei Sekunden wieder in den Normalraum zurück!" verkündete eine Lautsprecherstimme.
    Ovaron meinte hierzu: „Dann werden wir vermutlich etwas Neues erfahren."
    Wenige Minuten nach dem Eintreten in das normale dreidimensionale Raumgefüge hatten die hervorragenden Spezialisten der Funkabteilung die Verbindung mit der NORRO wiederhergestellt.
    Ein mehr als zwei Quadratmeter großer Sichtschirm, unterhalb der Panoramagalerie des Schiffes angebracht, strahlte auf. Die Optiken neben dem Bildrahmen richteten sich auf Rhodan und Ovaron.
    Kalabasch stand förmlich über den Pulten, farbig und dreidimensional.
    Es war ein Cappin mittleren Alters, mit einem gutgeschnittenen Gesicht und ruhigen Augen. Charakteristisch an ihm schien, daß er seine Gestik sehr sparsam hielt.
    Rhodan begrüßte Kalabasch und eröffnete die Unterhaltung.
    Schwere Aufzeichnungsgeräte liefen in der Funkzentrale mit und speicherten jeden Bndpunkt.
    Rhodan fragte höflich: „Sie, Kalabasch, haben also den Notruf des Vavischon an die takerische Flotte aufgefangen?"
    „So ist es. Was war der Grund dieses Notrufes, durch dessen Analyse wir die Funkfrequenz Ihres Schiffes entschlüsseln konnten?"
    Ovaron berichtete in einigen Sätzen. Er verwendete dazu die alte Sprache, die er natürlich perfekt beherrschte. Als er geendet hatte, sagte Kalabasch, ohne übermäßiges Erstaunen verraten zu haben: „So war es also. Wir suchen seit einiger Zeit nach dem Fremden, der den Moritator Scholschowo gerettet hat. Sie sind der Fremde?"
    Rhodan lächelte zurückhaltend und erwiderte: „Das trifft zu-. Aber ... wie haben Sie festgestellt, daß wir es waren, die Scholschowo gerettet haben?"
    „Das ging folgendermaßen zu", begann der Cappin.
    Er berichtete folgendes: Die Moritatoren verfügten über ein besonderes Spürgerät.
    Dieses Gerät war in der Lage, selbst im luftleeren Raum noch perfekt und mit einer derartig geringen Schwundmenge zu arbeiten, daß es innerhalb eines Raumschiffes eingesetzt werden konnte. Dort vermochte es Geschehnisse, die in seiner Umgebung abgelaufen waren, noch nach Monaten sichtbar zu machen.
    Rhodan fragte erregt: „Was sahen Sie?"
    Der Moritator deutete
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