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0458 - Im Arsenal der Androiden

Titel: 0458 - Im Arsenal der Androiden
Autoren: Unbekannt
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ihm jeden Wunsch."
    Einige Offiziere fielen in Rhodans Gelächter ein. Patulli Lokoshan sagte leise, unhörbar für andere: „Manche Leute wissen nicht, was sie reden."
    Es fiel nicht auf, daß Professor Urumzew die Beobachtungskuppel aufsuchte. Der alte Astronom hatte jederzeit freien Zutritt.
    Doch diesmal war es nur Urumzews Körper, der die Beobachtungskuppel betrat. Das was man „Geist" nannte, gehörte dem Chef der Takerischen Exekutionsflotte.
    Vavischon litt noch unter dem Schock, den er im Sextadimlabyrinth erlitten hatte. Zuerst hatte es ausgesehen, als würde er spielend mit dem Eindringling fertig werden, aber dann waren die Haßimpulse zahlloser Gemorderter gleich Peitschenhieben über ihn hergefallen, hatten ihn von allen anderen Wahrnehmungen abgeschnitten und ihm nur noch einen einzigen Ausweg gelassen: das Sextadimlabyrinth zu vernichten - und sich selbst mit.
    Er hatte den entsprechenden Gedankenbefehl abgestrahlt und war danach in den Astronomen geschlüpft, dessen Individualausstrahlungen er sich ohnehin für die letzte Phase seines Fluchtplanes eingeprägt hatte.
    Aber er zitterte noch immer vor Angst. Eigentlich, so versuchte er sich einzureden, können die Haßimpulse der hingerichteten Ganjasen nur Einbildung gewesen sein, ein Produkt überhitzter Phantasie. Doch er wußte es besser; er hatte gespürt, daß das seltsame Leben dieses Planeten von Haß gegen ihn erfüllt war.
    Es hatte ihn töten wollen.
    Und er wußte, daß es mit der Vernichtung des Sextadirnlabyrinths nicht ausgelöscht war, daß die Todesdrohung weiterhin über seinem Nacken schwebte.
    Professor Urumzew hockte zusammengesunken in seinem Schalensessel und musterte den Himmel. Vavischon wußte, was jetzt kommen würde. Es war ihm nicht gelungen, die Raumabwehrforts zu aktivieren, denn sein Biosyntho war im Labyrinth umgekommen.
    Er konnte auch nicht in einen anderen Biosyntho schlüpfen, um in ihm die Direktschaltungen zu bestätigen - denn es gab im gesamten Arsenal keinen einzigen Biosyntho mehr. Die Terraner hatten die monströsen Gebilde vernichtet.
    Urumzew lächelte geistesabwesend, als die Außenmikrophone das Dröhnen vieler Raumschiffstriebwerke übertrugen. Er sah die terranischen Kreuzerflottillen nicht, aber er wußte, daß sie in diesem Moment aus dem Linearraum gekommen waren und mit auf Vollast verzögernden Triebwerken in die Atmosphäre von TCR vorstießen.
    Sekunden später blitzte es grell am Himmel auf. Eine Formation ultrahell schillernder Energieblasen fächerte aus: Die Kreuzer hatten ihre Schutzschirme aktiviert.
    Dann packte eine imaginäre Faust den Planeten und schüttelte ihn durch. Urumzew sah, wie sich die ferne Hügelgruppe um einige hundert Meter hob und dann jählings durchsackte. Eine gigantische Fontäne aus glutflüssigem Magma, Dampf, Rauch und Sand stieg empor, vereinte sich in der Stratosphäre mit ähnlichen Wolken und filterte das Sonnenlicht ab.
    Über TCR lag eine unwirkliche Dämmerung.
    Ein etwa fünfzig Meter breiter Spalt zog sich von Ost nach Nordwest. Gelblichweiße Dämpfe quollen aus ihm hervor, und plötzlich senkte sich das Gelände diesseits des Spalts um vielleicht dreihundert Meter.
    Die MARCO POLO stand plötzlich auf einer Tiefebene, nur einige Kilometer von den steil aufragenden Felsenwänden eines gigantischen Hochplateaus entfernt.
    Ein durch Mark und Bein dringendes Knirschen erfüllte die rauchgeschwängerte Luft. Die Ränder der kontinentgroßen Spalte rieben gegeneinander. Am kaum erkennbaren Horizont wölbten sich Glutballen von riesigen Dimensionen empor. Immer mehr Transformbomben explodierten und vernichteten oder blockierten die letzten Kraftstationen des Geheimplaneten.
    „Achtung!" Rhodans Stimme drang aus der Rundrufanlage. „An alle! Die Kraftstationen der feindlichen Fesselfeldprojektoren sind vernichtet. Die MARCO POLO startet in zehn Minuten. An Schleusen- und Hangarwachen! Alles vorbereiten zur Wiederaufnahme der Kreuzerund Korvettenflottillen! Ende!"
    Professor Urumzew seufzte schwer.
    Vavischon fühlte sich erleichtert. Obwohl es ihm nicht gelungen war, die MARCO POLO auf TCR festzuhalten und später von seiner Exekutionsflotte vernichten zu lassen, war er freudig erregt.
    Er kannte vorläufig nur noch ein Ziel: diesen unheimlichen Planeten schnellstens zu verlassen, aus dem Bereich der grauenhaften Haßausstrahlung zu entkommen.
    Gegen diese Haßausstrahlung waren die Terraner, seiner Meinung nach, ein Nichts. Ihnen zu entkommen, würde keine
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