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0455 - Gangstertod durch süßes Gift

0455 - Gangstertod durch süßes Gift

Titel: 0455 - Gangstertod durch süßes Gift
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gefunden, also kann sie auch von anderen erreicht werden«, meinte Roderick.
    »Sie hätte die Hütte ohne meine genaue Lagebeschreibung wohl kaum gefunden.«
    »Da hat er recht«, meinte Eunice und griff nach einem Glas. »Prost.«
    Sie tranken. Boston wies mit dem Kopf auf Phil. »Was wird mit ihm?«
    Roderick schaute Phil an, als sähe er ihn zum ersten Mal. »Ob er stirbt oder weiterlebt, kann unsere Lage weder negativ noch positiv beeinflussen«, sagte er. »Also weg mit ihm. Hier ist er nur im Wege.«
    »Das dachte ich mir. Ich wusste, dass Sie so urteilen würden«, meinte Boston.
    Eunice setzte sich. »Ich habe Angst«, meinte sie plötzlich. »Lasst ihn doch laufen.«
    Roderick schaute das Mädchen an. »Er hat gehört, was hier gesprochen wurde. Schon deshalb muss er sterben.«
    Eunice schwieg. Sie senkte den Blick und blieb still und stumm sitzen.
    »Eunice wird zurückfahren, bevor es hell wird«, entschied Roderick. »Es wäre falsch, durch zwei Wagen aufzufallen. Es genügt, wenn deiner hier steht Boston.«
    »Das sehe ich ein.«
    Roderick legte eine Hand auf Eunices Armgelenk. Sie zuckte leicht zusammen. »Ja?«
    »Du wirst niemand sagen, wo du warst, verstanden?«
    »Das ist doch ganz klar.«
    Rodericks Lippen zuckten. Er blickte ihr starr in die Augen. »Ist das wirklich so klar?«, fragte er. »Die Polizei wird dich in die Mangel nehmen. Deckers Verschwinden wird sie nervös und wütend machen«
    »Du kennst mich doch. Polypen haben mich noch nie aus der Ruhe gebracht.«
    »Diesmal wird es ein wenig anders sein Eunice. Schlimmer und viel härter. Unerträglicher. Es wird raffinierte Verhöre geben.«
    »Ich bin nicht aus Watte gemacht«, meinte Eunice. »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf.«
    »Das muss ich aber«, sagte Rodrick. »Von deinem Verhalten hängen Bostons und meine Sicherheit ab. Unser Leben um genau zu sein.«
    »Wäre es dir lieber, wenn ich hier bliebe?«
    »Nein, es ist besser, du fährst zurück. Aber ich muss dich nachdrücklich warnen, Eunice. Wir sind alte Freunde. Bis jetzt gibt es für mich keinen Grund, an dir zu zweifeln. Trotzdem könnte es passieren, dass die dir einzutrichtem versuchen, wie praktisch und nutzbringend es für dich wäre, das Pferd zu wechseln. Für einen solchen Fall habe ich vorgesorgt. Ich habe noch immer meine Leute in der Stadt sitzen. Es sind knallharte und sehr verlässliche Leute, Eunice. Wenn du singen solltest, würde das dein Schwanengesang sein.«
    Eunice sah wütend und empört aus. »Das habe ich nicht verdient«, protestierte sie. »Wer hat dich denn gewarnt? Ohne mich wärst du jetzt schon verhaftet.«
    Roderick lächelte matt. »Das habe ich mit ein paar Tausendern honoriert, nicht wahr? Ich brauche dir nicht zu sagen, dass du dich damit der Beihilfe zur Flucht schuldig gemacht hast… schon deshalb solltest du den Mund halten.«
    »Ich weiß sehr gut, was ich zu tun habe«, giftete das Mädchen.
    »Um so besser. Worüber regst du dich auf? Unter Freunden sollte ein offenes Wort erlaubt sein.«
    Eunice schob das Glas über den Tisch. »Noch einen«, sagte sie zu Boston. »Ich muss den Ärger runterspülen.«
    Boston füllte grinsend nach. »Und wer übernimmt Decker?«
    »Du natürlich«, sagte Roderick. »Möglichst gleich. Er stört mich.«
    Boston lächelte. »Geht in Ordnung. Sie kenne ja den Satz. Umsonst ist der Tod.«
    Roderick zog die Augenbrauen zusammen. »Moment mal Boston. Das hier ist etwas anderes. Wir sitzen beide in der Tinte. Deckers Verschwinden ist für dich und mich eine Sicherheitsfrage. Dafür kannst du nichts verlangen.«
    »Warum nicht?«, fragte Boston. »Warum muss ich denn Reißaus vor dem Henker nehmen? Weil ich mich auf diese Geschichte einlasse, weil ich für Sie gearbeitet habe. Sie haben mir versichert, dass es eine sichere Kiste sei. Stattdessen sehe ich mich plötzlich gezwungen, unterzutauchen. Für Sie ist das eine Kleinigkeit. Sie haben ein Geldpolster von einigen Hunderttausend. Ich besitze nichts. Wovon soll ich in den nächsten Monaten leben? Nein, Sie schulden mir mindestens weitere zehntausend Dollar.«
    »Ich bin kein Millionär, Boston«, sagte Roderick scharf. »Das meiste Geld steckt in Betrieben und festen Werten. Die kann ich nicht ohne Weiteres flüssig machen. Ich muss mich zunächst auf das beschränken, was ich für den Notfall zurückgelegt habe. Sehr viel ist das nicht.«
    »Das ist Ihre Sache«, meinte Boston, der das Lächeln aufgegeben hatte. »Ich brauche das Geld genauso notwendig
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