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0453 - Im Bann des Pegasus

0453 - Im Bann des Pegasus

Titel: 0453 - Im Bann des Pegasus
Autoren: Jason Dark
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verschwunden.
    Weggelaufen, geflüchtet, mit sich und der Welt unzufrieden. Er wollte nichts mehr hören und nichts mehr sehen. Es war aus und vorbei. Ohne ein Wort des Abschieds hatte der Chinese alles hingeworfen und war seinen eigenen Weg gegangen, ohne uns einen Hinweis oder eine Spur zu geben.
    Der Blick des Superintendenten traf mich, und ich las auch eine Frage darin, aber ich konnte nur die Schultern heben.
    »Sir, ich bin ebenso schlau wie Sie. Es tut mir leid, aber ich habe von Suko nichts gehört. Er hat sich telefonisch bei mir nicht gemeldet.«
    »Wo könnte er sein?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    Sir James dachte nach. »Hat er sich denn mit dem Tod seiner Partnerin abgefunden?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Mir ist es vorgekommen, als könnte Suko nicht so recht an ein Ableben seiner Shao glauben. Er hat doch zu Ihnen gesagt, dass da etwas nicht stimmt.«
    »Ja. Aber er hatte auch Zeit genug gehabt, um in der Klinik über einige Dinge nachzudenken, trotz dieses Monstrums Udexa. Vielleicht ist ihm da ein Gedanke gekommen, eine Lösung, der Hauch einer Spur. Möglich ist alles. Nur hat er mit mir darüber nicht gesprochen.«
    »Sie haben ihn auch nicht gefragt oder?«
    »Doch, ich habe Fragen gestellt. Sogar sehr exakt. Ich wollte schließlich wissen, was mit ihm los war. Was tat Suko? Er hob die Schultern, ansonsten blieb er still. Keine Aussage, kein Hinweis, kein Tipp, einfach gar nichts.«
    Sir James trank einen Schluck Wasser. »Meinen Sie denn, dass er sich irgendwann einmal meldet?«
    »Ich hoffe es.«
    Mein Chef schaute an mir vorbei. Dann sagte er etwas, das mich aufrüttelte. »Ich habe auch über Suko nachgedacht, ebenfalls über Shao. Manchmal habe ich das Gefühl, als wäre sie nicht tot.«
    »Sondern?«
    »Ich weiß es nicht, John.«
    »Sir, ich habe Shao tot vor meinen Füßen liegen gesehen.« Ich streckte bei diesen Worten die Arme nach vorn und breitete sie aus.
    »Sie lebte nicht mehr. Man hat sie durch diese grausame Trommelfolter umgebracht. Es war ein gut vorbereiteter Plan, glauben Sie mir.«
    »Das möchte ich gern. Andererseits denke ich an Shaos Abstammung. Amaterasu war eine Göttin.«
    »Die ihr nicht mehr helfen konnte. Die Dämonentrommler hielten sie in Schach. Aber durch diesen Rhythmus holten sie einen anderen hervor. Nämlich Susanoo, und seine Rache hat eben Shao voll getroffen. Er wollte die letzte aus der Dynastie vernichten.«
    »Das weiß auch Suko?«
    »Natürlich!«
    »Könnte es dann sein, dass er sich auf den Weg gemacht hat, um Susanoo zu finden?«
    »Ich traue ihm alles zu.« Meine Antwort kam spontan.
    »Ja, ich ebenfalls.«
    Das Summen des Telefons unterbrach uns. Sir James, hob ab und reichte mir den Hörer, nachdem er sich gemeldet hatte. Es war der Arzt. Er bestätigte, dass James Benson vergiftet worden war.
    »Ist das Gift analysiert?« fragte ich.
    »Die Zeit war dafür zu kurz, ich vermute aber, dass es sich dabei um ein Gift aus der orientalischen Küche handelt.«
    »Ja, der Mann war in Griechenland.«
    »Sehen Sie, das kann hinkommen. Jedenfalls ist er keines natürlichen Todes gestorben. Und er starb qualvoll. Die Dosis war relativ gering. Eine größere Menge hätte ihn auf der Stelle getötet. So hat man ihn praktisch erst gequält.«
    »Und er hat noch etwas sagen können.«
    »Wie meinen Sie?«
    »Schon gut, Doc, danke.« Ich legte auf. Wir waren wieder beim Thema, und ich berichtete Sir James, was ich erfahren hatte.
    »Dann ist der Fall also heiß?«
    »Noch!«
    Sir James drehte einen Bleistift zwischen den Fingern. »Wollen Sie nach Samos fliegen?«
    »Das wäre am besten.«
    »Und Suko?«
    Ich hob die Schultern. »Sir, was soll ich machen? Ich kann daran nichts ändern. Er ist verschwunden. Wir können nicht hier sitzen und auf ihn warten. Ich glaube fest daran, dass die andere Seite sich freut, dass sie uns geschwächt hat.«
    »Dann stünden Sie auf verlorenem Posten.«
    Mein Lächeln fiel bitter aus. »Ja, wie vor Jahren, als es Suko bei uns noch nicht gab.«
    Mein Chef schaute mich ernst an. »Wir werfen die Flinte trotzdem nicht ins Korn. Wir sind ja gezwungen, weiterzumachen. Jeder kann aussteigen, wir nicht.«
    »Das stimmt leider.«
    »Da Sie allein fliegen werden, müssten Sie trotzdem Unterstützung haben. Der Geheimdienst hat in Griechenland seine Beobachter sitzen. Ich werde herausfinden, ob es auf der Insel Samos einen Kontaktmann gibt, glaube aber fest daran.«
    »Gut dann geben Sie mir Bescheid.«
    Ich stand auf und
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