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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn
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ging ebenfalls gestern abend weg, nachdem jemand angerufen hatte.«
    »Wissen Sie den Namen?«
    »Es war ein flottes Girl«, sagte der Mann. »Darum habe ich ihn mir gemerkt: Carmen Murero.«
    ***
    »Jetzt schlägt es aber dreizehn«, sagte mein Freund, als wir wieder im Office des Besitzers standen. »Was tut die Murero dabei?«
    »Wir werden es schon noch herauskriegen«, knurrte ich und wandte mich an den Motelbesitzer. »Funktioniert Ihr Telefon noch?«
    »Leider nein, G-man. Es dauert noch ein paar Tage, ehe hier wieder alles in Ordnung ist. So ein Hurrikan ist kein Spaß.«
    »Das haben wir gemerkt. Wir werden Ihnen also einen Cop vorbeischicken, und wenn sie auf dem Revier mehr übrig haben, auch zwei. Sie können uns einen Whisky einschenken, wenn Sie einen da haben. Ich glaube, wir können ihn nach dieser Nacht vertragen.«
    »Geht in Ordnung, G-man. Kommen Sie mit ’rüber.« Durch eine schmale Tür ging es in den Eßraum. Mit seiner Stablampe suchte sich der Mann seinen Weg hinter die geschwungene Theke und schenkte zwei Gläser vier Finger breit voll. »Eis gibt es leider nicht«, sagte er. »Der Strom ist ausgefallen, und in dieser Hitze finden Sie nur noch Wasser im Eisfach, wenn der elektrische Strom einmal wegbleibt.«
    Phil und ich tranken schweigend. Der Alkohol rann belebend die Kehle hinab.
    »Schmeckt prima«, sagte ich. »Das mit dem Eis macht nichts. Jedenfalls fühle ich mich bedeutend wohler.«
    Draußen im Office knarrte eine Tür. Jemand rief laut nach dem Wirt.
    »Augenblick mal«, knurrte der Wirt. »Da will einer was von mir. Trinken Sie ruhig aus, Gentlemen, ich bin gleich wieder da.«
    Er nahm seine Lampe und ging zurück ins Office. Die Tür blieb einen Spalt breit offen. Der Schein der Kerzen flackerte im Luftzug, den das Öffnen und Schließen hervorrief. Ich trank noch schnell einen Schluck, faßte Phil am Arm und tastete mich vorsichtig auf den Lichtspalt zu, der einen Streifen in den Eßraum warf.
    »Ich muß schleunigst abreisen«, sagte die Stimme des Mannes, der eben gekommen war. »Können Sie mir die Rechnung geben?«
    »Bleiben Sie lieber hier«, sagte der Motelwirt. »Vor morgen mittag sind die Straßen nicht passierbar. Sie werden nicht durchkommen, Mister. Sie haben keine Ahnung, was so ein Hurrikan alles anrichtet.«
    »Darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Ich muß weg. Machen Sie die Rechnung fertig!«
    »Wenn Sie unbedingt wollen… Ich kann Sie nicht aufhalten. Ich habe es nur gut gemeint. Schließlich ist es nicht der erste Hurrikan, den wir hier in Daytona haben. Sie werden es bereuen, Mister, wenn Sie mit Ihrem Wagen nach einer halben Meile festsitzen, weil Sie einen Panzer brauchen, um durchzukommen!«
    Die Stimme des Gangsters war so kalt wie das Eis in den Kühlschränken von Daytona, bevor der Strom ausgefallen war.
    »Quatschen Sie nicht soviel herum! Ich will weg, ist das klar? Haben Sie eine Lampe da, damit ich meine Sachen zusammensuchen kann?«
    »Nur die eine, und die brauche ich selber.«
    »Geben Sie her!«
    Als der Wirt protestieren wollte, stieß ich die Tür auf. Den 38er Smith and Wesson hatte ich vorher schon aus der Schulterhalfter gezogen. Der Mann, der so früh am Morgen, fast noch mitten in der Nacht, abreisen wollte, war mir nämlich bekannt.
    »Kratzen Sie mal mit den Fingern an der Decke!« sagte ich zu Pat Delmonico. »Aus Ihrer Abieise wird leider nichts. Sie haben doch gehört, daß kein Durchkommen ist. Wir wollen uns erst mal ein bißchen unterhalten!«
    »Verdammte Bullen!« zischte er und reckte die Arme hoch. Phil ging zur Tür und blockierte sie mit seinem Körper. Auch er hielt sein Schießeisen in der Hand. Pat Delmonicos Lage war aussichtslos. Er hatte keine Zeit gehabt, seine Waffe zu ziehen und sich damit freizuschießen. Sein Blick irrte unruhig im Raum hin und her.
    »Geben Sie es auf«, sagte ich. »Ihr Schwager sitzt auch schon seit etwa zwei Stunden im Revier. Und nun geben Sie mal schön die Händchen her!«
    »Dieser Trottel«, sagte der Gangster. »Ich habe den geschniegelten Burschen nie leiden können. Das sieht ihm ähnlich, diesem Hohlkopf.« Plötzlich stutzte er.
    »Du bluffst doch nicht etwa, G-man?«
    »Nicht die Bohne«, sagte ich. »Schwager Pedro sitzt wirklich.«
    »Wo haben Sie Kim versteckt?« fragte Phil.
    »Sucht sie euch doch.«
    »Das wird nicht mehr schwierig sein«, meinte ich. »Sie können Ihre Lage nur erleichtern, wenn Sie ihr Versteck nennen.«
    Er kniff die schmalen Lippen leicht
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