Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0447 - Totenschiff der Templer

0447 - Totenschiff der Templer

Titel: 0447 - Totenschiff der Templer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mal damit beschäftigt. Manche sagen, daß es Hector de Valois angefertigt hat. Zum Schutz gegen das Böse, das einmal nach Estre kommen wollte. Du kennst ja die Legende. Diese Piraten, die dem Teufel gedient hatten, wobei sie zuvor mit einem christlichen Missions-Auftrag nach Afrika fuhren…«
    »Entschuldigen Sie, daß ich Sie unterbreche, Abbé«, mischte ich mich ein. »Aber mir geht es da um eine bestimmte Sache. Wer war der Anführer der Piraten?«
    Der Pfarrer schaute mich nachdenklich an. »Sie meinen vielleicht den Kapitän?«
    »Genau.«
    »Man nannte ihn le Capitaine Noir, den Schwarzen Kapitän. Er war ein harter Mann, aber auch ein gerechter, der nach den Regeln der Bibel lebte.«
    Ich wunderte mich. »Nach den Regeln der Bibel? Er – ein Pirat?«
    »Das war er nicht immer. Schließlich hat er sich mit seinem Halbbruder gut verstanden.«
    Ich starrte den Abbé an, als hätte er mir eine schlimme und gleichzeitig überraschende Nachricht mitgeteilt. »Moment mal, de Valois hatte einen Halbbruder?«
    »So ist es. Mütterlicherseits, wie man nachlesen konnte. Die beiden haben sich wohl hier getroffen und sich hervorragend verstanden. Die waren immer zusammen, deshalb auch die Reise nach Afrika. Für mich ist es unerklärlich, daß sich der Halbbruder schließlich abwandte und sich dem Teufel verschrieb.«
    »Da sagen Sie was, Abbé.« Ich schüttelte den Kopf. »Man soll es kaum für möglich halten. Jetzt möchte ich nur noch wissen, ob de Valois das Kreuz allein gebaut hat?«
    »Nein, sein Bruder half ihm.«
    »Deshalb also«, sagte Suko.
    Der Abbé leerte seinen Teller. »Was meinen Sie damit?«
    Ich winkte ab. »Das ist eine interne Sache. Wir danken Ihnen jedenfalls für die Auskünfte.«
    Der alte Pfarrer nickte, hielt mich aber zurück, als ich mich erheben wollte. »Ihr könnt mich für senil halten, aber ich habe das Gefühl, daß hier einiges nicht stimmt. Oder sollte ich mich getäuscht haben?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie interessieren sich für das Kreuz. Ich habe von Leuten vernommen, daß sie ein Schiff auf dem Meer gesehen haben. Kann ich damit richtig liegen? Ein Geisterschiff sogar.«
    »Es stimmt.«
    »Dann hat sich der Fluch erfüllt.«
    »Welcher Fluch?«
    »Der beiden Halbbrüder. Sie haben sich anschließend gehaßt, das konnte man den Chroniken entnehmen. Leider sind sie bei einem Brand zerstört worden, aber das große Steinkreuz war sehr wichtig. Hector hat es dem Kreuz nachgebaut, das er bei sich trug. Beide Kreuze sollten schützen und die Menschen vor dem Bösen bewahren. Aber man konnte das Steinkreuz nicht so ohne weiteres zerstören. Erst derjenige, der beide Kreuze besitzt, ist dazu in der Lage.«
    »Und das ist der Fall!« flüsterte ich.
    Der Pfarrer horchte auf. »Was wissen Sie über das zweite Kreuz, Monsieur?«
    Ich stand jetzt auf. »Bitte, Abbé, keine Fragen mehr. Es geht jetzt ums Ganze. Ich muß das Steinkreuz sehen. Befindet es sich schon in der Kirche?«
    »Ja, wie immer.«
    »Danke.«
    Er hielt uns nicht auf, als wir gingen, aber er schaute uns sehr nachdenklich hinterher.
    »Das ist ein Ding!« Mario schlug auf seinen Schenkel. »Ich habe das auch nicht gewußt.«
    Ich nickte. »Das glaube ich Ihnen gern.«
    »Rechnen Sie damit, daß dieser Halbbruder in der heutigen Nacht noch erscheinen wird?«
    »Immer. Eine bessere Chance gibt es für ihn nicht. Er hat sich mein Kreuz geholt, besitzt nun beide und kann sie so zerstören. Er hat immer zu seinem Bruder gehalten, er kannte die Tricks, und er hat sich nicht voll dem Teufel verschrieben, so daß er mein Kreuz anfassen konnte.« Ich schlug gegen meine verschwitzte Stirn.
    »Welch ein Wahnsinn!«
    »Das kannst du wohl sagen.«
    Mario hielt sich an unserer Seite. Er mußte mit, denn er kannte sich am besten aus. »Ich verstehe nicht viel«, gab er zu. »Aber wir scheinen hier verflucht zu sein.«
    »Noch«, sagte ich.
    Neben einem Denkmal blieb er stehen. »Glauben Sie denn, daß sie es schaffen werden?«
    Das Denkmal zeigte einen Fischer, der einen Hai auf dem Arm trug. »So stark wie der bin ich zwar nicht, aber ich muß eben auf eine Karte setzen.«
    »Ich bin dabei.«
    Wir tauchten in eine sehr schmale Gasse ein, die wir als Abkürzung nehmen konnten. Sie bestand aus sehr breiten Stufen, und es ging noch immer bergauf.
    Die Fußgänger-Gasse mündete dort, wo auch der normale Weg auf den Platz vor der Kirche führte. Man hatte ihn mit Kies bestreut, der im Licht zweier Laternen matt glänzte. Ansonsten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher