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0447 - Der Drachen-Meister

0447 - Der Drachen-Meister

Titel: 0447 - Der Drachen-Meister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ewigk es fertiggebracht, sich zu entfernen? Und wo befand er sich jetzt?
    Stygia wurde blaß, als sie die Merkmale der Umgebung registrierte.
    Das war Zamorras Schloß!
    Also mußte es eine geheimnisvolle, für Stygia undurchschaubare Verbindung zwischen den beiden Bauwerken geben. Sie hätte viel darum gegeben, herauszufinden, was das für eine Verbindung war, aber ihr Zauber drang nicht durch. Auch jetzt sah sie nur verschwommene Bilder, die ständig gestört wurden durch die Abwehr des weißmagischen Schutzfeldes.
    Dennoch - so schlecht die »Sicht« auch war, Stygia blieb vorläufig am Ball.
    Sie wollte ergründen, was da passierte…
    ***
    Professor Zamorra hatte seine Gäste herzlich begrüßt. »Ihr seid tatsächlich die ersten. Die anderen werden wohl erst morgen eintrudeln. Allerdings werden wohl nicht alle kommen können, die wir angerufen oder angefaxt haben.«
    »Mit wem ist denn überhaupt zu rechnen?«
    »Mit den Druiden auf jeden Fall«, sagte Zamorra.
    Ted Ewigk begrüßte Robert Tendyke mit festen Händedruck und die Peters-Zwillinge mit inniger Umarmung, daß Carlotta fast eifersüchtig wurde. Verwirrt starrte sie die beiden jungen blonden Frauen an und versuchte sie auseinanderzuhalten, aber es gelang ihr einfach nicht, zumal sie auch noch die gleiche Kleidung trugen.
    »Ein wenig anders habe ich euch mir vorgestellt«, gestand Carlotta. »Ich wußte nicht, daß die Ähnlichkeit zwischen euch beiden so groß ist. Wo ist eigentlich das Kind?«
    »Kind?« Nicole Duval lachte. »Das ist die Untertreibung des Jahres. Julian ist kein Kind mehr, sondern ein ausgewachsener Bengel. Sieh zu, Ted, daß er deinem Mädel nicht den Kopf verdreht.«
    Ted pfiff durch die Zähne. »Darüber müßt ihr mir mehr erzählen«, sagte er. »Ausgewachsen? Kopf verdrehen? Er muß doch noch ein Baby sein.«
    »Er ist ein magisches Wesen«, sagte Uschi. »Und damit unterliegt er anderen Gesetzmäßigkeiten als wir Menschen.«
    »Wo steckt er denn nun?« wollte Ted wissen.
    Uschis Stimme klang dunkel. »Er ist im Moment nicht erreichbar«, sagte sie. »Er ist fort.«
    »Aber er wird wohl in Kürze wieder auftauchen«, warf Tendyke ein. »Er ist nie lange fort. Wenn er zurückkommt, wird er sich wohl bei uns sehen lassen. Er dürfte sofort feststellen, daß sich die Anzahl der Personen um zwei erhöht hat.«
    Ted preßte die Lippen zusammen. Seine Witterung machte sich deutlich bemerkbar, die ihn immer auf Dinge von besonderer Wichtigkeit oder besonderem Interesse aufmerksam machte, aber wie stets konnte sie ihm auch diesmal nicht im Klartext verraten, worauf er konkret zu achten hatte.
    Das mußte er jedesmal durch Nachdenken selbst herausfinden.
    Aber auf diesen Julian Peters war er so oder so gespannt.
    ***
    Ailita sah sich gehetzt um. Der Drache kam aus der schwarzen Felsröhre hervor. Er schob seinen massigen, langen Körper in die große Felsenhöhle, einen Körper, der scheinbar gar nicht mehr aufhören wollte. Meter um Meter Schuppenmonstrum drang hervor. Der gigantische Schädel pendelte hin und her, in schwindelerregender Höhe dicht unter der Decke der Felsenhöhle.
    Er warf einen gigantischen Schatten auf Ailita. In diesem Schatten kehrte der Winter ein. Sicher war es nur Einbildung, denn überall in dieser großen Höhle war die Temperatur gleich. Aber Ailita fror trotzdem im Drachenschatten. Sie sah nach oben, wo die Lichtflecken glühten, die die große Felsenhöhle ausleuchteten. Sie war groß genug, um dem Drachen als Arena zu dienen.
    Wenn Ailita vorher gewußt hätte, in welchem der schwarzen Felsrohre der Drache lauerte, sie hätte versucht, durch einen der anderen Gänge zu flüchten, ganz gleich, welche Schrecken darin drohten. Alles mußte besser sein als von diesem gewaltigen Ungeheuer geröstet und verschlungen zu werden.
    Sie begann zu laufen. Auf eine der Röhren zu. Sie stolperte über einen halb verkohlten Todenschädel, wäre fast gestürzt, fing sich gerade noch wieder. Dabei verlor sie Zeit. Der Drache machte ein paar Schritte auf sie zu. Sein Maul klaffte auf. Er spie etwas aus, eine Art Kugel, die sich zum Tropfen verformte und dabei zu glühen begann. Als sie dicht vor Ailita aufschlug, brannte sie bereits, und eine Feuerlohe breitete sich blitzschnell aus und schlug Ailita entgegen.
    Sie schrie und wich zurück, strauchelte und stürzte diesmal endgültig.
    Sie rollte herum.
    Der Drache war nur ein paar Dutzend Meter entfernt. Das bedeutete, daß er vielleicht drei oder vier Schritte machen
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