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0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

Titel: 0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl
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aus der Lücke. Mit einem Griff warf ich ihn auf den Boden und wartete, bis wenige Minuten später Hallway und Phil auftauchten.
    ***
    Sie führten Crafford und den Koffer mit den zweihunderttausend Bucks bei sich. Der Gangster blutete am rechten Arm. Phil hatte ihm bereits einen Notverband angelegt. Crafford trug den Arm in der Schlinge. Hallway benutzte die Fesseln ein zweites Mal, die er uns vorher angelegt hatte, Jetzt waren Crafford und Humbly an der Reihe.
    Aber Hallway bot ihnen keine Möglichkeit, die Hände aus der Schlinge zu ziehen.
    Ich turnte auf das Dach des höchsten Hauses zurück und griff nach der Flüstertüte. Mit wenigen Sätzen unterrichtete ich Garder über den Ausgang von Hurricane II.
    »Herzlichen Glückwunsch, Jerry«, antwortete er. »Inzwischen haben unsere Leute den Dachboden von Haus Nummer zwei und drei besetzt. Ich werde ihnen Anweisung geben, daß sie die Bodentür öffnen.«
    Ich kletterte auf das Flachdach des niedrigen Hauses zurück.
    Garders Befehlsübermittlung klappte. Schon öffnete sich die Bodentür. Vor mir standen fünf Cops, bis an die Zähne bewaffnet. Sie hielten die MP in Anschlag, ließen sie aber sinken, als sie sahen, daß Humbly und Crafford gut versorgt waren.
    Mit einem Lift fuhren wir nach unten. Ein Doc wartete auf uns.
    Er verarztete mich in wenigen Minuten. Dann wies ich ihn an Crafford, der im Gefangenenwagen kunstgerecht verbunden wurde. Während die Gangster Humbly und Crafford zum FBI-Distriktgebäude in der 69. Straße Ost transportiert wurden, trabte ich mit Hallway und Phil zum Lautsprecherwagen hinüber.
    Vor der Tür begegnete uns Mr. High. »Gratuliere, Jerry und Phil.«
    Hinter ihm tauchte Garder auf.
    »Und wen habt ihr da noch mitgebracht?« fragte er.
    »Das ist Mr. Hallway«, sagte ich.
    »Das verstehe ich nicht«, entgegnete Garder.
    »Den Haftbefehl können Sie vernichten«, sagte der junge Mann, »denn ich heiße Fred Hall.«
    »Und er ist von Beruf Privatdetektiv der Firma Calcul & Co, von der Humbly eine Menge Akten gestohlen und versilbert hat.«
    »Ja, es stimmt. Aber woher wissen Sie es, Mr. Cotton?« fragte Hall erstaunt.
    »Hall sollte herausfinden, iri welche dunklen Kanäle die Pläne geraten sind, und er hat sich deshalb in Humblys Gang eingeschmuggelt«, fuhr ich fort, ohne auf seine Frage einzugehen, »außerdem hat Mr. Hall mich über Humblys Pläne informiert, über das Unternehmen Hurricane und den mir zugedachten Absturz. Allerdings hat er dabei seinen Namen nicht genannt, weil er noch nicht vorhatte auszusteigen. Mr. Hall nahm an, daß ich seine Warnung beherzigen und mich aus dem Staub machen würde. Statt dessen suchte ich direkten Kontakt mit Humbly und fand ihn auch.«
    »Aber Sie haben mir noch immer nicht meine Frage beantwortet«, sagte Hall beharrlich. »Wie kamen Sie auf die Idee, daß ich…«
    »Ich sprach mit der Firma Calcul & Co. Dort zeigte man mir Ihr Bild. Auch wußte man von Ihrem Vorhaben.«
    »Sie haben hervorragend gearbeitet, Mr. Hall«, sagte unser Chef und drückte ihm die Hand. »Wir werden uns noch einmal bei Ihrer Firma bedanken.«
    Mr. Hall grinste verlegen. Ich drückte ihm ebenfalls die Hand. Phil folgte meinem Beispiel.
    »Und Sie, Phil und Jerry, waschen sich und legen dann die tariflich vorgesehene Ruhepause von sechsunddreißig Stunden ein«, sagte unser Chef.
    »Vorher werde ich allerdings Mr. Morris die Geldsendung zurückbringen«, sagte ich.
    Ich stieg mit dem Koffer in einen Streifenwagen der City Police. Mein Freund Phil begleitete mich zu Mr. Morris. Der Direktor der Mortimer AG trabte in seinem Office auf und ab. Im Aschenbecher häuften sich die Zigarettenreste.
    Ich öffnete den Koffer und legte die Aktentasche auf den Schreibtisch.
    Nicht ein Dollar fehlte von den zweihunderttausend.
    »Ich danke Ihnen«, murmelte Mr. Morris. »Schade, daß Sie die Belohnung nicht annehmen dürfen.«
    Als in den New Yorker Kaufhäusern die Weihnachtswerbung auf vollen Touren lief, fand die Gerichtsverhandlung gegen die Humbly-Gang statt.
    George Humbly, der bullige Gangster, war in der Untersuchungshaft wie Schnee vor der Sonne zusammengeschmolzen. Der Anzug schlackerte um seine Glieder. Mit unruhig flackernden Augen saßen McLaughlin und Crafford neben ihm.
    Die Verhandlung vor dem Schwurgericht dauerte zwei Tage, obgleich die Gangster ihre Verbrechen gestanden. Die Geschworenen sprachen Humbly und Laughlin des Mordes an Joe Weider schuldig. Das Gericht erkannte für beide auf Lebenslänglich.
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