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0443 - Überfall auf Exilot

Titel: 0443 - Überfall auf Exilot
Autoren: Unbekannt
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Flusses, der von Süden kam. Er war nicht mehr als zwanzig Kilometer entfernt.
    „Dann zuerst der Fluß und die Station an der Mündung", murmelte Gucky zu sich selbst und konzentrierte sich auf seinen Punkt, den er für besonders günstig hielt. „Dort etwa müßte sie sein..."
    Als er rematerialisierte, fiel er auf einen flachen Hügel zu. Zwei Kilometer im Norden war das Meer. Links teilte sich der Fluß in mehrere Arme auf und bildete ein Delta. Auf einer der so entstandenen Inseln lag die Station.
    Gucky erkannte sie, als er telekinetisch den Fall bremste und langsam der Oberfläche entgegenschwebte. Er rechnete nicht damit, daß man ihn entdeckte. Dazu war er viel zu klein.
    Außerdem bemerkte er etwas, das ihn zugleich erfreute und erschreckte.
    Zeuts Symbioseleben war an der Arbeit.
    Er stoppte seinen Fall und hielt sich in fünfzig Meter Höhe über dem geteilten Fluß, zwei Kilometer von den schimmernden Kuppeln der Station entfernt. Sie konnten sich nicht um ihn kümmern, wenn sie ihn überhaupt orteten, denn die Cappins wurden von Tausenden von Croccisoren angegriffen und wehrten sich mit ihren Energiegeschützen gegen die zahlenmäßige Übermacht.
    Die Panzerkugeln glitten oder sprangen über alle Hindernisse hinweg. Auch der Fluß störte sie nicht. Einige schwammen, andere tauchten einfach und krochen unter der Wasseroberfläche weiter, bis sie trockenes Land erreichten. Eine Art Spürsinn leitete sie, denn unfehlbar fanden sie immer wieder die Richtung zur Station.
    Auch die ein Meter großen Spicoulos, die wie Kröten aussahen, beteiligten sich an dem Angriff. Ihre Aufgabe war es, für Nahrung zu sorgen, und auch Cappins galten als Nahrung. Ihnen bereitete der Fluß noch weniger Schwierigkeiten als den Croccisoren, denn sie waren gute Schwimmer. In ganzen Scharen überquerten sie die Flußarme und marschierten auf die Station zu.
    Den Abschluß bildeten die Arcker oder Betonierer. Obwohl ihre Transportsäcke bereits halb gefüllt waren, witterten sie mehr Baumaterial. Noch hatten sie hundert Jahre Zeit, ehe sich Zeut wieder merklich von der Sonne entfernte, aber schon heute begannen sie mit den Vorbereitungen für den langen Winterschlaf.
    Viele von ihnen würden ihn niemals antreten, höchstens ihre Nachkommen.
    Gucky hatte sich entschlossen. Er konnte schließlich nicht ewig in der Luft hängen und beobachten. Er landete sanft auf einem Hügel, der zwischen zwei Flußarmen gelegen war. Die angreifenden Symbiosewesen beachteten ihn nicht. Sie strömten zu beiden Seiten vorbei, nur auf die Station zu.
    „Machen ihnen ganz hübsch die Hölle heiß", knurrte Gucky und wußte nicht recht, mit wem er nun Mitleid haben sollte. Mit den Cappins, oder mit den seltsamen Lebensformen des Planeten Zeut. Aber dann siegte die Erinnerung an die schlechten Erfahrungen, die er bereits gemacht hatte. „Hoffentlich setzen sie sich früh genug ab. Wenn es zu spät ist, kann ihnen niemand mehr helfen."
    Eine der Riesenkröten, ein besonders prächtiges Exemplar der Spicoulos-Jäger, hatte ihn gewittert und änderte die Marschrichtung. Ohne sich mit anderen Artgenossen zu verständigen, kroch es den Hügel empor, genau auf Gucky zu, der in einer kleinen Senke hockte und sich für gut getarnt hielt. Er rechnete auch nicht damit, daß ihn jemand hier oben belästigte, schon deshalb nicht, weil weiter vorn, in der Station, fettere Beute zu holen war. Er, Gucky, reichte doch höchstens für eine kleine Zwischenmahlzeit.
    Um so größer war seine Überraschung, als er die ausfahrbaren Teleskopstacheln des Jägers am Rande der Senke bemerkte - zum Glück rechtzeitig bemerkte. Das krötenartige Lebewesen schob sich vorsichtig weiter, auf die vermeintliche Beute zu. Weitere Stacheln wurden ausgefahren, höchstwahrscheinlich die giftigen Angriffswerkzeuge.
    „Dir werde ich den Braten versalzen!" schimpfte Gucky, kaum daß er sich von seiner Überraschung erholt hatte. „Einen Ilt verspeisen! Das ist doch wohl das Letzte!" Er starrte wie fasziniert auf die Enden einiger Stacheln, an denen so etwas wie Augen saßen. „Da kannst du gucken wie ein Auto, von mir aus! Kehrt marsch, oder es passiert was!"
    Aber der Spicoulos dachte gar nicht daran, umzukehren. Der Mausbiber roch viel zu gut nach der langen Schlafpause. Er marschierte weiter, kippte über den oberen Rand der Senke und rutschte hinein.
    Gucky wurde ernstlich böse. Er konzentrierte sich auf den Jäger und aktivierte den telekinetischen Sektor seines mutierten
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