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0442 - Der Blick ins Jenseits

0442 - Der Blick ins Jenseits

Titel: 0442 - Der Blick ins Jenseits
Autoren: Jason Dark
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so daß sie sich während der Bewegung stets gegenüberstanden.
    Noch warf sie nicht.
    Mit ein wenig Routine hätte sie es sicherlich schaffen können, ihren Gegner zu töten, aber der Bumerang erforderte einen Könner, wenn er beherrscht werden wollte.
    Nur der Kopf sah aus wie der des Teufels. Der gesamte Körper glich dem einer Hyäne.
    Arlette kannte die Kräfte nicht genau. Sie durfte dieses Wesen nur nicht zu nahe an sich herankommen lassen.
    Sie schoß wieder.
    Zwei Kugeln setzte sie dem Mutanten entgegen, und beide fehlten, denn sie hackten dicht vor und dicht neben der Bestie den Grasboden auf. Der Teufel sprang zurück, duckte sich und griff plötzlich an. Mit gewaltigen Sprüngen jagte er auf die junge Belgierin zu, die im ersten Augenblick so konsterniert war, daß sie nicht wußte, was sie unternehmen sollte.
    Zwar standen ihr beide Waffen zur Verfügung, sie aber gleichzeitig effektiv einzusetzen, dazu fehlte ihr einfach die Übersicht. Der Mutant rammte das Mädchen. Mit beiden Vorderpfoten hämmerte er bei seinem letzten Sprung gegen ihre Brust. Der Schlag war so stark, daß es Arlette nach hinten trieb und sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.
    Mit dem Rücken zuerst schlug sie im weichen Gras auf. Und die Bestie war über ihr. Aus dem Maul und zwischen den Zähnen drangen eine Wolke und ein Gestank hervor, den man als giftigen. Brodem bezeichnen konnte. Er nebelte ihr Gesicht ein, sie konnte nichts mehr sehen und die Gefahr, in der sie schwebte, nur noch fühlen.
    Tödliche Angst brandete in ihr hoch. Etwas schlug rauh, feucht und klatschend gegen ihr Gesicht. Es war die Zunge des Teufelskopfes, die ähnlich reagierte wie eine Schlange, wenn sie zupackte. Sie drehte sich knebelartig um den Hals des Mädchens, um Arlette zu erwürgen.
    Einen solchen Tod wollte sie nicht erleiden. Ihr blieben vielleicht zwei Sekunden, weil die verfluchte Teufelszunge straff wie eine Stahlschlinge in die Haut drückte.
    Arlette brachte ihren linken Arm hoch. In der Hand hielt sie noch die Beretta.
    Sie wußte nicht, wie viele Kugeln schon aus dem Magazin gefeuert worden waren, hoffte dabei nur auf ihr Glück und zog den Stecher der Waffe nach hinten.
    Dabei gab sie ihrer Hand noch Druck, so daß der Waffenlauf tief in das Fell gepreßt wurde.
    Der Schuß war kaum zu hören.
    Aber das geweihte Siber, aus dem die Kugel bestand, tat seine magische Pflicht.
    Es zerstörte diesen unseligen Körper.
    Der Druck ließ noch nicht nach. Vor den Augen des Mädchens drehten sich schon die roten Schleier, und der Tod war zu ihr unterwegs.
    Da peitschte die Zunge zurück. Arlette konnte nicht erkennen, daß sie sich farblich verändert hatte. Das stumpfe Grau paßte genau zur Farbe der Asche, zu der sich die Zunge auflöste.
    Noch übte der übrige Körper Druck aus, aber auch der verflüchtigte sich, als die Bestie verging.
    Sie war nicht groß gewesen, aber tödlich für den, der sich nicht wehren konnte.
    Arlette blieb liegen. Zwar befahl ihr die innere Stimme, sich zu erheben, doch sie besaß einfach nicht mehr die Kraft. Der Kampf gegen die kleinen Todesboten aus der Hölle hatte sie zu sehr angestrengt.
    Als wären Hände dabei, die roten Schatten wegzuziehen, so verschwanden sie allmählich, und Arlettes starrer Blick richtete sich gegen die grauen Wolken am Himmel, die sich zusammengeballt hatten und durch die wieder einige Blitze zuckten, um sie zu zerreißen.
    Erst jetzt wurde ihr bewußt, daß sie noch lebte. Gleichzeitig stieg das Gefühl der Freude in ihr hoch. Sie begann plötzlich zu weinen, aber ihr wurde auch bewußt, daß sie eine Gefahr nur hatte bannen können. Die andere war nach wie vor da, nur bedrohte sie diese nicht unmittelbar.
    Aber John Sinclair!
    Mit diesem Wissen richtete sie sich auf. Plötzlich dachte sie daran, daß dieser Mann dabei war, sein Leben aufs Spiel zu setzen, auch für sie.
    War der andere vielleicht stärker gewesen?
    Noch im Sitzen drehte sie sich um und blickte zum Eingang des größten Gebäudes hin.
    An den Außenmauern strich der Wind vorbei, als wollte er sie putzen. Er brachte auch Staub mit, den er irgendwo außerhalb hochgewirbelt hatte.
    Kein Geräusch hörte sie.
    Die Stille zerrte an den Nerven. Nur das Gras raschelte, als Arlette aufstand.
    Ihr Hals brannte. Sie hätte sich am liebsten wieder ausgeruht, aber John Sinclair brauchte vielleicht ihre Hilfe.
    Noch besaß sie die wichtigen Waffen, und sie wollte sie auch nicht mehr abgeben.
    Mit staksig wirkenden
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