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0441 - Zwischen Mars und Jupiter

Titel: 0441 - Zwischen Mars und Jupiter
Autoren: Unbekannt
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Strünke, die die Hänge der Hügel bedeckten.
    Es waren nicht wirklich Bäume, das hatten wir inzwischen festgestellt. Eher konnte man sie als biochemisch arbeitende Temperaturfühler für etwas bezeichnen, das unter der Oberfläche Zeuts verborgen lag und wartete.
    Worauf es wartete und wie es aussehen würde, wenn es irgend etwas täte, das hatte auch Ovaron uns nicht sagen können.
    Ich begann zu ahnen, daß das, was wir auf Zeut bisher an scheinbarer Vegetation zu sehen bekommen hatten, nicht mit dem geheimnisvollen Leben identisch war, das nach Ovarons Aussage bei ausreichender Annäherung an die Sonne erwachen sollte.
    Eine unheimliche Welt!
    Die Schatten der Nacht senkten sich über die Hügel vor Havaler.
    Wir fröstelten, wagten es jedoch nicht, die Klimaanlagen unserer Einsatzkombinationen einzuschalten. Die Streustrahlen der Mikrofusionskraftwerke hätte angemessen werden können.
    Und lieber wollten wir einige Stunden frieren, als daß es in zweihunderttausend Jahren im Solsystem zu heiß werden würde ... !
    Ich gab dem Mausbiber ein Zeichen - und er verschwand.
    Mit Hilfe meines Symbionten Whisper „unterhielt" ich mich mit Gucky. Der Ilt meldete, daß noch gearbeitet würde.
    Eine Stunde verstrich - eine zweite.
    Noch immer arbeiteten die Cappins und ihre Roboter am Sonnensatelliten. Wir gingen auf dem Hügel umher, um uns wenigstens etwas warmzuhalten.
    Da kam die erlösende Nachricht. Gucky teilte mir mit, die Cappins und ihre Arbeitsroboter würden sich aus der Werft zurückziehen. Ich befahl ihm, noch mindestens zehn Minuten lang zu warten. Möglicherweise traf eine dritte Schicht ein.
    Die zehn Minuten vergingen so quälend langsam, als wären es zehn Stunden.
    Dann berichtete der Mausbiber, die Tore der Werft wären geschlossen und das Licht gelöscht worden. Sekunden später tauchte er aus dem Nichts auf.
    „Hu, habt ihr es kalt hierl" lispelte er und schüttelte sich. „In der Werft ist wenigstens geheizt."
    „Besser zu kalt als zu heiß", sagte Oberst Cascal ironisch.
    Ich blickte zu Ovaron hinüber. Der Cappin stand reglos im matten Sternenlicht. Er hatte seine Sextadimbombe in einem Plastikbehälter auf seinem Rücken verstaut. „Fertig?"fragte ich leise.
    „Fertig, Sir", antwortete Ovaron knapp.
    „Gucky!" sagte ich. „Du bringst uns nacheinander in die Werft.
    Mich zuerst, dann Ovaron und zuletzt Cascal. Ras, Sie springen zu unseren beiden Giganten, informieren sie und kehren mit dem Paladin hierher zurück!"
    Tschubai bestätigte und entmaterialisierte.
    Ich streckte die Hand aus und fühlte, wie sie von Gucky ergriffen wurde. Der Mausbiber erwiderte meinen Druck. Es war soviel, als hätten wir uns gegenseitig Hals und Beinbruch gewünscht.
    Im nächsten Moment standen wir auf dem Boden einer riesigen Halle. Ich klappte meinen Helm nach vorn und ließ das Infrarotvisier über die Gesichtsöffnung gleiten.
    Meine Augen erblickten die Konturen eines bis zur Hallendecke reichenden massiven Gerüstes. Ich sah Arbeitsplattformen auf Stahlträgern, Lastenaufzügen und Antigravheber.
    Und mitten in diesem Dschungel der Technik stand eine makellos glatte gewaltige Konstruktion von der Form einer in der Mitte eingeschnürten Spindel.
    Ich brauchte mich nicht auf mein Augenmaß zu verlassen, um die Größe zu bestimmen. Sie war mir bekannt. Die Höhe betrug zweitausend Meter, die beiden Hauptkörper ober und unterhalb der Einschnürung durchmaßen jeweils tausend Meter, und der Durchmesser der Einschnürung betrug fünfhundert Meter.
    Das war der Todessatellit, wie wir ihn in etwas weniger als zweihunderttausend Jahren in der Sonnenatmosphäre entdecken würden!
    Ein riesiger Pedopeiler für „reisende" Cappins-und ein Vernichtungsinstrument, das unsere Sonne zur Nova zu machen drohte!
    Ich hatte gar nicht gemerkt, daß der Ilt wieder teleportiert war.
    Erst als er mit Ovaron zurückkehrte, wurde es mir bewußt. Ich hörte, wie der Cappin tief Luft holte.
    Gucky sprang zum letzenmal und holte Joak Cascal. Der Oberst stand fasziniert vor dem gigantischen Gebilde.
    „Wo finden wir die zentrale Klima und Lufterneuerungsanlage, Ovaron?" fragte ich.
    Der Cappin beschrieb es uns.
    Ich schickte Gucky zuerst allein in den Satelliten, damit er die Lage sondierte. Gab es darin eine Alarmanlage oder war das Verteidigungssystem bereits aktiviert, würde er allein viel schneller fliehen können als mit einem „Passagier".
    Der Ilt zögerte keinen Augenblick, obwohl er ebenso gut wußte wie wir alle,
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