Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0438 - Im Jahr der Cappins

Titel: 0438 - Im Jahr der Cappins
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ob die Zimmer verlassen sind, die Sie betreten."
    Er deutete zu einem Wandschrank, hinter dessen offenstehender Tür er sich offenbar aufgehalten hatte, als Fantonor hereingekommen war.
    „Ich bin Meltion", sagte der Cappin zu Fantonor. „Kommen Sie nicht auf den Gedanken, eine Pedotransferierung vorzunehmen.
    Ich würde Sie sofort töten."
    Auch wenn Fantonors Stimmbänder funktioniert hätten, wäre er keiner Antwort fähig gewesen. Noch immer litt er unter dem starken Schock.
    Meltion beugte sich über den Tisch. „Was wollten Sie stehlen?" erkundigte er sich. „Dokumente? Ah! Dieses Tagebuch interessiert Sie!"
    Er blätterte darin herum. Plötzlich hielt er inne und hob das Buch hoch.
    Während er las, veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Dann warf er das Buch wütend gegen die Wand. Eine Weile ging er im Zimmer auf und ab, wobei sich seine Lippen bewegten. Fantonor, der zunächst gedacht hatte, Meltion würde Selbstgespräche halten, erkannte jetzt, dass sein Bezwinger ein Pergo-Korn kaute.
    Meltion unterbrach seine Wanderung und näherte sich Fantonor.
    Er beugte sich über ihn.
    „Wie fühlen Sie sich?" erkundigte er sich besorgt. Fantonor fragte sich überrascht, was diese Frage bedeuten sollte. Er konnte nicht antworten.
    „Strengen Sie sich an!" befahl Meltion. „Sie müssen die Lähmung schnell überwinden. Sie müssen hier verschwinden."
    Fantonor verstand überhaupt nichts mehr. Nur das Tagebuch konnte für den Stimmungswandel Meltions verantwortlich sein. Der Wächter hatte darin etwas gelesen, was ihn in Zorn versetzt hatte.
    Meltion rannte davon und kam mit einer Schüssel heißen Wassers zurück. Er machte Fantonor Umschläge.
    „Das hilft Ihnen", sagte er beinahe beschwörend. Er blickte immer wieder auf die Uhr. „Hier muss alles in Ordnung sein, bevor er zurückkommt."
    Mit 'er' konnte nur Tarakan gemeint sein, überlegte Fantonor.
    Allmählich konnte er sich wieder bewegen. Meltion beugte sich über ihn.
    „Geht es Ihnen besser?"
    Fantonor nickte schwach.
    „Können Sie sprechen?"
    „Ein bisschen!" krächzte der Physiker.
    „Wer hat Sie geschickt?"
    Fantonor zuckte mit den Schultern. Er würde dem Kerl nichts verraten.
    „Egal!" Meltion wischte die verschütteten Wassertropfen vom Boden auf. „Sie müssen hier alles in Ordnung bringen. Ich meine, den Safe verschließen und so. „ „Und danach?"
    „Hm!" Meltion dachte angestrengt nach. „Können Sie mich mitnehmen? Ich meine, können Sie dafür sorgen, dass ich irgendwo einen Unterschlupf bekomme, wenn ich vergesse, dass ich Sie hier erwischt habe?"
    „Das ist möglich", sagte Fantonor, der seine Stimme allmählich wieder unter Kontrolle bekam. „Versprechen kann ich Ihnen das jedoch nicht."
    Meltion bemühte sich weiter um ihn, so dass er bald in der Lage war, auf den Beinen zu stehen.
    „Holen Sie mir das Tagebuch und meine Kamera, damit ich meine Arbeit beenden kann", forderte Fantonor, der wieder Mut bekommen hatte.
    Meltion entfernte sich ein paar Schritte und griff nach der Kamera. Wortlos warf er sie in den Abfallschacht. Fantonor runzelte die Stirn. Er verstand die Handlungsweise dieses Mannes nicht.
    „Ich bin ein vorsichtiger Mann", erklärte Meltion. „Ich weiß einiges von dem, was in diesem Tagebuch steht. Also werde ich von Ihnen und Ihren Hintermännern gebraucht."
    Fantonor nickte anerkennend. Meltion war ein schlauer Bursche.
    „Es ist nicht gut, wenn man uns dieses Gebäude gemeinsam verlassen sieht", sagte Meltion. „Deshalb werden Sie vorausgehen und in der Sporthalle auf der anderen Seite der Gleitstraße auf mich warten. Es kann einige Zeit dauern."
    Fantonor machte eine alles umfassende Gebärde.
    „Das hier bringen wir selbstverständlich vorher in Ordnung", sagte Meltion, bevor Fantonor seine Bewegung erklären konnte.
    „Tarakan darf nicht merken, dass jemand hier war. Er soll sich Gedanken darüber machen, wohin ich verschwunden bin."
    „Wird er Sie suchen lassen?" fragte Fantonor besorgt.
    „Ein paar Tage. „ Meltion lächelte geringschätzig. „Er hat jetzt wichtigere Dinge zu tun. Später wird er vielleicht noch einmal an mich denken. Im Grunde genommen bin ich zu unwichtig, als dass er meinetwegen eine große Suchaktion starten wird."
    Fantonor sah den blassen Mann nachdenklich an. Er fragte sich, wie Lasallo reagieren würde, wenn er anstelle eines Filmes einen Vertrauten Tarakans mitbrachte. Lasallo war es sicher gleichgültig, aus welchen Quellen er seine Informationen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher