Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0434 - Die Rache der Menschengeier

0434 - Die Rache der Menschengeier

Titel: 0434 - Die Rache der Menschengeier
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einen Hefter. Zur weißen Bluse trug sie einen hellgrauen Rock.
    »Sir, die Unterlagen.«
    »Ja, geben Sie her!« Er schnappte danach, als hätte er Angst davor, daß ich sie ihm wegnehmen und verbrennen würde.
    »Darf ich sie auch einsehen?« fragte ich nach einer Weile, als mir der Geduldsfaden riß.
    »Was wollen Sie denn wissen?«
    »Zumindest den Namen des Piloten.«
    »Piers Hancock.«
    »Wunderbar. Und jetzt sagen Sie mir noch, wo ich ihn finden kann, und Sie sind mich los.«
    »Er ist nicht mehr bei uns.«
    »Ach. Und seine Adresse?«
    »Soviel ich weiß, ist er aus dem Geschäft. Moment.« Er blätterte weiter.
    »Hier steht noch, daß er ein Lokal eröffnet hat.«
    »Name?«
    »›Cockpit‹.«
    Ich nickte. »Wie originell. Ist das Lokal in London?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Ich stand auf. »Haben Sie vielen Dank, Captain. Sie konnten mir tatsächlich helfen.«
    Dann ging ich, eilte aus dem Bau an mein Autotelefon und stellte eine Verbindung zum Büro her, wo Suko, den ich unterrichtet hatte, schon wartete.
    »Hast du eine Spur, John?«
    »Sogar zwei. Einen Namen und ein Lokal.« Ich gab meinem Partner beides durch.
    »Bleib dran.«
    Suko war flott. Es dauerte nicht lange, da wußte ich, wo ich das Lokal »Cockpit« finden konnte.
    »Willst du sofort hin?« fragte mich mein Freund.
    »Ja.«
    »Dann komme ich mit.«
    »Mach das. Nur werde ich vor dir dort sein.«
    »Das ist möglich. Noch etwas, John.«
    »Ja?«
    »Laß mir noch was übrig von diesen alten Geiern.«
    »Ich werde mich bemühen.«
    Zehn Sekunden später war ich bereits unterwegs…
    ***
    Ein Geier mit Menschenkopf!
    Wer hatte sich denn diesen Scherz erlaubt? So dachte der Wirt, aber das verdammte Tier, das es sich draußen auf der breiten Fensterbank bequem gemacht hatte, war nicht ausgestopft, es lebte.
    Piers Hancock sah, wie es den Kopf nickend bewegte, als wollte es ihm einen Gruß erbieten. Und das war ein menschlicher Schädel, ohne Haare mit großen Ohren, einer ziemlich dunklen Haut und gefährlich blickenden Augen.
    Durch die Nase holte der Wirt Luft. Er dachte auch an den Schatten, den er am Küchenfenster hatte vorbeisegeln sehen. Das mußte einfach dieser Geier gewesen sein.
    Und jetzt hockte er vor ihm, nur getrennt durch eine normale Scheibe, die für einen Vogel wie ihn wohl kein Hindernis darstellen dürfte. Der ehemalige Pilot gehörte nicht zu den ängstlichen Menschen. Wer so einen Job ausgeführt hatte, der mußte starke Nerven besitzen. In diesem Fall jedoch kroch eine Gänsehaut über seinen Rücken und erreichte sogar den letzten Wirbel.
    Woher kam er? Weshalb war er gekommen? Und was wollte dieses ungewöhnliche Monstertier von ihm?
    Der Geier beobachtete ihn aus seinen menschlichen Augen, die trotzdem einen scharfen Blick besaßen. Früher einmal hatte Piers eine Waffe besessen, heute nicht mehr, er mußte mit dem auskommen, was in seiner Reichweite lag.
    Ein Eispickel!
    Den schnappte er sich. Es gab Menschen, die hatten andere schon mit einem Eispickel getötet. Weshalb sollte man mit diesem Instrument nicht auch Vögel töten können. Wenn es Eis zerhackte, würde es auch den Körper dieses Geiers schaffen.
    Plötzlich bewegte sich der Vogel und rammte mit dem Kopf die Scheibe ein.
    Dann kam der Geier.
    Piers Hancock war viel zu überrascht, um etwas tun zu können. Er sah den gewaltigen Vogel, starrte auch in das Gesicht, das sich noch mehr verzerrte, als der Menschenvogel über einen Sitz hinweghüpfte und vor ihm zu Boden sprang.
    Dann griff er an.
    Er breitete die Flügel aus, fegte noch einen Tisch zur Seite und kam auf den Wirt zu.
    Der wuchtete sich zurück. Hancock fiel über den Tresen und hatte Glück, daß er auf der anderen Seite sofort zu Boden kippte. Für einen Moment wurde er zwischen Theke und Regal festgeklemmt, er mußte zunächst seine rechte Schulter bewegen, um wieder freizukommen, aber den Eispickel hielt er noch fest.
    Der Geier hockte auf der Bartheke. Den Schädel hielt er gesenkt, als er nach unten stierte.
    Dagegen schlug Hancock.
    Seine Hand mit dem Eispickel jagte in die Höhe. Das scharfe Ding traf tatsächlich das Gesicht des Geiers, hackte sich in der Wange fest und riß einen Hautfetzen hervor.
    Fast menschlich schrie das Monstrum auf, als es seinen Schädel zur Seite drehte, Flüssigkeit aus der Wunde tropfte, kleine Lachen auf der Theke bildete, und der mutierte Geier seinen Körper nach hinten warf, so daß ihn der zweite Schlag des Wirts verfehlte.
    Piers lachte auf. Es war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher