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0429 - Der G-man sah den Gangstermord

0429 - Der G-man sah den Gangstermord

Titel: 0429 - Der G-man sah den Gangstermord
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garantiere dir, dass wir Rauschgift bei dem Mann finden«, behauptete Phil. »Ich habe zweimal gesehen, wie der Mann außer einer Zeitung noch ein kleines Päckchen überreichte. Einmal war es eine Frau und dann der Kerl, der mich niedergeschlagen hat.«
    »Was? Ein Mann hat dich erledigt? Das kann doch nicht wahr sein, Phil!«
    »Es stimmt aber. Ich habe reichlich Pech gehabt. Ich sah, wie ein Bulle von einem Mann am Kiosk außer mehreren Zeitschriften ein kleines Päckchen bekam.«
    »Das braucht noch lange kein Rauschgift gewesen zu sein, Phil. Das kann ja auch ein Päckchen Kaugummi oder sonst etwas gewesen sein.«
    »Auf keinen Fall Kaugummi, Jerry. Ich hab doch mit eigenen Augen gesehen, dass der Mann mit einem Geldschein bezahlte. Wechselgeld hat er nicht zurückbekommen. Und was dann kam, ist ja auch ein Beweis dafür, dass es Rauschgift war. Warum hätte mich der Mann sonst niederschlagen sollen? Ein richtiger Kleiderschrank sage ich dir. Jerry, du hättest dich hinter dem Mann ausziehen können, und gerade schmal bist du nun auch nicht.«
    »Hast du schon mal einen Rauschgiftsüchtigen gesehen, der ein Herkules ist?«
    Phil stutzte und überlegte einen Augenblick.
    »Da hast du recht, Jerry. Und trotzdem war das ein halber Riese. Pass auf, ich bin ihm gefolgt, als er vom Kiosk kam. Er ging hier in den Park rein. Als er weit genug war, dass wir von der Straße nicht mehr gehört werden konnten, hab ich ihn gestellt. Das war gerade in dem Augenblick, als er das geheimnisvolle Päckchen aus den Zeitungen wickeln wollte.«
    »Vielleicht hat er dich schon vorher bemerkt, als du ihm auf den Fersen warst und dich für ’nen Gangster gehalten und dann plötzlich losgelegt.«
    »Keine Spur«, widersprach mein Freund. »Ich habe ihm zugerufen, dass ich G-man bin, als ich ihn stellte. Ich wollte gerade meinen Ausweis rausholen, da donnerte er mir seine Faust gegen den Schädel, dass ich in die Waagerechte ging.«
    »Und wie sieht es jetzt aus mit dir?«
    »Bäume kann ich noch nicht ausreißen, aber ich kann mich wenigstens in der Senkrechten halten. Ich hab zwar ein Gefühl im Kopf, als…«
    »Du sollst auch keine Bäume ausreißen«, unterbrach ich meinen Freund. »Ich frage mich nur, ob ich dich zum Wagen schaffen kann und…«
    »Und was hast du vor, Jerry?«
    »Ich werde mich ein bisschen um den Kiosk kümmern. Ich müsste dich dann allerdings ’ne Weile allein lassen.«
    Ich erzählte meinem Freund die Geschichte mit dem Shoeshine-Boy. Und ich fügte noch hinzu, dass Phil dann einen ersten Bericht an die Zentrale geben könnte.
    »Den Hut habe ich noch gar nicht vermisst«, sagte Phil. »Und jetzt los! Ich werde dir auf jeden Fall Feuerschutz geben können. Ich gehe mit zu dem Kiosk.«
    Er ließ sich nicht von seiner Idee abbringen. Er bestand darauf, wenigstens als Reservemann mitzugehen.
    Bis zum Kiosk war es nur ein kurzes Stück. Ich ging mit Rücksicht auf Phil langsam. Die Straße war fast leer. Aus dem Kiosk fiel ein gedämpfter Lichtschein, und ich sah den Mann, der drinnen auf einem Stuhl hockte und sich in eine Zeitung vertieft hatte.
    Phil blieb an dem Torweg, wo ich den Shoeshine-Boy getroffen hatte, zurück. Ich ging allein weiter. Mir fiel plötzlich der Name des Mannes ein, dem der Kiösk gehörte. Der kleine Negerjunge hatte ihn genannt. Buster hieß der Mann.
    Er stand auf, als ich an den Kiosk trat. Er schob die Scheibe zur Seite und fragte mich nicht gerade freundlich nach meinen Wünschen.
    Ich legte ihm meinen Dienstausweis auf die ausgebreiteten Zeitschriften.
    »Ich bin Cotton vom FBI«, sagte ich. »Ich habe keinen Durchsuchungsbefehl, möchte mich aber trotzdem mal gern bei Ihnen umsehen.«
    »Von mir aus können Sie hier ruhig rumschnüffeln, G-man«, sagte Buster. »Ich hab nichts zu verbergen. Wenn’s schon sein muss, dann lieber gleich.«
    Es war so eng drinnen, dass wir uns kaum bewegen konnten. Buster presste sich in eine Ecke und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
    Viel geeignete Orte zum Verstecken von kleineren Gegenständen gab es doch. Ich durchsuchte die Regale. Einen Überfall von Buster brauchte ich nicht zu befürchten, denn er stand mit dem Rücken zu dem Durchreichefenster, und Phil konnte ihn genau beobachten.
    Die Regale waren zum Teil schon fast leer. Außer Staub fand ich nichts hinter den verschieden hohen Stapeln von Zeitschriften.
    »Da ist die Kasse. Und da sind noch ein paar Zeitungen. Ich möchte bloß wissen, was Sie hier suchen, G-man. Bei mir
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