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0422 - Die Zeitpendler

Titel: 0422 - Die Zeitpendler
Autoren: Unbekannt
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diese Impulse kommen, werden wir feststellen müssen.
    Unser Problem gipfelt also darin, diese Station ungefähr dreihundert Sekunden in der Zukunft zu Stabilisieren - gerechnet vom Punkt Null, also der absoluten Realzeit. Werden Sie das schaffen?"
    Der Verantwortliche der Ortungssektion sagte, von dem drängenden Eifer und der Überzeugung des jungen Wissenschaftlers angesteckt: „Wir müssen vorher mindestens drei komplette Schwankungen miterleben und die Impulse genau anmessen. Zeitlich gesehen, meine ich."
    Lecufe grinste verwegen.
    „Wie überraschend - eben dieses wollte ich in meiner kindlichen Einfalt vorschlagen. Dreimal nachmessen und dann versuchen, die Zeitstation genau in dieser Linie festzuhalten. Ist das mit unseren Maschinen noch zu Schaffen?"
    Der Mann auf dem rechten Schirm antwortete abschätzend: „Wenn ich die genauen Zeiten habe - vielmehr die genaue Zeit, in der ich die Station arretieren soll, dann kann ich es vielleicht schaffen."
    „Gut", sagte Ratschat. „Geben Sie bitte acht. Ich sehe gerade, daß sich die Zeitstation schon wieder entlang der Zeitlinie bewegt."
    „Verstanden, Ratschal" Acht Augenpaare betrachteten die beiden Schirme.
    Über der optischen Erfassung der Dakkar-Impulse bewegte sich der berüchtigte Punkt, der die temporäre Position der Zeitstation anzeigte. Als der Punkt das freie Feld zwischen der ersten Stunde und dem Nullpunkt übersprang, zeichnete der Dakkarschirm einen schnellen, verwischten Impuls auf.
    Das geschah einmal ... Atemlos und gespannt starrten die Männer auf die Schirme.
    Ihnen schlossen sich die Mitarbeiter an, die jetzt erfuhren, worum es ging. Die Rettung aus dieser Situation war nahe! Jedenfalls verhieß das der unbeschwerte Kommentar von Lecufe, der damit nichts anderes als eine Welle der Begeisterung auslösen wollte, was ihm auch restlos gelang.
    .Bei der Rückkehr aus der Zukunft erschien zum zweitenmal der schnelle, verwischte Impuls.
    Jetzt glaubten es auch die skeptischen Mitarbeiter.
    Der dritte ...
    „Tadellos", sagte Ratschat. „Wir versuchen, was Lecufe vorgeschlagen hat."
    „Sehen Sie jetzt", erkundigte sich sarkastisch der Ortungsfachmann bei Lecufe, „daß Sie etwas sehen?"
    „Ich sehe es", erwiderte Lecufe ernst. „Was werden wir sehen, wenn wir das Schiff stabilisiert haben?"
    Der Ortungsfachmann begann heftig zu lachen und sagte laut: „Das werden Sie dann schon sehen, Lecufe."
    Alle Vorbereitungen wurden getroffen.
    Zusätzliche Maschinen liefen an und schleusten ihre Energie in das Verbundnetz der Zeitstation.
    Schaltungen wurden vorgenommen, andere Schaltungen wurden gelöscht. Eine mächtige potentielle Energie wartete darauf, eingesetzt zu werden.
    „Was mag das für eine Art Signal sein?" fragte Ratschat.
    „Keine Ahnung", sagte Lecufe. „Wann stabilisieren wir?"
    Ratschat antwortete knapp: „Wir koordinieren die Energieschaltung mit den Beobachtungen der Rechenmaschine. Sie wird sicherer und genauer schalten, als wir alle es könnten."
    „Der Sieg der Maschinen über die lebenden Wesen", sagte Lecufe leise. „Ich habe einen Wert von sechshundert Sekunden errechnet - plus der eigentümlichen Bewegung und des Vorlaufs."
    Ratschat gab die Zahlen weiter an die Rechenabteilung.
    Überall in der kugelförmigen Zeitstation wuchs die Erregung. Männer, die den sicheren Untergang schon vor Augen gehabt hatten, schöpften wieder neue Hoffnungen. Hochrufe auf Lecufe wurden ausgebracht. Sie pendelten weiter durch die Zeit, aber es ging wie ein gigantisches „Atemholen" durch die Station.
    „Start!" sagte Ratschat.
    Die miteinander verbundenen Aggregate Und Maschinen, die Rechenmaschinen und die unzähligen Relaisleitungen, die vielen Schaltstellen und die mächtigen Projektoren, die mithelfen sollten, die Zeitstation zu stabilisieren, waren in Nullfunktion.
    Grünwerte flackerten auf den Anzeigepulten. Eine erwartungsvolle Stille herrschte im Schiff. Die zwanzigtausend Wesen sahen sich bedeutungsschwer an - sie wußten, wie sehr dieser Versuch über Leben und Tod entschied.
    Die Rechenmaschinen arbeiteten. Gleichzeitig schwang das Schiff bis weit in die Zukunft, blieb dort kurz haften, wie an einem gewaltigen Magneten, löste sich und eilte zurück. Jetzt übernahm das Rechenwerk der Station die Schaltkommandos.
    Genau an dem Punkt, an dem die Signale gehört worden waren, blieb die Station auf der Zeitlinie stehen.
    Mächtige Maschinen summten und arbeiteten.
    Ströme von unendlich großen Leistungen rasten durch die
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