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0417 - Silbermond-Vampir

0417 - Silbermond-Vampir

Titel: 0417 - Silbermond-Vampir
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschwunden. Das konnte bedeuten, daß die fremde Vampirin, die in seinem Revier räuberte, das Opfer weggeschafft hatte, es konnte aber auch sein, daß dieses Opfer den Weg auch aus eigener Kraft noch schaffte.
    Spuren gab es hier jedenfalls keine.
    Das änderte allerdings nichts an seinem ursprünglichen Plan, auch die Spuren im Haus zu beseitigen. Erschöpft und immer noch unter seinen Verletzungen leidend bewegte er sich am Straßenrand weiter aufwärts.
    Er war kaum in der Lage, seine Umgebung wahrzunehmen. Nur das Mondlicht half ihm, durchzuhalten. Mit seiner weißen Helligkeit unterstützte es den Vampir ein wenig.
    Daß sich hinter ihm ein schnell fahrendes Auto näherte, wurde ihm erst bewußt, als es bereits duch die Kurve jagte.
    Es erfaßte ihn und schleuderte ihn durch die Luft…
    ***
    Nicole Duval wurde aus ihrem Vor-sich-hin-Brüten aufgeschreckt, als sie den näherkommenden Wagen hörte. Auf fremde Gedanken achtete sie nicht, grenzte sie einfach aus ihrer Wahrnehmung aus. Sie mußte sich abschirmen, wollte sie nicht ständig wie mit einem pausenlos eingeschalteten Radioempfänger in fremde Frequenzen geraten.
    Zudem war es ihr noch zu fremd…
    Sie trat ans Fenster und sah einen Polizeiwagen Vorfahren. Panik erfaßte sie. Polizei! Und sie befand sich unbefugt als Fremde in diesem Haus, in dem es auch noch Leichen gab!
    Würde man nicht automatisch sie, Nicole, verdächtigen? Auch Frauen konnten morden!
    Vorerst konnte sie hier nicht bleiben.
    Als der uniformierte Beamte aus dem Wagen stieg und sich der Haustür näherte, benutzte Nicole den Hinterausgang. Sie huschte um das Haus herum und hatte es schon fast geschafft, im Wald zu verschwinden, als sie angerufen wurde. Die italienischen Befehle verlangten von ihr, daß sie stehenbleiben sollte.
    Das tat sie nicht. Sie floh weiter.
    Da fielen die ersten Schüsse…
    ***
    Das Taxi stand. Der Fahrer saß wie ein Häufchen Elend hinter dem Lenkrad und machte sich Vorwürfe, zu schnell gefahren zu sein. Wenigstens suchte er die Schuld nicht allein bei dem fremden Fußgänger, den er in der dunklen Kleidung nicht rechtzeitig gesehen hatte.
    Aber er schien es auch nicht fertigzubringen, jetzt auszusteigen und nach dem Unfallopfer zu schauen. Das tat Zamorra. Er schwang sich aus dem Wagen und machte sich auf einen unschönen Anblick gefaßt. Er zweifelte daran, daß jener Fußgänger den Flug über das Wagendach überlebt hatte. Und wenn, würde er schwerverletzt sein.
    Über den Taxifunk würde dann aber schnell ein Rettungsfahrzeug herbeigeholt werden können…
    Aber dann wunderte sich Zamorra, weil dort nichts war, wo der Fremde eigentlich liegen mußte.
    Er hatte diesen Unfall doch nicht geträumt!
    Er hatte ihn doch gesehen, hatte den Ruck gehört, der durch den Wagen ging, hatte den dumpfen Knall gehört, das Poltern auf dem Dach…
    Aber trotzdem lag hier kein Mensch.
    Es gab auch keine Blutspur!
    Jetzt wurden auch die anderen aufmerksam. Yared und der Mann in Schwarz stiegen aus. »Schwierigkeiten, Zamorra?« wollte der Ewige wissen.
    »Schwierigkeiten, das Unfallopfer zu finden…«
    »Das wird sich doch nicht etwa unsichtbar gemacht haben?« überlegte Yared. Da tauchte in Zamorra erstmals der Verdacht auf, es bei diesem verschwundenen Opfer nicht unbedingt mit einem Menschen zu tun zu haben. War er ein Dämon, der sich anschließend zurückgezogen hatte, um nicht von den Menschen aufgespürt zu werden?
    »Wenn der unsichtbar ist, ist er zu finden«, schnarrte der Mann in Schwarz in seiner seltsam monotonen Sprechweise.
    Zamorra mußte abermals an Nicole denken, die das Amulett angefordert hatte, und an den Polizeiwagen, der vor ihnen hier hinauf gefahren war… Daß das alles noch Zufall war, konnte nun auch Yared nicht mehr behaupten!
    Um so dringlicher wurde es, eine Spur des vermeintlichen Opfers zu finden! Wieder dachte Zamorra daran, das Amulett zurück zu rufen, ließ es dann aber doch wieder bleiben. Solange er nicht wußte, in welcher Form Nicole es benötigte, wollte er dieses Risiko, ihr damit zu schaden, nicht eingehen. Außerdem hatte er in dem Roboter ein Instrument zur Verfügung, das den Verschwundenen vielleicht mit ganz anderen, für Zamorra nicht vorstellbaren Mitteln aufspüren konnte.
    Aber nach ein paar Minuten wußten sie immer noch nicht weiter. Der Unheimliche, der bestimmt kein Mensch sein konnte, war und blieb verschwunden!
    Zamorra ging langsam zum Taxi zurück. Das stand immer noch mit angezogener Handbremse und
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