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0415 - Roboter-Grauen

0415 - Roboter-Grauen

Titel: 0415 - Roboter-Grauen
Autoren: Jason Dark
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zeitverzögert, und diesmal drehte er sich um.
    Yakup schaute den Weg zurück, den er gekommen war, und er sah seinen Gegner Shimada.
    Der mächtige Dämon hatte es ebenfalls nicht fassen können. Er war von seinem Thron in die Höhe aufgesprungen, stand aber noch geduckt da, als müsse er sich das Bild, das sich ihm bot, erst noch genau einprägen.
    Shimada tat nichts.
    Auch Yakup rührte sich nicht, aber er wollte weg und dorthin eilen, wo er John und Suko gesehen hatte. Auch als Sichtbarer musste ihm das gelingen. Sein ganzes Handeln war in den folgenden Sekunden allein darauf konzentriert.
    Ob sichtbar oder nicht, Yakup eilte weiter, warf sich förmlich in die magische Landschaft hinter dem Tor und bewegte seine Beine, als wollte er einen Rekord aufstellen.
    Er selbst konnte da nicht viel beeinflussen. Das würden andere Kräfte für ihn übernehmen.
    Und sie packten ihn.
    Es war ein gewaltiges Gefühl, ein immenser Strom, in den Yakup hineingeriet.
    Er fühlte sich wie von schaufelnden Händen gepackt und getragen. Hinein in den Strom der Zeiten, an dessen Ende sich das Ziel und möglicherweise die Rettung befanden.
    Die Zeit war bedeutungslos geworden. Yakup wusste nicht, ob er Minuten oder nur Sekunden innerhalb dieses Zeitenstroms geschwommen war, jedenfalls riss er sich irgendwann zusammen, denn er dachte an die Gefahr, die nach wie vor in seiner Nähe lauerte.
    Deshalb drehte er sich um.
    Entfernungen zu schätzen war so gut wie unmöglich. Shimada konnte zehn Meilen, aber auch nur zehn Schritte von ihm entfernt sein, das alles war zweitrangig.
    Yakup stellte nur fest, dass sein Gegner die Überraschung überwunden hatte und von seinem Thron in die Höhe gestiegen war. Er stand jetzt da, hatte eine Hand auf den Griff seines Schwertes gelegt und schaute dorthin, wo sich Yakup befand.
    Nur die Augen des Dämons waren zu sehen. Zwei blaue Sterne, »gefüllt« mit einer Weltraumkälte und ohne Erbarmen. In diesen Augen lag trotzdem ein Versprechen. Shimada gehörte zu der Sorte, die nicht aufgab, das stellte auch Yakup fest.
    Sein Feind setzte sich in Bewegung.
    Es war bei ihm kein Gehen, eher ein Schweben. Und wie Yakup, so wurde auch Shimada vom Strom der Zeiten oder vom Sog des Tunnels gepackt und in die Tiefe gerissen.
    Yakups Hoffnung erlosch. Er hatte sich ausgerechnet, allein verschwinden zu können.
    Das war nicht mehr möglich.
    Shimada verfolgte ihn, denn er hatte die Jagd auf die Krone der Ninja noch längst nicht aufgegeben.
    ***
    Wir waren ihm über Tausende von Meilen nachgefahren, wir hatten von ihm gehört, wir hatten ihn retten wollen, die Hoffnung schon aufgegeben, bis man uns Anhaltspunkte gab, die aber zerplatzten wie Blasen im Wind, und nun war er plötzlich da.
    Yakup Yalcinkaya!
    Der Mann mit der Ninja-Krone, die wie ein Helm auf seinem Kopf saß und ihn so verändert hatte. Unter der Krone wirkte das Gesicht maskenhaft bleich, der Mund war nur noch ein Strich, wobei die Lippen kaum zu erkennen waren.
    Mich faszinierte der Anblick, denn hinter Yakup befand sich die lebende Legende Shimada auf dem Weg in unsere Welt. Zusammenhänge kannte ich nicht, das war auch nicht nötig. Jetzt zählte nur noch, dass Suko und ich den Kampf gegen die Wesen bestanden.
    Shimada stand auf Yamigas Seite, er musste den Ruf vernommen haben, aber auch andere hatten ihn gehört.
    Ich sah, wie Suko ausholte und Yamiga die Handkante gegen den Nacken schlug. Ein kurzer, federnder Schlag, den der Zwerg nicht verkraften konnte und zusammensackte.
    Mein Freund rollte den anderen noch zur Seite. Jetzt hatte er freie Bahn. Aus dem Schrank, dessen Türen zum Glück offen standen, holte er die Waffen hervor.
    Ich hätte jetzt Zeit gehabt, die meinigen an mich zu nehmen, aber das Schicksal wollte es anders.
    Über mir war die große Glaskuppel auseinander geklafft. Das hatte seinen Grund, denn diese Öffnung sollte einen Weg für bestimmte Wesen freigeben.
    Yamigas Mordroboter kamen!
    Sie brauchten keine Stricke oder Seile. Für sie war es eine Kleinigkeit, sich fallen zu lassen. Es spielte keine Rolle, wie groß die Entfernung war. Sie bestanden nicht aus Fleisch und Blut, verspürten keine Schmerzen und konnten auch einen so großen Höhenunterschied überwinden, ohne Schaden zu nehmen.
    Sie fielen.
    Ich sah dem Grauen entgegen und wusste, dass sie den Raum in eine Hölle verwandeln konnten. Einer kam besonders dicht an mich heran. Als er aufschlug, hätte ich nach ihm greifen können. Da er schwer bewaffnet war und
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