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0412 - Gefahr von Sol

Titel: 0412 - Gefahr von Sol
Autoren: Unbekannt
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Kreuzer seit langem zum Halse heraushing.
    Eine Sand- und Staubwolke wirbelte auf und fegte das Plateau sauber. Gleich darauf glitt summend ein Teil der mächtigen Felsplatte weg; ein hundertfünfzig Meter durchmessendes, kreisrundes Loch wurde erkennbar: der Transportschacht der KÖNIGSBERG, die aus ihrem subplanetaren Hangar ins Freie gehoben wurde.
    Ungefähr eine halbe Minute später tauchte die obere Polkuppel des Aufklärungskreuzers über dem Rand des Schachtes auf. Majestätisch langsam schob sich der blankpolierte Kugelkörper hervor, bis schließlich die Landestützen zu sehen waren. Die KÖNIGSBERG stand auf einer Antigravplattform, die ihrerseits von einem Druckfeld transportiert wurde. In fünfzig Metern Höhe über dem Schachtrand begann die Plattform wieder abzusinken; das Schiff verharrte bewegungslos in der Luft. Erst nachdem der Transportschacht sich wieder geschlossen hatte, blitzte es im Ringwulst der KÖNIGSBERG grell auf. Die Impulstriebwerke überwanden die natürliche Massenträgheit des Kreuzers innerhalb von fünfzehn Sekunden.
    Anschließend beschleunigte das Schiff so schnell, daß Oberst Sockmann ihm nicht mit den Augen zu folgen vermochte. Lediglich das Donnern der aufgewühlten Luftmassen und eine rasch absinkende Sandwolke verrieten, daß auf dieser Einödwelt soeben ein hochmodernes Raumschiff gestartet war.
    Ein Raumschiff der Flotte des Solaren Imperiums.
    Doch das wußte der Oberst nicht - das mit der Flotte des Solaren Imperiums. Für ihn, wie für Milliarden terranischer und anderer Raumoffiziere, existierten das Solsystem und das Solare Imperium nicht mehr.
    Allerdings glaubte Tepper Sockmann nicht daran, daß die gesamte solare Menschheit bei der Katastrophe umgekommen sein sollte. Noch weniger glaubte er daran, Perry Rhodan wäre ebenfalls umgekommen. Natürlich hatte Glaube nichts mit wissenschaftlich beweisbarer Wahrheit zu tun. Aber so wahr er, Tepper Sockmann; den Großadministrator bei mehreren Manövern und im Imperiumsrat beobachtet hatte, so fest vertraute er darauf, daß dieser genial begabte, außerordentlich entschlußfreudige und der Menschheit zutiefst ergebene Mann sowohl das Verhängnis vor seinem Wirken erkannt als auch dafür gesorgt hatte, daß der größte Teil der solaren Menschheit in Sicherheit gebracht wurde. Einige Gerüchte schienen das in letzter Zeit zu bestätigen. Und im Grunde genommen war die Existenz eines gigantischen Flottenmagazins unter der Oberfläche von Krover auch eine Art Bestätigung, denn ein Ausrüstungsmagazin, das seit hundertachtzig Jahren unberührt - bis auf wenige Ausnahmen - bleibt, obwohl eine Katastrophe über die Menschheit hereingebrochen war, das zeugte zumindest von der Vorsorge für noch schlimmere Fälle. Und diese Vorsorge hätte keine Berechtigung, wenn die erste Katastrophe vernichtend gewesen wäre.
    Der im Dienst ergraute Flottenoffizier fragte sich sekundenlang, ob die Anlegung der Flottenmagazine wie auf Krover etwas mit dem Auftauchen der geheimnisvollen Accalauries zu tun haben könnte.
    Die letzten Geheimberichte aus dem Kaiserpalast von Trade City besagten, daß die Accalauries Lebewesen aus Antimaterie seien, deren Raumschiffe ebenfalls aus Antimaterie bestünden und die wahrscheinlich von einer Antimaterie-Galaxis gekommen seien. Die gewaltigen Energieblasen, die die Völker der Galaxis seit einiger Zeit beunruhigten oder gar in Panikstimmung versetzten, waren nichts anderes als kompliziert aufgebaute Energieschirme, die den Kontakt zwischen Koinomaterie und Antimaterie und damit eine katastrophale explosive Reaktion verhindern sollten. Dennoch war es immer wieder zu Unfällen gekommen, wenn Accalaurie-Schiffe versucht hatten, in Planetenatmosphären einzudringen.
    Das Summen des Kombinationsarmbandes riß ihn aus seinen Grübeleien. Er meldete sich.
    „Wo bleiben Sie so lange, Sir?" fragte die Stimme seines Appartementroboters mit deutlichem Mißfallen. „In fünf Minuten sind die Brötchen fertig.
    Sonst waren Sie um diese Zeit immer schon zurück ..."
    Sockmann schluckte eine unfeine Entgegnung hinunter und sagte: „Ich komme ja schon. Was gibt es Neues, Rob?"
    „Ein neues Abnutzungsgeräusch auf Ihrem Musikband, Sir", erwiderte der Roboter und bewies damit, daß er Sinn für unterschwelligen Humor besaß. „Sie sollten sich ein paar neue Bänder bestellen."
    „Ich werd's versuchen", brummte der Oberst.
    Ächzend kletterte er von seiner Klippe, federte nach einem letzten Sprung in den Knien durch
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