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0408 - Der Gespenster-Galgen

0408 - Der Gespenster-Galgen

Titel: 0408 - Der Gespenster-Galgen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mercier. »Ich habe herumtelefoniert. Dabei erfuhr ich, daß Caulette, Fountains Assistent, den Fall bearbeitet, der anscheinend doch wieder zum Fall geworden ist, und auch wo Sie sich einquartiert haben.«
    »Und was wollen Sie von mir?«
    »Ihnen etwas zeigen«, sagte Mercier. »Es dürfte die Lösung des Falles sein.«
    »Warum zeigen Sie es dann nicht Caulette?«
    »Weil er mir nicht glauben würde, Professor. Er ist Polizist. Er darf mir nicht mal glauben. Er hat die Schatten nicht gesehen. Sie aber. Gemeinsam können wir uns vielleicht eine logische Erklärung ausdenken.«
    »Hm«, machte Zamorra. »Und Sie haben die Erklärung dann für Ihre Zeitung, wie?«
    »Die Story ist unglaublich«, sagte der Reporter. »Ich bin nur noch aus persönlichem Interesse dabei. Wir nehmen Ihren Wagen, ja? Ich möchte mal einmal mit Luxus gefahren werden. Wer kann sich so ein Geschoß schon leisten?«
    Zamorra seufzte. »Sie haben mir vorgelogen, es dauerte nicht lange.«
    »Dauert’s auch nicht. Es ist hier in der Stadt. Nun steigen Sie schon ein.«
    »Ich glaub’s nicht. Wie soll etwas hier in der Stadt seine Lösung finden, das so weit draußen bei Le Donjon passiert ist? Da liegen bald vierzig Kilometer zwischen… Luftlinie.«
    »Sie werden sehen«, sagte Mercier.
    Zamorra holte seufzend den Zweitschlüssel hervor und ließ sich in den Wagen sinken. Mercier nahm neben ihm Platz. Zamorra fuhr an. Kurz dachte er daran, Nicole zu benachrichtigen, aber dann zuckte er mit den Schultern; wahrscheinlich war sie bereits eingeschlafen, nachdem im Zimmer Ruhe herrschte.
    Ruhe herrschte auch in den Straßen von Roanne. Niemand außer ihnen war um diese Zeit unterwegs. Es war noch zu früh für den morgendlichen Berufsverkehr.
    »Hier ist es«, sagte Mercier plötzlich.
    Zamorra hielt den BMW an. Mißtrauisch sah er den Reporter an. »Sie sind verrückt«, behauptete er. »Sie wollen sich nur wichtig machen.«
    »Sie haben doch so ein seltsames Instrument, nicht wahr? Steigen Sie aus und sehen Sie selbst.«
    Zamorra hob die Brauen. Er entsann sich, daß der Reporter sich schon einmal für sein Amulett interessiert hatte. Ahnte er, was sich damit alles anstellen ließ?
    Vorsichtig stieg Zamorra aus. Er öffnete das Hemd und wollte das Amulett aktivieren. Aber da spürte er bereits die kaum merkliche Erwärmung.
    Merlins Stern sprach auf Schwarze Magie an. Sie befand sich in der Nähe, schien aber nur schwach zu sein.
    Er sah den Reporter an, der nickte. An der Sache schien tatsächlich etwas zu sein. Aber was war das für eine Verbindung, über rund vierzig oder mehr Kilometer?
    Zamorra benutzte das Amulett als Peilgerät. Es wies in die Richtung zwischen zwei dicht nebeneinander stehenden Häusern. Zamorra wurde mißtrauisch. Es wäre nicht das erste Mal, daß er auf diese Weise in eine Falle gelockt werden sollte. Schmale Räume zwischen Häusern eigneten sich hervorragend für Überfälle. Das hatten nicht nur Räuber und Plünderer, sondern auch die Dämonenwelt längst gelernt.
    Zamorra blieb stehen. Er versuchte, die Empfindlichkeit des Amuletts zu verstärken. Vielleicht konnte es ihm auch von hier aus schon etwas zeigen…
    Die Erwärmung intensivierte sich. Das schwarzmagische Kraftfeld kam näher.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    Da traf ihn der Fausthieb und ließ ihn bewußtlos zusammenbrechen.
    ***
    Der Schatten teilte seinen Artgenossen mit, daß dieser Teil des Planes funktionierte. Immer noch waren nach der Änderung beide Varianten möglich.
    Vorzuziehen war es allerdings, Zamorra direkt zu töten. Nur konnte nun dafür jedes Risiko ausgeschaltet werden, solange der Reporter ›funktionierte‹.
    Der Schatten war lautlos an den vorher bestimmten Ort geeilt und hatte dort gewartet. Zamorras Amulett konnte ihn anpeilen und Zamorra den ›Beweis‹ liefern, daß hier etwas war. Das war Ablenkung genug. Mühelos konnte Mercier den Meister des Übersinnlichen ausschalten.
    Mercier würde auch noch mehr tun müssen. Noch war nur der erste Schritt getan. Die Schatten waren froh darüber, ihn als Sklaven benutzen zu können. Zamorra hatte sich als zu stark erwiesen, und er trat einfach nie allein auf. Jetzt aber war er von seiner Begleiterin getrennt worden.
    Alles lief nach Plan. Es wurde dafür gesorgt, daß sie Zamorra nicht mehr helfen konnte. Später konnte man sich dann auch um sie kümmern. Aber sie war weniger wichtig, da der Schock seines Todes sie lähmen und wahrscheinlich völlig verändern würde. Diese
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