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0408 - Der Drachenblut-Vampir

0408 - Der Drachenblut-Vampir

Titel: 0408 - Der Drachenblut-Vampir
Autoren: Jason Dark
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sich Suko umdrehte, sah er den Schatten. Es war Patrick Rush, der auf ihn zulief. Seine Schrotflinte hatte er noch immer über der Schulter hängen, er fuchtelte mit den Armen und schrie Suko etwas zu, das dieser nicht genau verstand.
    Erst als er Suko wegzog, hörte der Inspektor seine Fragen. »Wieso brennt die Scheune? Wer hat sie angezündet?«
    »Der Vampir.«
    »Warum denn?«
    Rush wollte eine Antwort. Suko gab sie ihn in Kurzform.
    »Dann hast du eine Banshee gesehen?«
    »Ja, aber nur für einen Moment. Sie starb ebenfalls. Tyrrtoll macht Jagd auf sie.«
    »Wie viele von ihnen gibt es denn?«
    »Das weiß ich nicht. Einige werden da schon zusammenkommen, verlass dich drauf.«
    »Und danach wird er uns angreifen.«
    »Das ist zu vermuten.«
    »Verdammt, du sagst das so lässig.«
    Suko hob die Schultern. »Mich hat der Job vielleicht abgestumpft, aber so ist es.«
    Beide Männer starrten auf das brennende Haus. Der Nebel wallte nach wie vor wie eine graue Wand. Das Feuer war nicht klar zu erkennen. Ein diffus wirkendes Glosen und Zucken geisterte durch die dicken Schwaden, und manchmal nur hörten sie die Geräusche, wenn wieder irgendetwas zerplatzte und explodierte.
    »Wir können nichts mehr löschen«, sagte Suko. »Ich hoffe nur, dass das Feuer nicht übergreift.«
    »So windig ist es nicht. Da besteht keine Gefahr«, beruhigte ihn Patrick Rush. »Außerdem steht die brennende Scheune für sich.« Er ballte die Hände. »Wenn ich nur genau wüsste, was er will.«
    »Banshees jagen.«
    »Wie?«
    »Er will sie vernichten, Pat. Frag mich nicht nach seinem Motiv. Es ist so. Vielleicht liegt es in einer anderen Zeit und Dimension begründet. Da spielt Aibon sicherlich eine Rolle.«
    Rush schüttelte den Kopf. »Immer wieder kommst du mit diesem Namen. Ist er tatsächlich so wichtig?«
    »Ja. Aibon ist für John Sinclair und mich zu einem zentralen Thema geworden. Vieles stammt von ihm ab. Vielleicht sogar alles, was wir Menschen an Träumen, Wünschen und Ideen haben.«
    »Wo liegt Aibon? Du sprichst darüber, als würdest du es gut kennen.«
    »Ich kenne es und kenne es trotzdem nicht. Ich will dir eine Antwort geben, obwohl sie nicht leicht zu verstehen ist. Aibon hat seinen Platz zwischen zwei Fronten. Zwischen Gut und Böse. Kannst du das verstehen?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht«, gab Suko zu und schaute wieder auf die brennende Scheune. Er hatte das Gefühl, als würde der Nebel in Flammen stehen und an seinen Rändern glühen.
    »Nein!«, flüsterte Rush. »Da holen wir niemanden mehr raus. Wir nicht mehr. Lass uns gehen.«
    Suko widersprach nicht. Es war am besten, wenn sie sich im Haus aufhielten, denn dort befand sich die schutzlose Helen. Sie hatte es verlassen und stand vor der Tür. Eine schmale Gestalt im Nebel. Patrick regte sich sofort auf.
    »Bist du denn lebensmüde, Helen! Du kannst doch nicht das Haus verlassen, wo der Vampir hier herumirrt.«
    »Er wäre auch ins Haus gekommen«, erklärte sie.
    »Aber jetzt gehen wir hinein.« Patrick legte eine Hand auf die Schulter seiner Frau und schob Helen über die Schwelle.
    Suko wartete noch und drehte sich um. Er warf einen Blick auf die brennende Scheune. Sie kam ihm vor wie das gewaltige Auge eines berghohen Zyklopen. Manchmal zuckte es im Innern der Flammenwand. Dort explodierte etwas und wurde herausgeschleudert, das aussah wie brennende Pfeile.
    Auch er drehte sich um und ging. In der großen Küche traf er die beiden Rushs. Sie blickten ihn an, als erwarteten sie von ihm eine Erklärung. Aber Suko hob nur die Schultern. »Wir können nicht agieren, nur reagieren. Das ist unser Pech.«
    Patrick meinte: »Das heißt, wir müssen warten, bis sich die andere Seite zeigt.«
    »So ist es.«
    Helen schüttelte sich. »Das passt mir nicht«, flüsterte sie. »Nein, das passt mir überhaupt nicht. Ich denke auch an Ria und John Sinclair. Was mag mit den beiden sein?«
    »In der Scheune waren sie zumindest nicht«, erklärte Suko. »Sie werden sich noch in der Hütte aufhalten.«
    »Meinst du?«
    »Klar.«
    »Aber was machen sie dort?«, fragte Patrick. »Trotz des Nebels müssen sie das Feuer gesehen haben. Weshalb sind sie nicht hier?«
    »Ich weiß es nicht.« Suko ging zum Fenster. Eine Hausecke verwehrte ihm die direkte Sicht auf die in Flammen stehende Scheune, aber er sah den roten Schein, der die Ecke als Rand nachzeichnete.
    »Kommen Sie?«, fragte Helen.
    Suko drehte sich um und schüttelte den Kopf.
    »Hoffentlich sind sie dann nicht dem
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