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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten
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Bankräuber wirbelten herum, als wäre hinter ihnen der Blitz 62 eingeschlagen. Wesley und Mertens starrten Blick ratlos an. Bryan Newell erschrak sichtlich.
    »Dempsy«, murmelte er kopfschüttelnd. »Das ist doch nicht möglich! Dempsy! Wo kommst du denn her? Haben sie dich denn schon begnadigt?«
    Nun war Dempsy Muggon überrascht.
    »Stellst du dich blöd oder bist du es wirklich?«, knurrte er. »Ich bin ausgebrochen, und seit Montag früh haben die Zeitungen, die Radiosender und die Fernsehgesellschaften kaum ein anderes Thema als mich. Ja, ich bin sozusagen inzwischen berühmt geworden. Genau wie ihr auch, übrigens.«
    Newell schluckte. Er sah die schwere Waffe in Blicks rechter Hand.
    »Na, wenn das keine Überraschung ist«, sagte Newell in erzwungener Freundlichkeit. »Komm doch rein, Dempsy! Jungs, darf ich euch Dempsy the Artist vorstellen? Ich saß ein paar Jahre lang zusammen mit ihm in derselben Zelle. Dempsy, das ist Tim Wesley und das da ist David Mertens. Willst du was mit uns essen? Wir haben zwar nur Konserven, aber dafür gibt es als Nachtisch einen wunderbaren Schluck Scotch.«
    »Von welchem Geld hast du ihn bezahlt?«, fragte Dempsy und rührte sich nicht. »Von dem Geld aus der Bank in Thaxton? Oder aus der in Catlinburg? In Irving? Oder - oder hast du ihn von den sechzehntausend Bucks bezahlt, die in meinem Paket waren?«
    Newell suchte verzweifelt eine Chance. Aber noch sah er keine. Dempsy hatte die Pistole so fest in der Hand, dass er sofort abdrücken konnte, wenn man ihm die leiseste Veranlassung dazu gab.
    »Hör mal, Dempsy«, sagte Newell. »Ich habe das Paket von deiner Schwägerin abgeholt, weil ich mir sagte, dass sie es eines Tages vielleicht doch noch den Bullen in die Hände drückt. Na, und das wäre doch nun garantiert das Letzte, nicht? Darin sind wir uns doch einig. Ich will mich gar nicht besser machen, als ich bin, Dempsy. Natürlich sagte ich mir, dass dir das Paket nichts mehr nützen kann. Du hattest lebenslänglich, und kein Mensch konnte damit rechnen, dass dir eines Tages ein Ausbruch gelingen würde. Aber jetzt ist es dir gelungen, und ich bin der Letzte, der es dir nicht gönnt. Wir können zu einer vernünftigen Vereinbarung kommen. Dempsy. Sieh mal, als ich rauskam, brauchte ich Betriebskapital, um die Überfälle vorzubereiten. Du weißt ja, wie so etwas geht. Man muss Beobachtungen anstellen, ich musste meine Leute erst einmal finden, wir brauchten Waffen und so weiter.«
    Dempsy Muggon nickte ungerührt.
    »Ich kann es mir vorstellen«, brummte er böse. »Du brauchtest Betriebskapital, und da kamen dir sechzehntausend Bucks gerade richtig. Aber nun hast du ja deine Überfälle ausgeführt, und nun kannst du mir meine sechzehntausend zurückgeben. Und natürlich die Diamanten. Das ist doch klar. Mehr will ich ja gar nicht. Drück mir meine Diamanten in die Hand und sechzehntausend Bucks, und wir sind wieder dicke Freunde.«
    Bryan Newell sah sich hilfesuchend um. Die Hilfe kam von dem, von dem er sie am wenigsten erwartet hätte: von Wesley. Dieser Gangster mochte ziemlich dumm sein, aber er begriff doch, dass da zwischen seinem Boss und diesem überraschend aufgetauchten Burschen etwas Ungemütliches in der Luft hing. Und er hatte verstanden, dass der Mann in der Tür Geld haben wollte.
    Wesley hatte gerade seine Luftmatratze ausprobiert, als Dempsy erschienen war. Er saß immer noch auf dem luftgefüllten Ding. Jetzt beugte er sich ein wenig vor, als ob er auf stehen wollte. Aber dabei fuhr er mit der Rechten an das Schulterhalfter und riss die Pistole heraus.
    Dempsy Muggon sprang hinaus in die Halle. Einen Sekundenbruchteil vorher hatte er abgedrückt. Tim Wesley stieß einen schrillen Schrei aus. Die Kugel war ihm in die rechte Schulter gefahren. Seine Hand sackte kraftlos herab. Die Pistole glitt ihm aus den Fingern und polterte auf den Boden.
    »Los, Jungs!«, schrie Newell und stürzte zur Tür. Niemand wusste so recht, was er mit seinem Befehl eigentlich meinte. Selbst Newell dachte nicht daran, den Kopf in die Halle hinauszurecken. Er zog nur seine Waffe, schob die Hand vor und feuerte ziellos in die Halle des leeren Umspannwerks hinein. Die Schüsse hallten mit dem Lärm von Kanonen wider.
    Dann trat plötzlich Stille ein. Newell lauschte gespannt, Wesley hielt sich die blutende Schulter und stöhnte. Aus der Halle drang Muggons Stimme herein.
    »Schmeißt eure Schießeisen heraus! Ihr habt keine andere Wahl! Es gibt nur diesen Ausgang für euch,
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