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040 - Die Faust Gottes

040 - Die Faust Gottes

Titel: 040 - Die Faust Gottes
Autoren: Jo Zybell
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Fass hier… und besiegt damit… die Echsen.«
    Die Rede hatte sie alle Kraft gekostet. Aruula sank zur Seite. Halifax tastete nach ihrem Puls und stellte erleichtert fest, dass sie lediglich ohnmächtig geworden war.
    Der WCA-Agent erhob sich und zog die Aufmerksamkeit seiner Leidensgenossen auf sich. »Alle mal herhören! Da draußen ist die Hölle los, und wir sind die Einzigen, die über Pains sogenanntes Weihwasser verfügen! Holt alle verfügbaren Bolzenpistolen aus der Waffenkammer der Wachen und füllt die Kanülen an dem Fass dort auf dem Tisch! Und dann gehen wir raus und machen die verdammten Echsen fertig!«
    Kampfgejohle aus gut siebzig Kehlen antwortete ihm.
    ***
    Matt riss das leere Magazin aus dem Driller, schleuderte es den Angreifern entgegen und kramte das Magazin aus der Tasche, das er bei den Toten am Waldhang gefunden hatte.
    Die Lage hatte sich schneller zugespitzt als erwartet. Elf Echsen hatten ihn, Rage und zwei weitere Männer eingekesselt. Der Rev'rend hatte noch drei Weihwasser-Bolzen für seine Waffe. Wie es jenseits der Basilika auf der anderen Seite von Godswill aussah, wussten sie nicht. Rev'rend Rage hielt die hölzerne Marienstatue vor seiner Brust fest, brüllte vor Zorn und machte seinem Namen alle Ehre. Merkwürdiges Zeug gab er von sich: »Ich bin das A und das O, spricht der HERR, der da ist, der da war und der da kommt!« Er schoss, hieb mit seinem Degen um sich und hatte nur noch zwei Kanülen Weihwasser übrig.
    Matt kniete halb im Wasser des Grabens. Unablässig drangen die Bestien auf ihn ein. Wo eine von ihnen getroffen niederstürzte, schienen zwei neue aufzuerstehen.
    Plötzlich begann das Glöckchen vom Turm der Basilika zu läuten. Oben auf dem Kirchplatz konnte Matt ein gutes Dutzend Echsen erkennen, die sich in einer dichten Traube gegen das Kirchenportal warfen und mit ihren Klingenspeeren dagegen hieben. Er wusste, dass sich die Frauen und Kinder in der Kirche verschanzt hatten. Aber es gab keine Chance, ihnen zur Hilfe zu kommen.
    Doch plötzlich tauchten Männer auf, die mit Bolzenpistolen auf die Echsenwesen feuerten - und bei denen das »Weihwasser« Wirkung zeigte. Es waren die befreiten Gefangenen! Aruula hatte es also geschafft!
    Die Echsen auf dem Kirchplatz wichen zurück. Immer mehr Menschen strömten herbei und warfen sich todesmutig dem Feind entgegen.
    Und dann kamen sie auch zum Grabenring herunter, etwa zwanzig Männer mit Ruby Halifax an ihrer Spitze. Der WCA-Agent brüllte am lautesten von allen.
    Die Echsen warfen sich herum und ergriffen Hals über Kopf die Flucht. Das Blatt wendete sich…
    ***
    Die Flammen loderten fast sechzig Fuß hoch. Ein rötlicher Schein flackerte am Nachthimmel. Es stank erbärmlich. Sie hatten einen Scheiterhaufen außerhalb des Ringgrabens aufgeschichtet, die Leichen der Echsenwesen mit Weihwasser überschüttet und angezündet. Nur wenige Angreifer waren entkommen.
    Zwischen den Hütten von Godswill sah man den Schein von Fackeln und Öllampen. Lautes Weinen und Wehklagen erfüllte die Nacht über dem Ort. Kein Haus, in dem man nicht mindestens einen Toten beklagte.
    Vom Turm der Saint Pain Basilika bimmelte noch immer das Glöckchen. Irgendein Verrückter tobte sich dort an der Glockenschnur aus.
    Rev'rend Rage konnte es nicht sein -der hockte gegen seine Maschine gelehnt im Gras, füllte sein Glas alle zehn Minuten mit Weihwasser aus dem Fass auf seinem Motorrad und hatte Mühe, vier oder fünf Worte zu einem vernünftigen Satz zusammen zu fügen. Dass sie ihre Rettung ausgerechnet den »Frevlern und Ungläubigen« verdankten, schien ihn mächtig zu wurmen.
    Nun ja, dachte Matt, purer Alkohol ist eine gute Wurmkur…
    Vom Kirchplatz her hörte man laute Männerstimmen, Hammerschläge, das Splittern von Stein und das Krachen von Holz. Einige der befreiten Häftlinge hatten sich daran gemacht, das Gefängnis abzureißen. Matthew Drax saß im Gras, nicht weit von Rev'rend Rages Motorrad entfernt. Aruula lag halb in Matts Schoß und schnarchte. Wäre sie nicht von Thorne mit Weihwasser vollgepumpt worden, Matt hätte sich längst mit ihr auf den Weg gemacht.
    »Ich glaub es nicht, ich glaub es nicht«, lallte der Gottesmann in einem fort. »Soll ich mich so getäuscht haben… ? Die Guten sind böse und die Bösen gut… Verkehrte Welt!«
    Ach ja - mindestens genauso wurmte ihn, dass es ausgerechnet sein Novize Edward Thorne gewesen war, der aus verletztem Stolz das Dorf an die Drakullen verraten und das Weihwasser
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