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0387 - Die magische Jagd

0387 - Die magische Jagd

Titel: 0387 - Die magische Jagd
Autoren: Werner Kurt Giesa
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da nicht mit. Er hat einen erheblichen Imageverlust hinnehmen müssen, mitsamt der gesamten Priesterschaft. Er wird vordringlich darauf konzentriert sein, den Tempel wieder zu restaurieren und das Ansehen seines Kultes wiederherzustellen. Und außerdem…« Zamorra zögerte. Er erkannte den fragenden Ausdruck in Norrs großen runden Augen und wunderte sich, wie rasch er sich auf die Physiognomie des Sauroiden einstellen konnte. »Außerdem halte ich es für sicher, daß man einen anderen Überwacher wählen wird, wenn du zu lange fort bist.«
    »Das hieße, daß meine Arbeit von einem anderen getan wird, wenn ich in meine Welt zurückkehre, wie?« Norr senkte den Kopf. »Nun gut. Aber wann wirst du das Weltentor öffnen?«
    »Morgen«, sagte Zamorra. »Morgen, wenn auch Ted und ich ausgeruht sind. Wir wollen’s schließlich nicht übertreiben.«
    Er verließ das Zimmer wieder und schloß ab. Der Sauroide blieb allein zurück. Seine großen Augen schlossen sich.
    ***
    Das Gespräch mit Reek Norr war nicht so unbemerkt geblieben, wie Zamorra dachte. Giovanni, einer der Gäste und eng mit Vittorio, dem Wirt, befreundet, zahlte gerade seine Zeche und schielte zur Tür, weil er nach Hause wollte, als er Zamorra nach draußen gehen sah. Er dachte sich noch nichts dabei. Aber dann wurde er mißtrauisch, als er den Professor aus Frankreich nicht auf der Straße sah.
    Giovanni forschte nach. Da sah er, daß der Franzose gerade hinter dem Haus verschwand, und folgte ihm. Zamorra betrat das Wirtshaus durch den Hintereingang wieder.
    »Komisch«, murmelte Giovanni und folgte ihm weiter. Zamorra eilte geräuschlos die Treppe hinauf. Das gab Giovanni zu denken. Immerhin hätte der Franzose es bedeutend einfacher haben können, wenn er zu seinem Zimmer wollte. Er brauchte doch bloß durch den Vorhang…
    Giovanni hielt ihn für einen Dieb, der jetzt heimlich die Privatzimmer in der oberen Etage durchwühlen wollte. Aber dann war er verblüfft, daß Zamorra doch nur sein ›eigenes‹ Zimmer betrat.
    Giovanni huschte bis zur Tür und lauschte. Und er bekam die seltsamen kehligen Worte eines fremdartigen Wesens mit, begriff aus der Art der Unterhaltung, daß es dieses Monster tatsächlich geben mußte, das Maria gesehen hatte.
    Giovanni wartete das Ende der Unterhaltung nicht mehr ab, sondern polterte hastig die Treppe wieder hinunter. Vittorio staunte, als er den Freund von hinten wieder hereinkommen sah, der gerade vorn die Schankstube verlassen hatte.
    »Es gibt dieses Ungheuer«, raunte er Vittorio zu. »Ich habe gerade mitgehört, wie dieser Zamorra sich mit ihm unterhielt.« Und er gab in seinen eigenen Worten wieder, worüber sich Zamorra und der Fremde unterhalten hatten.
    »Hast du das… das Ding gesehen?« stieß Vittorio bleich hervor.
    »Nein. Aber allein die Art, wie es sprach… so redet kein Mensch, Vittorio. Was auch immer es sein mag, es ist kein Mensch. Kein Wesen von dieser Welt.«
    »Ich ahnte es«, murmelte der Wirt betroffen. »Maria leidet doch nicht unter Wahnvorstellungen. Also hat dieser Kerl uns alle irgendwie hereingelegt. Er fliegt, und mit ihm seine Freunde.«
    »Was willst du tun?« stieß Giovanni hervor.
    »Du rufst die Polizei her«, sagte Vittorio mit kalter Entschlossenheit. »Und ich schnappe mir diesen Zamorra. Er ist noch oben?«
    »Ja.«
    Vittorio zog eine Schublade auf, und seine Hand umschloß den Griff seiner Pistole. Einen Moment zögerte er, dann nahm er die Beretta heraus, schob sie halb unter die Weste und verließ seinen Platz hinter der Theke. Er schob sich durch den Vorhang und eilte die Treppe hinauf.
    In diesem Moment kam ihm Zamorra auf dem Korridor entgegen.
    ***
    »Da stimmt was nicht«, sagte unten am Tisch Teri Rheken plötzlich. Sie wies zur Theke hin, wo gerade ein Mann ans Telefon ging und eine Nummer wählte, während der Wirt, eine Hand unter der Weste verborgen, zum Vorhang eilte.
    »Sie haben die Sache durchschaut«, sagte Teri. »Sie wissen, daß Norr oben ist. Einer hat Zamorra ertappt und belauscht.«
    »Woher weißt du…?«
    »Ich hab’ seine Gedanken gelesen. Der, der da telefoniert«, stieß die Druidin hervor. Sie war von sich selbst wohl überrascht, denn sie zögerte einen Augenblick, dann fuhr sie fort: »Er ruft die Polizei. Der Wirt geht mit einer Waffe nach oben. Er will Norr erschießen.«
    »Wenigstens klappt dein Gedankenlesen wieder«, murmelte Ted Ewigk und erhob sich. Saranow tat es ihm gleich. Die beiden Männer eilten hinter dem Wirt her. Teri
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