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0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

Titel: 0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1
Autoren: Jason Dark
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des Treppenabsatzes schlug.
    Dieses Geräusch schüttelte mich, und ich ballte meine Hände für einen kurzen Moment zusammen. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, daß er liegen bleiben würde, daran dachte er nicht, denn er rollte sich zur Seite und kam wieder hoch.
    Auf seinem Knüppel stützte er sich ab.
    Den trat ich mit dem rechten Fuß zur Seite. Die Stütze wirbelte weg, mein Gegner verlor den Halt und krachte abermals zu Boden.
    Auf den Rücken fiel er nicht, er gelangte in eine sitzende Stellung, die ich sofort ausnutzte, denn mein rechter Fuß schnellte vor, und der Absatz traf ihn wuchtig an der Brust.
    Ich befand mich an einer relativ günstigen Stelle, da durch das Fenster an der Seite ein wenig Helligkeit in den Treppenschacht fiel, so daß ich auch sein Gesicht erkennen konnte. Es war noch immer glatt und ausdruckslos geblieben. Es änderte sich auch nicht, als ich abermals zutrat und dieser Tritt dafür sorgte, daß er kopfüber und sich viele Male überschlagend die Stufen hinabrollte.
    Die klatschenden Geräusche nahm ich noch wahr, ich hörte, wie er mit dem Schädel gegen die Kanten stieß, sich weiterhin überschlug, den nächsten Absatz erreichte und erst dort liegenblieb.
    Blitzschnell bückte ich mich, hob den Stock auf und folgte ihm.
    Als er sich aufrichtete, stand ich noch auf der zweitletzten Stufe.
    Diesmal benutzte ich den Stock als Waffe.
    Sein Ende rammte ich vor.
    Es wuchtete gegen die Körpermitte des Mannes, drückte ihn wieder auf den Rücken, und ich kam mir vor wie ein Stabhochspringer, der einen Körper als Unterlage benutzte, um sich abzustützen.
    Jetzt hätte er schreien oder zumindest das Gesicht verziehen müssen. Nichts dergleichen geschah. Das Gesicht blieb ausdruckslos, sosehr ich auch den Stab gegen ihn preßte.
    Dafür spürte ich etwas anderes.
    Sein Körper gab nach.
    Das heißt, es sank das untere Ende des Stocks in seine Brust, die auf einmal zu einer weichen Masse geworden war, in die ich den Stab hineindrehen konnte, als wäre dort ein Gewinde vorhanden.
    Auf eine andere Art und Weise regte er sich, denn er hob beide Arme an und umklammerte den Stab im unteren Drittel. Mit seiner Kraft stemmte er sich gegen den von mir eingesetzten Druck und schaffte es auch, seinen Kopf in die Höhe zu drücken, mehr gelang ihm nicht, da ich überhaupt nicht nachließ und durch meine eingesetzte Kraft es auch schaffte, den Stab tiefer in die Brust zu stemmen.
    Es entstand ein Loch, eine Kuhle, die größer wurde, weil ich den Stab noch drehte.
    Es war sehr brutal, das gab ich zu. Ich hätte es auch sonst nicht getan, wenn ich sicher gewesen wäre, einen Menschen vor mir zu haben. Das war hier nicht der Fall.
    Dieses Wesen konnte kein Mensch sein, nicht einmal ein Zombie, die reagierten anders.
    Was war es dann?
    Auf jeden Fall schwieg es, und nur mein Keuchen durchbrach die Stille. Ich hatte das Gesicht verzogen, die Lippen aufeinandergepreßt, spürte plötzlich einen harten Widerstand, den ich auch trotz großer Anstrengung nicht durchbrechen konnte. Und ich wußte, daß ich es geschafft hatte Dieses Wesen vor mir war durchbohrt worden!
    Mit einem Ruck riß ich die Holzstange aus seinem Körper hervor und trat zurück.
    Kein Blut, keine gebrochenen Knochen, kein zerdrücktes Fleisch und auch keine Muskelreste sah ich. Dafür richtete sich der andere auf. Meine Augen weiteten sich, denn ich erkannte in seiner Brust das Loch, durch das ich schauen konnte.
    Ja, er besaß ein Loch im Körper und lebte trotzdem weiter. Für mich ein gewaltiges Rätsel, über das ich nur den Kopf schütteln konnte, denn das wollte mir nicht in den Sinn.
    An den Rändern des Lochs steckten noch die Reste der Kleidung wie festgefressen.
    Ich schaute ihn an, sah, wie er breitbeinig vor mir stand und dabei von einem Fuß auf den anderen schaukelte, weil er so das Gleichgewicht halten konnte.
    Ein abstoßendes und gleichzeitig faszinierendes Bild, das er mir bot. Dem hätte ich auch den Schädel abschlagen können, und er hätte weitergelebt.
    An wen war ich da nur geraten?
    Er griff mich an. Ein wenig linkisch, weil er nicht anders gehen konnte. Ich besaß den Knüppel, und den setzte ich auch ein. Zwei Stöße erwischten ihn.
    Der erste trieb ihn nach hinten, der zweite nach rechts, so daß er gegen das Geländer stieß. Wiederum pflanzte sich das Dröhnen fort, und mein Gegner bekam auch jetzt Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht.
    Ich setzte einen dritten Stoß hinterher.
    Er war nicht das
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