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0383 - Die phantastische Reise der FD-4

Titel: 0383 - Die phantastische Reise der FD-4
Autoren: Unbekannt
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Kommandant Wir haben den ersten auf volle Kraft setzen müssen. Hoffentlich hält er das lange genug aus."
    „Wird er schon", knurrte Kurohara, der jetzt ganz andere Sorgen hatte. So wichtig waren die Stromgeneratoren nicht im Vergleich zu dem Kalup.
    „Noch drei Minuten. Alles fertig?"
    Die einzelnen Abteilungen bestätigten.
    Schweigend vergingen die hundertachtzig Sekunden.
    Kurohara drückte den Knopf ein, der die Linearautomatik auslöste. Wie von Geisterhand bewegt, rückte der Fahrthebel vor. Der Boden unter den Füßen der Männer begann zu vibrieren. Auf dem Panoramaschirm erloschen die Sterne, aber die rote Sonne blieb. Sie veränderte sich fast dreißig Sekunden lang nicht, aber dann wurde sie plötzlich ruckartig größer, bis sie unmittelbar vor dem Schiff zu stehen schien.
    Die FD-4 fiel in den Normalraum zurück und raste mit einfacher Lichtgeschwindigkeit weiter - genau auf die rote Sonne zu.
    „Acht Lichtminuten", gab Hus Brader durch.
    „Kurs ändern!"
    „Andruckneutralisatoren teilweise ausgefallen!"
    meldete sich jemand aus der Antriebszentrale. „Trotzdem: Kurs ändern!"
    Kurohara wußte, was das bedeutete. Er durfte bei annähernder Lichtgeschwindigkeit den Kurs nur ganz allmählich ändern, sonst würden sie alle von dem unvorstellbaren Andruck zerquetscht werden, der nun nicht kompensiert werden konnte. Aber acht Lichtminuten waren nicht viel, wenn man diese Strecke in knapp acht Minuten zurücklegte.
    Vielleicht würde die geringfügige Kursänderung nicht ausreichen, das Schiff aus dem Schwerebereich der Sonne herauszubringen.
    Gleichzeitig mußte die Fahrt verringert werden.
    Kurohara schaltete den Gegenschub ein - und hastig wieder aus.
    Die Ringwulsttriebwerke drohten, aus den bereits stark gelockerten Halterungen zu reißen. Also Vorsicht mit dem Bremsen, dachte der Paraplant und konzentrierte sich völlig auf das Ausweichmanöver ohne Andruckneutralisatoren.
    Die beiden einzigen Planeten des Systems glitten rechts aus dem Blickfeld, als die FD-4 langsam nach links schwenkte. Das Gewicht innerhalb des Raumschiffes verlagerte sich, und dann geschah das, was Bert Olbrich und Jan Kowski insgeheim befürchtet hatten. Die Meldung kam von einem der Arbeitsroboter aus dem Konverterraum: „Der Kalup hat sich gelöst, weil einer der beiden Traktorstrahl-Generatoren ausgefallen ist. Wir können ihn nicht mehr halten. Wir erbitten neue Anweisungen."
    Kurohara drehte sich nicht einmal um, als er sagte: „Kümmert euch darum. Wir dürfen den Kalup nicht ganz verlieren. Schweißt ihn an der Wand fest.
    Ihr wißt, wie empfindlich er ist."
    Olbrich und Kowski bemühten sich, zur Tür zu gelangen. Die Minimalkurve, die von Kurohara eingeleitet worden war, genügte vollauf, eine fast tödliche Zentrifugalkraft zu erzeugen, die jeden Gegenstand im Schiff nach rechts drückte. Olbrich wäre glatt in der Lage gewesen, an der Wand emporzuklettern, wenn er für derartige Scherze jetzt die Zeit gehabt hätte. So drückte er sich mit seinen stämmigen Armen von der Wand ab und rutschte hinaus in den Korridor. Kowski folgte ihm fluchend.
    Kurohara ließ den Blick nicht vom Bildschirm.
    Langsam, unendlich langsam nur, wanderte die rote Sonne nach rechts. Sie hatte sich nur wenige Zentimeter vom Mittelpunkt des Schirms entfernt.
    Die Meßdaten wiesen einwandfrei darauf hin, daß die FD-4 in genau drei Minuten den Stern in einer Entfernung von wenigen Millionen Kilometern passieren würde. Das Schwerefeld würde ausreichen, die Korvette einzufangen aber das war nicht weiter schlimm, solange der Normalantrieb, wenn auch nur behelfsmäßig, eingesetzt werden konnte.
    Gerettet!
    In gewissem Sinne waren sie das, wenn auch mit Komplikationen. Zuerst einmal mußte die Geschwindigkeit weiter gedrosselt und der Kurs neu eingerichtet werden. In riesigem Bogen würde die FD-4 dann zum zweiten Planeten zurückkehren und den Versuch unternehmen, auf ihm zu landen.
    Dazu wurden jedoch die Andruckneutralisatoren benötigt.
    Vielleicht reichte aber auch das Antigravfeld aus.
    Kurohara war davon überzeugt, die Korvette auch ohne beides sicher zur Oberfläche bringen zu können.
    Zumindest würde er es versuchen.
    Der rote Stern glitt ebenfalls aus dem Blickfeld, ohne daß sich die Fluggeschwindigkeit verringert hätte. Aber nun war die größte Gefahr vorbei. Die Korvette würde nicht in die Sonne stürzen. Kurohara konnte sich wieder um das Manövrieren des Schiffes kümmern, den Kurs ändern - natürlich wieder sehr
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