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0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
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einen vierundzwanzigjährigen Mann namens Splite Day. Er war Kunstmaler.
    ***
    »Eine Privatdetektivin«, krächzte der dicke Brackly und rang nach Luft. »Jetzt haben wir das Theater. Dass sie ermordet wurde - na schön, Leute werden aus Eifersucht, aus Rache, aus augenblicklicher Erregung und aus mancherlei anderen Gründen umgebracht. Wenn aber eine Privatdetektivin ermordet wird, wittern die Zeitungen gleich Hintergründe. Passt auf ihr beiden kriminalistischen Wundertiere, in den nächsten Tagen überschlagen sich unsere Zeitungen.«
    »Da Sie den Fall bearbeiten, Brackly«, wandte ich schmunzelnd ein, »wird es eine große Publicity für Sie geben.«
    »Publicity. Bei Ihnen piept’s ja, Cotton. Wenn ich der Presse nicht postwendend einen Mörder auf dem Tablett servieren kann, wird es heißen, dass ich entweder langsam zu alt und zu trottelig werde oder dass die Hintergründe des Mordes von geheimnisvollen, einflussreichen Leuten absichtlich im Dunkeln gelassen werden. Ich denke, wir sollten sofort losfahren und uns in der Wohnung dieses Mädchens umsehen.«
    Eine halbe Stunde später standen wir vor dem Hausmeister des Appartements.
    Carola Full, so erfuhren wir, wohnte erst seit knapp sechs Wochen hier. Vorher hatte sie in Queens gewohnt.
    Carola Full hatte in der neunten Etage gewohnt. Und gestorben war sie, wie mir einfiel, auch m einer neunten Etage. Ein seltsames, aber sicher wohl zufälliges Zusammentreffen. Wir standen vor ihrer Tür und probierten die Schlüssel aus der Handtasche. Einer passte. Brackly stieß die Tür auf.
    Man gelangte sofort in ein sehr geräumiges Wohnzimmer. Aber auf den ersten Bück hin sahen wir, dass uns jemand zuvorgekommen war. Alles war auf den Kopf gestellt worden. Alle Schranktüren standen offen, der Inhalt der meisten Behältnisse lag verstreut auf dem Boden.
    »Wenn wir wüssten, was hier gesucht worden ist, wären wir ein ganzes Stück weiter«, brummte Phil.
    Wir verschafften uns zuerst einen Überblick. Rechts führte eine Tür ins Schlafzimmer und von dort aus eine weitere ins Bad. Links vom Wohnzimmer lag eine winzige Küche, die auf engstem Raum mit den modernsten Küchengeräten ausgestattet war.
    »Wir sollten uns trotzdem alles genau ansehen«, sagte ich. »Vielleicht finden wir doch etwas, das uns ein bisschen weiterhilft.«
    »Natürlich suchen wir alles durch«, stimmte Brackly zu. »Ich fange gleich hier in der Küche an. Manchmal haben Frauen gerade die wichtigsten Dinge in der Küche.«
    »Okay«, sagte ich und nickte. »Dann nehme ich das Wohnzimmer. Du kannst dir das Schlafzimmer vornehmen, Phil. Vielleicht hilft es dir, dich in das Seelenleben einer Frau einzufühlen. Dass du neuerdings auf Freiersfüßen…«
    »Halt den Mund«, sagte Phil. »Bist ja nur neidisch, weil du zu feineren Gefühlsregungen nicht fähig bis.«
    Er schob davon wie ein Pascha,'der mit seinem Harem zufrieden ist. Wir machten uns an die Arbeit. Nach einiger Zeit kam Brackly aus der Küche und teilte mir missmutig mit, dass er nichts von Interesse gefunden hätte. Er nahm sich eine andere Ecke des Wohnzimmers vor. Wir fanden zwei Schusswaffen, eine kleine zierliche Damenpistole mit Perlmuttgriff und silberner Ziselierung und einen kurzläufigen Coltrevolver, dessen Trommel scharf geladen war.
    »Eine schwer bewaffnete Dame«, schnaufte Brackly.
    »Ja. Aber in ihrer Handtasche trug sie keine Schusswaffe. Offenbar rechnete sie nicht mit einer ernstzunehmenden Gefahr, als sie im am letzten Freitag ihre Wohnung verließ.«
    »Oder sie besaß noch eine dritte Waffe, die ihr der Mörder abnahm.«
    »Auch möglich«, gab ich zu und ging zum Telefon. Ich rief das Office der Stadtpolizei an, das für die Erteilung aller möglichen Konzessionen und Lizenzen zuständig ist. »Cotton vom FBI«, sagte ich. »Würden Sie mal nachsehen, ob Sie in Ihren Unterlagen eine gewisse Carola Full haben? Sie ist Privatdetektivin. Ich möchte wissen, ob mit ihrer Lizenz alles in Ordnung ist, und ob sie einen Waffenschein hat.«
    Es dauerte ein paar Minuten, bis man mir sagte, dass die Lizenz für den Beruf in Ordnung sei und dass Sie mit der Lizenz den Waffenschein beantragen und erhalten hatte. Es war registriert, dass sich Carola Full den kurzläufigen Colt und die winzige Pistole zugelegt hatte. Ich verglich die Seriennummer mit den Eintragungen im Lizenzbüro, und sie stimmten überein.
    »Sie hatte also keinen dritte Waffe gehabt«, sagte ich zu Brackly, als ich mein Gespräch beendet hatte. »Und
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