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0378 - Aufstand der Henker

0378 - Aufstand der Henker

Titel: 0378 - Aufstand der Henker
Autoren: Aufstand der Henker
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Ohren, Sie müßten unbedingt beseitigt werden, und ich sollte den Lockvogel abgeben. Ich wehrte mich, aber Tyst schaffte es schließlich, Rey umzustimmen. Für ihn ist es lebenswichtig, daß Sie beseitigt werden. Sie sind der einzige Zeuge seines Mordes an Lickstead, und er kann nicht Boß der Lickstead-Gang werden, solange Sie leben.«
    »Sie haben also French und Tyst in der letzten Woche öfter gesehen?«
    »Jede Nacht, G-man. Damals, als ich mit French anbandelte, mietete ich eine Blockhütte in Rockaway-Beach. In dieser Blockhütte haben die beiden bis heute gehaust. Sie werden die Hütte noch kennenlernen.«
    »Wollen Sie mich hinbringen?«
    »Allein? Nein, das wäre zu gefährlich. Den Transport werden French und Tyst übernehmen.«
    »Die Gentlemen sind also in der Nähe?«, »Genau eine Straßenbreite entfernt. Tyst ist ein heller Junge. Er hat diese Falle für Sie ausgeknobelt, und er hat genug Sicherungen eingebaut, falls etwas schiefläuft. Auf der anderer! Seite der Straße steht ein Apartment-Haus wie dieses hier. Ein Apartment, dem meinen gegenüber, steht leer. Ich mietete es und sagte, in einigen Tagen würde ich einziehen. Am Fenster dieses Apartments stehen jetzt Rey und Tyst und warten darauf, daß ich die Vorhänge zurückziehe. Dann werden sie Sie sehen, G-man, mit erhobenen Händen, und das ist für beide das Zeichen, herüberzukommen.«
    »Warum haben Sie die Vorhänge nicht gleich offen gelassen? Die Jungens hätten dann das ganze Schauspiel genießen können.«
    »Zu riskant, G-man! Ich wußte ja nicht, ob Sie ohne weiteres die Hände hochnehmen würden. Es konnte ja auch sein, daß ich Sie hier abknallen mußte. Es gibt noch mehr Fenster in dem Haus. Ich konnte keinen Zuschauer gebrauchen.«
    Ich begann mir Sorgen zu machen.
    Solange ich der Meinung gewesen war, ich hätte es mit Laureen allein zu tun, war ich überzeugt gewesen, immer noch mit ihr fertig werden zu können, aber wenn Tyst und French in dieser Bude auftauchten und ich stand immer noch vor der Pistole dieser Lady mit dem Engelsgesicht und der Seele eines Satans, dann schmolzen meine Chancen zu einem Nichts zusammen.
    Andererseits… nun ja, in meinem Gehirn keimte eine Idee, die zwar nicht risikolos war, aber die Möglichkeit bot, nicht nur mit Laureen Hadar, sondern auch mit Marc Tyst und Rey French Schluß zu machen.
    »Werden Ihre Freunde nicht ungeduldig, wenn Sie sie zu lange warten lassen?«
    »Keine Sorge, G-man! Wir haben Zeit genug. Tyst wollte, daß ich Sie betrunken mache. Er hat zwei Stunden dafür einkalkuliert. Aber ich glaube, es ist ziemlich schwierig, Ihnen mit Alkohol den Verstand zu rauben. Ich halte das für Zeitverschwendung.«
    »Schade«, sagte ich. »Dieser Scotch ist nicht schlecht, und wenn ich mehr davon getrunken hätte, würde ich meinen Kummer über ihr miserables Benehmen leichter verschmerzen.«
    Sie preßte die Lippen zusammen. »Machen wir Schluß!« stieß sie zwischen den Zähnen hervor. »Stellen Sie sich vor das Fenster! Nehmen Sie die Arme halb hoch!«
    »Augenblick noch!« sagte ich gelassen. »Wenn Sie nichts dagegen haben, will ich mir vorher noch einige Fingerhüte voll einverleiben.«
    Ich griff zur Flasche und ließ das Glas bis zur Hälfte voligluckern. Dann stellte ich die Flasche hin, nahm das Glas in die linke Hand, setzte es an die Lippen und fragte:
    »Wohin soll ich mich stellen?«
    »Dort!« Sie zeigte auf die Stelle.
    Das Glas noch an den Lippen und scheinbar trinkend, ging ich auf die Stelle zu. Sie hatte während der ganzen Zeit dafür gesorgt, daß zwischen uns genügend Abstand lag, aber auf dem Weg zum Fenster kam ich ihr näher, und sie wich nicht zurück.
    Ich schleuderte das Glas mit einer blitzschnellen Bewegung aus dem Handgelenk und sprang.
    ***
    Rey French hatte ihr nicht genug beigebracht. Obwohl ihr Finger am Drücker lag, schaffte sie es nicht einmal, ihn zu krümmen. Von einem gezielten Schuß ganz zu schweigen.
    Das Glas flog eine Handbreit an ihrem Kopf vorbei, aber fast der ganze Inhalt klatschte ihr ins Gesicht. Nur einen Sekundenbruchteil später riß mein Ansprung sie um, und jetzt erst schrie sie auf.
    Ich schlug auf ihr Handgelenk und riß die Pistole aus den Fingern. Bevor sie überhaupt begriffen hatte, hielt ich das Schießeisen in den Fingern.
    Sie nahm keine Notiz davon. Sie schlug die linke Hand vors Gesicht und kreischte:
    »Meine Augen! Ich werde blind!«
    Eine Ladung Whisky in den Augen brennt wie die Hölle, aber es ist nicht wirklich
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