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0378 - Aufstand der Henker

0378 - Aufstand der Henker

Titel: 0378 - Aufstand der Henker
Autoren: Aufstand der Henker
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gefährlich. Ich packte das Girl und schob es ins Badezimmer.
    Ich zwang sie, den Kopf über das Waschbecken zu beugen und drehte den Kran auf.
    »Öffnen Sie die Augen!« befahl ich und spritzte ihr mit der hohlen Hand Wasser ins Gesicht.
    Sie wimmerte, aber sie hielt still, weil das Wasser das Brennen linderte.
    Nach zehn Minuten ließ ich sie los, nahm ein Handtuch und hielt es ihr hin.
    »Trocknen Sie sich ab!«
    Sie gehorchte mechanisch. Als sie das Handtuch sinken ließ, sah ich, daß ihr Gesicht erloschen und so starr wie aus Stein gemeißelt war.
    »Bringen Sie Ihr Haar in Ordnung!«
    »Warum?« fragte sie tonlos.
    »Tun Sie, was ich Ihnen sage.«
    Sie griff nach einem Kamm und fuhr damit durch ihr Haar. Als sie ihn sinken ließ, fragte sie:
    »Warum verhaften Sie mich nicht?«
    »Das kommt noch«, knurrte ich. »Vorläufig werden Sie erst einmal die Rolle zu Ende spielen, die Sie sich selbst ausgesucht haben.«
    Ich faßte ihren Arm und zog sie ins Wohnzimmer. Als wir an der Wohnungstür vorbeikam, schloß ich sie auf und lehnte sie an.
    »Ich nehme an, das ist so mit Ihren Freunden vereinbart.«
    Im Wohnzimmer nahm ich meine 38er von der Anrichte, schüttelte die Patronen aus dem Magazin, steckte sie in die Hosentasche und legte die Kanone auf denselben Platz zurück. Dann ließ ich das Magazin von Laureens Waffe aus dem Griff gleiten und entfernte ebenfalls alle Kugeln. Ich schob das Magazin in den Griff zurück.
    »Nehmen Sie!« rief ich und warf dem Mädchen die Waffe zu. Sie fing sie nicht auf. Das Schießeisen polterte auf den Boden. Ich hob es auf und drückte es ihr in die Finger.
    »Sie sollen es nehmen!« fauchte ich. »Sie haben sich doch gerühmt, Sie könnten prächtig damit umgehen.«
    Ein Telefon stand auf dem runden Couchtisch. Ich nahm ab und wählte die Nummer des FBI.
    »Ist Phil noch im Hauptquartier?«
    »Kam vor einer halben Stunde zurück!«
    Sie verbanden mich mit unserem Büro, und Phil meldete sich.
    »Paß auf!« sagte ich. »Ich bin in Suffolk, in der Wohnung Laureen Hadars.« Ich nannte ihm die Adresse und die Apartment-Nummer. »Wie lange brauchst du, um herauszukommen?«
    »Mit Rotlicht und Sirene eine knappe Stunde«
    »Okay! Es ist jetzt zehn Minuten vor sieben Uhr. Sieh zu, daß du pünktlich um acht Uhr nicht mehr weiter als eine halbe Meile von diesem Haus entfernt bist, aber auch nicht näher dran. Genau zehn Minuten nach acht stürmt ihr Laureen Hadars Apartment.«
    »Wen werde ich bei diesem Sturmangriff finden?«
    »Laureen Hadar, Rey French, Marc Tyst und mich.«
    Ich hörte, daß Phil unartikulierte Laute von sich gab. Schließlich stieß er hervor:
    »Hast du dir das genau überlegt, Jerry?«
    »Genau«, antwortete ich. »Es ist die beste Methode, um die Henker zu fassen. Laß uns die Uhren vergleichen.«
    »Acht vor sieben.«
    »Stimmt. Bis zehn nach acht, Phil!«
    »Hals- und Beinbruch«, antwortete er.
    Ich legte auf. Laureen Hadar starrte mich an.
    »Sie sind verrückt, G-man«, flüsterte sie.
    »O nein. Sie selbst haben gesagt, daß Tyst ein ausgekochter Junge ist. Ich bin sicher, er hat auch an einen Fluchtweg für den Fall gedacht, daß es Ihnen nicht gelingt, mich zu überrumpeln. Außerdem weiß ich nicht, ob und wieviel Leute wir gefährden, wenn wir versuchen, ihn in dem Apartment-Haus gegenüber auszuheben. Wenn er und French sich im entscheidenden Augenblick in diesem Zimmer befinden, werden wir keinen Außenstehenden gefährden. Setzen Sie sich hin, Laureen Hadar. Ruhen Sie sich bis zum großen Augenblick aus! Genau um acht Uhr werde ich mich vor das Fenster stellen, die Arme hochnehmen, und Sie werden die Vorhänge zurückziehen wie Sie es mit French und Tyst vereinbart haben.«
    ***
    Ich hatte mir alles reiflich überlegt. Das Risiko war nicht so groß, wie es im ersten Augenblick scheinen mag. Die Henker würden nicht auf den Gedanken kommen, daß irgend etwas nicht in Ordnung sein könnte. Sie würden die Pistole in Laureen Hadars Hand und meinen 38er auf der Anrichte sehen, und ich war absolut sicher, daß sie weder nachsehen würden, ob die Kanonen geladen seien, noch ob ich andere Waffen bei mir trüge. Jeder Gangster weiß, daß ein G-man einen 38er Smith and Wesson bei sich trägt, und tatsächlich war es reiner Zufall, daß ich die private Pistole meines Feundes in der Hosentasche mit herumschleppte.
    Vielleicht würden French und Tyst ihre Pistolen in den Händen halten, wenn sie hereinkamen, aber ich glaubte, daß sie sie wieder einstecken
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