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0378 - Aufstand der Henker

0378 - Aufstand der Henker

Titel: 0378 - Aufstand der Henker
Autoren: Aufstand der Henker
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Gangstern ausgebrochen zu sein. Die Henker töten ihre Bosse.«
    »Und das alles hat mit Frenchs Verbrechen seinen Anfang genommen?«
    »Haben Sie mich herbestellt, um mit mir darüber zu reden?«
    Ihre Augen begannen feucht zu schimmern.
    »Ich fürchte, ich muß Ihnen Schlimmeres sagen«, sagte sie und setzte nach einer kleinen Pause hinzu:
    »Ich bin heute Rey French begegnet.«
    »Wann? Wo?«
    »An der Jamaica-Terminal-Station. Ich kam mit einem Bus aus Suffolk und wollte nach Manhattan, um mit dem Anwalt zu sprechen, der für mich vom Untersuchungsgericht mein Eigentum loszueisen versucht. Ich überquerte die Straße und ging die Treppe zur Station hinunter. Es war sehr viel Betrieb. Ich begegnete French auf der Treppe. Er kam von unten.«
    Sie konnte nicht weitersprechen.
    »Sind Sie sicher, daß Sie sich nicht geirrt haben?«
    »Nein, wir starrten uns direkt in die Augen. An der Jamaica-Terminal-Station sind die Zugangstreppen zu den Bahnsteigen von den Ausgangstreppen durch ein Maschengitter getrennt. Ohne das Gitter hätte mich French berühren können, so nahe kamen wir aneinander vorbei.«
    »Was geschah dann?«
    »Ich glaube, ich blieb im ersten Augenblick wie erstarrt stehen, Mr. Cotton. Dann machte French eine heftige Bewegung. Ich schrie leise auf. So schnell ich konnte, lief ich die Treppe hinunter. Ich sah mich einmal um, und ich sah, daß French sich gegen die Menge der Leute, die dem Ausgang zustrebten, ebenfalls die Treppe wieder hinunterkämpfte. Ich wurde nahezu verrückt vor Angst bei dem Gedanken, er könnte mich auf dem Bahnsteig abfassen.«
    »Die Pendeltüren am Fuß einer Ausgangstreppe lassen sich nur in einer Richtung öffnen.«
    »Ich weiß es, Mr. Cotton, aber ich dachte nicht daran.« Sie lächelte gequält. »Ich war vor Angst kopfscheu wie ein aufgescheuchtes Huhn. Ich rannte auf dem Bahnsteig nach links, weg von der Treppe, und ich weiß nicht, welche Verrücktheiten ich begangen hätte, wenn nicht ein Zug eingelaufen wäre. Ich stürzte mich in die Sub. Die Sekunden, bis die Türen sich schlossen, schienen mir endlos. Noch als der Zug sich in Bewegung setzte, fürchtete ich, French könnte es gelungen sein, aufzuspringen. Ich beruhigte mich erst, als ich im Büro meines Anwaltes saß.«
    »Warum haben Sie mich nicht sofort angerufen?«
    »Als ich mich beruhigt hatte, sagte ich mir, es sei Unsinn, mich vor French zu fürchten. Ich war ihm ja nicht in Suffolk begegnet. Er konnte nicht wissen, woher ich kam, und es ist gegen jede Wahrscheinlichkeit, daß er mir zum zweitenmal begegnet.«
    - »Es war schon gegen jede Wahrscheinlichkeit, daß er Ihnen überhaupt begegnete«, brummte ich.
    Sie bewegte die Schulter.
    »Sie haben recht, Mr. Cotton, aber gegen einen Zufall kann man nichts unternehmen.«
    »Gegen diesen Zufall hätten Sie etwas unternehmen können. Sie hätten sich an den nächsten Polizisten wenden sollen.«
    »Aber es war kein Polizeibeamter auf dem Bahnsteig, und als ich wieder zu Vernunft gekommen war und klar denken konnte, da war es doch viel zu spät.«
    »Warum unterrichten Sie mich jetzt von der Begegnung?«
    »Weil ich wieder Angst bekam«, antwortete sie mit entwaffnender Offenheit. »Ich wollte nach Suffolk zurückfahren. Ich hatte mir eine Strecke ausgesucht, bei der ich die Jamaica-Terminal-Station vermeiden konnte, obwohl die Fahrt dadurch umständlicher wurde, aber als ich das Ticket schon in der Hand hielt, wurde ich von einem Angstanfall geschüttelt.«
    Sie öffnete die Hand und zeigte mir ein Subway-Ticket.
    »Ich weiß, daß ich mich lächerlich benehme«, sagte sie und lachte nervös auf, »aber ich kam gegen meine eigene Angst nicht auf. Ich ging in diesen Drugstore und dachte, ich könnte mich beruhigen. Es gelang mir nicht. Fast gegen meinen Willen ging ich zum Telefon und rief Sie an.«
    »Wollen Sie, daß ich Sie nach Hause bringe?«
    »Es ist nicht notwendig, daß Sie selbst mich begleiten. Es genügt, wenn Sie es irgendeinem Polizisten befehlen.«
    Ich mußte lachen.
    »Ich kann nicht einfach einem Polizisten irgend etwas befehlen. Ich kann die City-Polizei nur um Unterstützung bitten. Es ist einfacher, ich fahre selbst.«
    »Sie ahnen nicht, wie dankbar ich Ihnen bin.« Sie griff nach ihrer Handtasche. »Ich habe schon bezahlt, Mr. Cotton.«
    »In Ordnung! Gehen wir!«
    Als wir im Jaguar saßen, schien sie plötzlich guter Laune zu sein.
    »Ihr Wagen ist wirklich sehr chic, Mr. Cotton. Nicht einmal James besaß einen vergleichbaren Schlitten.
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