Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sich nicht von der Stelle rührte, hier war ewige Nacht…
    Da war eine Tür…
    Ein Gedanke blitzte in Sara auf. Sie brauchte sich nicht per zeitlosem Sprung zu entfernen, sondern konnte sich zu Fuß davonmachen und irgendwo draußen außerhalb der Zitadelle verstecken. Dort konnte sie in Ruhe an ihrem Machtkristall arbeiten, während der Greuler mit dem Schiff aufräumte. So konnte sie auch in aller Ruhe aus der Ferne verfolgen, wie der Greuler Zamorra und Nicole das Leben aussaugte!
    Sie öffnete die Tür. Dahinter befand sich eine runde Galerie, die um einen tiefen Schacht herumführte. Eine schmale Treppe schraubte sich an der runden Schachtwand in die Tiefe hinab. Überall waren Türen, die zu ähnlichen Räumen führten wie den, aus dem Sara jetzt hervortrat.
    Nicole Duval schenkte sie keinen Blick mehr. Die war ein Opfer für den Greuler, wo immer der sich auch gerade aufhalten mochte. Sara Moon betrat die Treppe und machte sich auf den Weg nach unten.
    Stockwerk um Stockwerk.
    Ein Dutzend muß dieser Turm besitzen. Sara Moon brauchte nicht viel Zeit, um nach unten zu gelangen.
    Jetzt nach draußen…
    Aber da war keine Tür! Der Schacht endete hier, die letzte Treppenstufe führte auf den befestigten Boden -aber hier gab es keine einzige Tür!
    »Wofür soll dann dieser Keller gut sein?« fragt sie sich halblaut und kehrte um. Im nächsthöheren Stockwerk gab es Türen.
    Sie probierte sie alle aus. Überall waren nur leere Räume ohne Fenster, aber es gab keinen Weg ins Freie!
    Also mußte sie doch ihre Druidenkraft einsetzen. Sie konzentrierte sich auf eine freie ebene Fläche außerhalb des Turms auf dem Felsengelände, machte den entscheidenden Schritt vorwärts und löst damit den zeitlosen Sprung aus.
    Aber dieser Sprung führte sie nicht ins Freie.
    Sondern direkt in die zupackenden Pranken des Greulers.
    ***
    Zamorra entsann sich einer Möglichkeit, Nicoles Aufenthaltsort herauszufinden, ohne das nicht funktionierende Amulett benutzen zu müssen. Der Spiegel des Vassago!
    Dazu benötigte er Zauberkreide, Beschwörungsformeln, etwas Durchhaltevermögen und eine Schüssel mit einer glatten Wasseroberfläche. Wasser gab es hier genug - draußen um das Schiff herum und auch im Swimmingpool der MONICA REGINA. Aber dieses Wasser war in ständiger Bewegung und eignete sich deshalb nicht für Zamorras Versuch. Er suchte seine Kabine auf, stellte fest, daß er selbst noch nicht einmal Gelegenheit gehabt hatte, seinen Koffer auszupacken, und holte die Kreide aus einem Einsatzköfferchen. Dann ließ er das Waschbecken in der kleinen Naßzelle mit Wasser vollaufen und begann seine Beschwörung, indem er die nötigen Symbole auf den Beckenrand zeichnete, mit denen er den Dämon Vassago anrufen konnte.
    Vassago gehörte zu den »Neutralen«. Er war zwar vom Himmel verstoßen worden und folglich in der Theorie der Hölle Gefilde zurückkehren zu dürfen, wenn eine gewisse Zeit vorüber war. Aus diesem Grunde konnte sich auch die Weiße Magie seiner Fähigkeiten bedienen, ohne daß der Magier Schaden erlitt. Denn Vassago stellte seine Dienste jedem zur Verfgügung, der ihn darum bat, ohne etwas zu verlangen, und er interessierte sich nicht dafür, ob der Rufer ein Weißmagier oder ein Schwarzzauberer oder gar ein Dämon war.
    Zamorra führte die Beschwörung durch und hoffte, daß das Schiff ruhig blieb. Schon ein leichter Ruck, der die Oberfläche des Wassers im Becken in Bewegung brachte, konnte den Zauber zerstören und die Beschwörung zunichte machen.
    Zamorrra spürte, wie die Magie zu wirken begann. Das Wasser trübte sich. Er formte eine gedankliche Vorstellung von Nicole und fügte einen fragenden Impuls hinzu. Wo ist sie?
    Die Wasserfläche glich jetzt einem Spiegel, der ein Bild aus fernen Regionen widergab. Es verfärbte sich violett und düster. Im ersten Moment glaubte Zamorra, die Szene befände sich unter freiem Nachthimmel, weil die Lichtverhältnisse identisch waren, aber dann erkannte er die aufragenden, rundum geschlossenen Wände. Und er sah Nicole. Sie lag bewegungslos auf hartem Boden.
    Sie befand sich also in der Zitadelle…
    Zamorra erweiterte den Sichtbereich und stelle fest, daß sie sich in einem der obersten Turmstockwerke befand. Das reichte ihm vorerst - er wußte jetzt, wohin er mußte.
    Er hob den Zauber auf. Kaum eine Sekunde später durchfuhr ein heftiger Ruck das große Schiff; die Wasserfläche warf kleine Wellen und schwappte über den Beckenrand, löschte einen Teil der Zeichen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher