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0375 - Verschwörung in Andromeda

Titel: 0375 - Verschwörung in Andromeda
Autoren: Unbekannt
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Mann!" wetterte der Minister.
    „Verzeihung, Sir", murmelte Tonga Lee und stemmte sich mühsam hoch. „Aber immerhin bin ich schon einundsechzig."
    „Und immer noch Major!" schimpfte der Kantor. „Sie sollten sich schämen."
    Er fuhr herum und starrte die übrigen drei Abwehrspezialisten an.
    „Sie auch! Captain und Leutnant lächerlich! Ich werde dafür sorgen, daß sich das ändert. Haben Sie mich verstanden, Oberst Lee?"
    Lee blickte den Staatsminister fassungslos an.
    „Warum antworten Sie nicht, wie es sich für einen Offizier gehört?" fauchte Chiarini. „Wollen Sie mich etwa zwingen, Sie alle zu Generälen zu befördern?"
    Er seufzte.
    „Diese jungen Leute heutzutage! Die kriegen auch nicht mehr genug. Zu meiner Zeit..."
    „Immerhin sind Sie heute Staatsminister, Herr Staatsminister", warf Baar Lun in sarkastischem Ton ein.
    „Wer ist das nun, der nicht genug kriegt?"
    Kantor Chiarini stampfte ärgerlich mit dem Stock auf. Dann winkte er mürrisch ab.
    „Mit Ihnen lasse ich mich in keine Diskussionen ein, Sie neunmalkluger Supermann!"
    „Es gibt keine Supermänner", belehrte der Modul ihn sanft. „Ich verfüge nur über etwas raffiniertere technische Mittel als Sie, das ist alles. - Aber wollten Sie nicht den Speichersektor der Positronik anzapfen?"
    Chiarini lächelte plötzlich wieder.
    „Darauf kommen Sie also auch schon!" Er kicherte und deutete zum Eingang, wo soeben drei Männer mit einem Gerät hereinschwebten. „Dort kommt unser Schaltbildtaster, Mr. Lun!"
     
    *
     
    „Ich mache Sie darauf aufmerksam, Sir", sagte General Tschubaik mit ernstem Gesicht, „daß die Maahks auf jeden Fall erfahren werden, daß es hier ein versuchsreifes Gerät gegeben hat. Sie brauchen bloß die Spoctara-Leute zu verhören."
    Kantor Chiarini blickte vom Dachgarten des Hauptgebäudes über die ausgedörrte Landschaft Sepuls hinweg. Ständig landeten Transportgleiter und luden gefangene Tefroder vor dem Tor des provisiorischen Lagers ab. Inzwischen waren sämtliche Tefroder wieder zu sich gekommen.
    „Die Maahks", erwiderte Chiarini leise, „werden überhaupt niemanden verhören, mein lieber Tschubaik."
    „Aber, was wollen Sie dann mit den Gefangenen anfangen, Sir?"
    „Jetzt kommen wir zum Kern des Problems", sagte der Staatsminister nachdenklich. „Was sollen wir mit den Tefrodern tun? Könnten Sie sich vorstellen, was die Maahks mit ihnen anfangen würden?"
    Tan Tschubaik erblaßte. Er schluckte einige Male trocken, dann erwiderte er zögernd: „Sie werden sie alle umbringen, Sir."
    Chiarini nickte.
    „Richtig! Und wir beide wissen genau, daß wir den Maahks die Gefangenen nicht vorenthalten dürfen.
    Wie ich diese Intelligenzen kenne, würden sie notfalls mit Waffengewalt versuchen, sich der Gefangenen zu bemächtigen. Sie betrachten Andromeda schließlich als ihr Hoheitsgebiet."
    „Sie auf dem Planeten verstecken?" fragte Tschubaik, schüttelte aber sogleich den Kopf.
    „Sie wissen es also selbst", meinte Kantor Chiarini. „Es liegt ganz einfach in der Mentalität der Maahks, eine Gefahrenquelle rücksichtslos zu liquidieren. Und Sepul mit den Sepulveda-Tieren wäre eine ständige Gefahrenquelle für sie. Folglich werden sie den Planeten vernichten."
    Er deutete zum Raumhafen hinüber.
    „Lassen Sie die Waffen der Tefroderschiffe unbrauchbar machen, General. Ich werde die Leute einfach nach Hause schicken."
    Tschubaik fuhr entsetzt aus seinem Sessel.
    „Sir...! Das... das dürfen Sie nicht tun. Diese Tefroder sind sämtlich Spoctara-Angehörige. Rund zehntausend teilweise wissenschaftlich ausgebildete Männer und Frauen, die uns erneut Schwierigkeiten bereiten werden."
    „Sie langweilen mich General", erwiderte Chiarini ironisch. „Meinen Sie, ich hätte mir darüber keine Gedanken gemacht? Es gibt keine andere Lösung, wenn wir nicht mitschuldig an der Ermordung von zehntausend Menschen werden wollen. Möchten Sie das?"
    „Nein, Sir, natürlich nicht!"
    „Dann befolgen Sie meine Anordnungen!"
    Er spähte zum Himmel empor.
    „Aber schnell, bitte! Die Maahks werden in wenigen Stunden herausgefunden haben, wo sie uns finden können."
    General Tan Tschubaik salutierte und eilte davon.
    Kantor Chiarini zündete sich umständlich eine Zigarre an. Danach winkte er seinen Robotdiener herbei, der am Rand des Dachgartens stand und die Umgebung beobachtete.
    „Ist der Schaltbildtaster zurück, Donald?"
    „Soeben wird er aus dem Zentralgebäude herausgebracht, Sir."
    „Und der
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