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0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

Titel: 0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab
Autoren: Ein Mörder rechnet zweimal ab
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Nacht nicht überfallen und ausgeraubt worden ist. — So benimmt sich doch kein erfahrener Zeitungsmann, der Unterlagen für einen Artikel sammelt. So benimmt sich nicht einmal ein blutiger Anfänger. — Nein, Mrs. Kovar, entweder ist Ihr Mann krank, oder er plant wirklich etwas und hat es so eilig dabei, daß er das Risiko eingeht, auf der Suche nach einem Killer selbst das Opfer eines Verbrechens zu werden,«
    »Mr. Cotton, glauben Sie mir. Mein Mann ist nicht krank. Wäre er es, ’Cvürde ich die letzte sein, die verhindert, daß er in eine — Heilanstalt kommt. Nein, er ist nicht krank. Und er ist auch kein Mörder. Sprechen Sie selbst mit ihm. Ich bin sicher, daß sich alles als ein Irrtum herausstellen wird. Vielleicht war er angetrunken und wußte nicht mehr, was er redete. Vielleicht bereitet er eine Reportage vor und hat es diesmal falsch angepackt.«
    »Jetzt kann ich nicht mit ihm sprechen?«
    »Er schläft so tief, daß es fast einer Ohnmacht gleichkommt. Ich befürchte, daß er eine leichte Alkoholvergiftung hat.«
    »Kann ich ihn mal kurz sehen?«
    Sie erhob sich. »Ihr Mißtrauen ehrt mich, Mr. Cotton.«
    »So war es nicht gemeint, Madam«, murmelte ich. »Aber ich habe keinen ganz leichten Beruf. Man sammelt Erfahrungen, und schließlich kenne ich Sie ja erst seit fünf Minuten.«
    Die schöne Frau lächelte wieder. »Bitte, kommen Sie mit.«
    Sie führte mich in ein elegantes Schlafzimmer. In dem französischen Doppelbett lag der Weißhaarige. Sein Gesicht war so bleich und so wächsern wie das eines Toten.
    »Werde ich morgen mit ihm reden können?« fragte ich leise.
    »Sicherlich. Aber bitte kommen Sie erst am frühen Nachmittag. Bis dahin braucht er Ruhe.«
    Als mich die Frau zur Tür brachte, sagte sie: »Ich möchte selbst, daß Sie mit meinem Mann reden und sich davon überzeugen, daß Sie ihn zu Unrecht verdächtigen.«
    Als ich wieder im Jaguar saß, fiel mir ein, daß ich vergessen hatte, nach Frank Zwillingers Adresse zu fragen.
    Ich fuhr bis zum nächsten Drugstore mit Nachtbetrieb, trat ein und verlangte einen Kaffee und das Telefonbuch.
    Der Detektiv wohnte ganz in der Nähe in der Steinway Street. Um halb sechs stoppte ich vor dem solide aussehenden Mietshaus.
    Es regnete immer noch. Aber die Tropfen waren jetzt dünn und nieselig, und ein kühler Morgenwind kam vom Atlantik her.
    Wegen der beiden Faustschläge konnte, ich Zwillinger nicht viel anhaben, denn der Detektiv hatte nicht wissen können, daß ich FBI-Agent bin. Vermutlich würde er sich damit ’rausreden, er hätte mich für einen Straßenräuber gehalten, der es auf Kovars Tausend-Dollar-Note abgesehen habe.
    In der bescheidenen Eingangshalle gab es keinen Portier, aber eine Tafel mit dem Verzeichnis der Hausbewohner.
    Frank Zwillingers Wohnung lag im ersten Stock.
    Ich stiefelte die Treppe hinauf, fand die richtige Tür und klingelte. Fast zehn Minuten vergingen, bis sich etwas hinter der Tür regte. Schließlich wurde sie einen Spalt breit geöffnet. Dahinter war es dunkel, und deshalb konnte ich nicht erkennen, wer herausspähte.
    Im nächsten Augenblick flog die Tür weit auf.
    Das »Raubvogelgesicht« stand vor mir. Der Mann war in einen blauen Morgenrock gehüllt.
    »Was wollen Sie?«
    »Mit Ihnen reden.«
    »Scheren Sie sich…«
    »Ich bin G-man. Mein Name ist Cotton.«
    Sein braunes Gesicht war jetzt nicht mehr ganz so braun, und der linke Mundwinkel begann nervös zu zucken.
    »Was wollen Sie?«
    »Zunächst einmal möchte ich Ihnen empfehlen, sich in Zukunft nicht mehr so rauhbeinig zu benehmen. Außerdem möchte ich mich mit Ihnen über die Vorgänge der letzten Nacht unterhalten. Mir ist da ’ne ganze Menge unklar. Warum haben Sife sich gestern abend um den Weißhaarigen gekümmert?«
    »Er ist mein Klient!«
    »Wie heißt er?«
    »Kovar. Jack Kovar. Er ist Journalist.«
    »Seit wann ist er Ihr Klient?«
    »Seit heute — ich meine, seit gestern morgen. Seine Frau rief mich an und gab mir den Auftrag. Sie sagte, daß sich ihr Mann seit einiger Zeit des Abends in üblen Kneipen herumtreibe und mit Ganoven Kontakt aufnehme. Ich sollte auf ihn auf passen, stets in seiner Nähe sein und dafür sorgen, daß ihm nichts passiert. Ich nahm den Auftrag an, aber schon am ersten Abend passierte eine Panne.«
    »Wieso?«
    »Kovar hatte bis 19 Uhr bei der ›Tribune‹ Dienst gemacht. Ich wartete dort, um die Beschattung anzutreten. Er tauchte auf und fuhr in Richtung East End — mit einem Taxi. In einer
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